„Ab dem 1. Januar“, so Boris Johnson, „sind wir außerhalb der Zollunion und außerhalb des Binnenmarktes. Britische Gesetze werden ausschließlich vom britischen Parlament erlassen, interpretiert von britischen Richtern, die britischen Gerichten vorsitzen. Zum ersten Mal seit 1973 werden wir ein unabhängiger Küstenstaat sein.“ Das sind Ohrfeigen, die sitzen und das ist der wahre Sprengstoff, der in dem Verhandlungsergebnis steckt. Wenn das von der Mehrheit in den verbleibenden EU Ländern begriffen, dann ist der Ofen aus. Das wir grundgesetzwidrig Gerichtsbarkeit an nicht demokratisch legitimierte Gerichte (EuGH) abgeben haben, wird ja hier nur dank der Regierungspresse nicht kommentiert, aber die Erkenntnis wird kommen, dank Boris!
Man kann sich den Brexit aus britischer Sicht natürlich auch schönschreiben. Und so voller Hass auf die EU sein, daß man die eigenen Interessen hinter einem Abkommen zurückstellt. Fakt ist, daß GB als der erheblich kleinere und schwächere Partner dieses Abkommens natürlich auch ganz objektiv die erheblich größeren Zugeständnisse machen musste. Und die Finanzindustrie, die das Rückgrat der britischen Wirtschaft ist, noch komplett außen vor blieb. Nationalstolz hin oder her. Ich wünsche denen alles Gute. Aber sie sind blind wenn sie glauben, als wirtschaftlich kleine Mittelmacht irgendwo vorteilhafte Abkommen zu erhalten.
Horst Girmann, Sie schreiben von Bedingungen für die deutsche Führung/Leitung der EU, die m. E. kein in Sicht befindlicher deutscher Politiker oder das deutsche Volk insgesamt leisten kann. Weder willentlich, geistig, moralisch. Oder wollen Sie den Untergang der europäischen Idee wieder mal mit dem Versagen “Deutschlands” herbeiführen. Für “am deutschen Wesen soll die Welt genesen” ist es GsD auf alle Zeiten vorbei, obwohl die Welt tatsächlich ein starke Führung so notwendig hätte. Aber Durchwurschteln, Arschkriechen, Selbstverleugnung und Selbstunterwerfung sind wahrlich nicht die Eigenschaften, mit denen diese Welt geordnet werden könnte. Wahre Größe und Ordnungsmacht im Eigeninteresse zeigen andere Nationen/Völker. Die Deutschen sind nur noch zum dienen und gehorchen - zumindest in ihrer Mehrzahl - zu gebrauchen, denn für andere Aufgaben ist Geist gefragt. Und den hat die Mehrheit der Deutschen längst verbraten. Schadens- oder Glücksfall für den Rest der Welt???
Ein Europa der Vaterländer bedeutete Achtung vor der Souveränität seiner Völker. Die kluge Vision zweier Staatsmänner folgte der Einsicht nach zwei schrecklichen Weltkriegen, die von Europa ausgegangen waren. Damit war die Grundlage für eine Wohlstandsperiode gesetzt. Die begann jedoch wieder abzuklingen in dem Maße, wie der Größenwahn abgehobener Politiker begann, in Brüssel eine Mammutbehörde auszubauen, die über das wirtschaftliche Schicksal jedes Einzelnen entscheidet. Der Brexit ist die Befreiung der Ersten, die erkannt haben: ‘It’s the economy, stupid”
Der entscheidende Satz ist: “Wenn die EU und die von Großmacht-Phantasien besessenen Politiker diese Lektion nicht lernen, ....... ” - Diese Großmacht-Phantasten haben nicht nur ein Verwaltungs-Monstrum und ein Anti-Demokratie-Monstrum geschaffen, sie haben auch ein riesiges Becken geschaffen für Nichtsnutze wie große Palavertaschen ohne jegliche Sachkompetenz und nichts sind als Selbstbediener am Steuergeld der redlich arbeitenden Bevölkerungen der Länder. Länderparlamente müssen passen wenn ausbaldowertes Europarecht die unlogischsten und hirnrissigsten Paragraphen enthält. Und in diesem Paragraphen- und Verwaltungssumpf rekeln und suhlen sich tausende von menschlichen Saugegeln und ziehen ganz unverfroren das Geld ab, dass den redlich arbeitenden Staatsbürgern abgepresst wird. Und die politischen Führer taktieren in nahezu verbrecherischer Art immer um Grundsätze der Demokratie drumherum - aber nie, nie, nie so, dass auch sie mit einem eigenen finanziellen Anteil beteiligt sind an den Kosten und Nachteilen für die sie verantwortlich sind. - Den Briten wünsche ich auf jeden Fall alles Gute für die kommenden Jahre und beglückwünsche sie zu diesem Boris Johnson.
Wichtigster Verfechter der EU ist die deutsche Bundesregierung, weshalb es für das deutsche Volk kaum Hoffnung auf einen Daustritt gibt. Sogar die Spitze der AfD faselt von einer „Reform“ der EU, dürfen doch einige ihrer Spitzenkräfte dort seit kurzer Zeit auch in gut gepolsterte Sessel pupen. Wirtschaftlich starke Nationen haben es eigentlich nicht nötig, sich erst Milliarden abnehmen zu lassen, um sich dann als Bittsteller um „Fördergelder“ bei der EU anzustellen. Analoge Verhältnisse finden wir ja im Finanzausgleich der Bundesländer und im Verhältnis zwischen deutschem Staat und Steuerzahler, wo die Selbständigkeit, Freiberuflichkeit, Mittelstand, zunehmend durch steuerliche und bürokratische staatliche Schikanen abgewürgt wird.
Ob gerade die „Merkel“-Deutschen die Treiber in der EU sind, wage ich zu bezweifeln. Sollte Deutschland aus der EU austreten, wird es halt bombadiert. Deutschland hat keine Freunde, alle Politik in Europa und Deutschland ist dem Zweck untergeordnet, dass es ja nicht zu stark wird. Das ist das Ergebnis vom Ersten und Zweiten Weltkrieg.
Werter Herr Peiser, abermals ist das rotte Albion dem eiskalten Würgegriff eines kontinentalen Händchens entronnen. Churchill wurde als Paralytiker, Trunkenbold und zigarrequalmender Syphilitiker hingestellt. Nun wurde Boris Johnson als Clown, Bittsteller und Chaot bezeichnet. Ich vermute, für die Inselbewohner wird der Kanal künftig, hinsichtlich gewisser kontinentaler Anwandlungen, nunmehr zumindestens doppelt so breit sein als er tatsächlich ist. Well done!
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