Benny Peiser / 07.08.2019 / 15:30 / 21 / Seite ausdrucken

In Europa wachsen gerade nur die Energiekosten

Als Anthropologe, Historiker und Katastrophen-Forscher sprach ich kürzlich auf der Klimawandelkonferenz des Heartland Institutes in Washington. Der Titel meines Vortrags lautete: „Incredible Shrinking Europe – Between Climate Utopia & Green Energy Crisis“ (deutsch: „Unglaublich schrumpfendes Europa – Zwischen Klima-Utopie & Grüner Energie-Krise“).

Aus europäischer Sicht empfahl ich den Amerikanern vor allem eines: Uns in keinem Fall nachzuahmen. Denn Europa baut rasant ab — wirtschaftlich, geopolitisch, demografisch. Bei uns wachsen gerade nur die Energiekosten. In meinem Vortrag erkläre ich, warum es eine Verbindung zwischen den steigenden Kosten in Europa und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf diesem Kontinent gibt.

Alles hängt damit zusammen, dass unsere Energiepreise drei-bis viermal so hoch wie in den USA sind. Energie-intensive Unternehmen investieren deshalb nicht mehr in Europa und gehen lieber in die Vereinigten Staaten und geben dies sogar offen zu. Europa verliert also Wettbewerbsfähigkeit und stagniert. Das ist jedoch vielen Europäern noch gar nicht bewusst.

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toni Keller / 07.08.2019

Ich habe gelesen, dass zur Zeit ein internationaler Kongress von Fridays für Future Kids in der Schweiz stattfindet, wo Jugendliche aus 34 Ländern Europas angereist sind. Weiter habe ich in einer anundfürsich seriösen Publikation (Spektrum der Wissenschaft) vor einiger Zeit einen Artikel über Energiegewinnung und Entwicklungsländer, speziell Afrika den Satz gelesen, dass Afrika, sich ja den Umweg über fossile- und Atomkraftwerke sparen könne und gleich, nach dem Vorbild Deutschlands!, voll in die regenerativen Energiegewinnung einsteigen könne.  Im Beitrag selber wurde die Windenergie gepriesen und dabei vergessen, dass Afrika nicht nur aus Küste besteht. Solar wurde nicht so gelobt, wohl wissend, dass es auch in Afrika nachts dunkel wird und man elektrischen Strom nicht speichern kann. Will heißen, woanders spinnt man auch, allerdings nicht so hysterisch und wir alle wissen um die verhängnisvolle Neigung der Deutschen nicht zu wissen, wann man aufhören muss. Gestern erschien bei Welt online übrigens ein Interview mit dem Chef des Bundesamtes für Katastrophenschutzes, wo dieser zunächst politisch korrekt herumsülzt, von wegen Klimawandel und Dürre (es regnet allerdings seit gestern abend, der August ist bislang insgesamt viel zu kalt) aber dann doch ganz konkret auf die Gefahr eines Blackouts hinweist und einen solchen als seine größte Sorge bezeichnet, Bitte googeln “Blackout und Hitzewellen”

Sebastian Krüger / 07.08.2019

@Andreas Rühl: Zum Thema Kernkraft sehen Sie sich sich einmal an, wie der Stand beim Bau der das Voglte Kernkraftwerks in den USA ist oder wie es mit dem Bau von Hinkley Point C in England aussieht. DORT sieht man sehr schön, wie man die Kosten für Stromproduktion so richtig in die Höhe treiben kann. Vogtle wird nach Stand 2015 (!) für 12.4 US cent/kW produzieren (Quelle: LAZARD’S LEVELIZED COST OF ENERGY ANALYSIS—VERSION 9.0 ) während in Deutschland für 8 EURO Cent produziert wird. Was hier mehr an Strompreis gezahlt wird, ist fehlgeleitete Steuerpolitik, nicht falsche Technik. Wenn um die Frage geht, wer sich was lieber nicht abschauen sollte, dann diese Dinge nicht vergessen.

Sebastian Krüger / 07.08.2019

Das die Energiepreise in Deutschland so hoch sind, ist NICHT Folge hoher Kosten für die Energieerzeugung. Der Grund sind alle mögliche Steuern und Abgaben die auf die Strompreise aufgeschlagen werden. Man sieht das seht schön, wenn man sich mal den Ländervergleich ansieht: Google “File:Electricity prices for non-household consumers, first half 2018 (EUR per kWh).png” Deutschland liegt VOR Steuern und Abgaben beim Strompreis irgendwo im Mittelfeld. Fazit: Wir reden hier über eine verfehlte Steuerpolitik und es wäre ein leichtes, die Energiepreise durch Verschiebung oder Reduktion der Steuerlast zu reduzieren. Somit hat Deutschland sich nicht im Energiebereich eine Fehlentwicklung geleistet sondern in der Steuerpolitik.

Dr. Roland Mock / 07.08.2019

Ein guter Artikel. In der DDR hieß es immer: „Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen“. Heute muß man -leider - sagen „Von Deutschland lernen heißt verlieren lernen“. Von Jahr zu Jahr mehr in die Zweitklassigkeit und irgendwann ins wirtschaftliche Abseits zu trudeln. Die „ Energiewende“ (das größte Kapitalvernichtungsprogramm seit dem 2. Weltkrieg) und die Zerstörung der Autoindustrie sind erst der Anfang. Schon erwischt es den Maschinenbau, die Pharma- und Chemieindustrie und jetzt machen sich die Grünen Khmer an die von Grund auf böse Nahrungsmittelindustrie ran. Der Rest der Welt lacht sich kaputt.

Jan Kassen / 07.08.2019

Naja,Deutschland hat jetz schon 83 Millionen Einwohner!Und wenn es nach Angela geht werden es noch viel mehr. Einen Austausch gibt es aber nicht…so wie es ihn in Nord-Südamerika,Australien.Neuseeland… nicht gab…

Wolfgang Kaufmann / 07.08.2019

@J. Polczer — Soweit ich sehe, ist Klima nirgends ein Thema. Die Achse Polen-Italien kümmert sich um Recht und Ordnung und traut sich noch nicht, den Deutschen den Finger zu zeigen. – Frankreich und Spanien hoffen noch, die deutsche Finanzkraft anzuzapfen; dennoch sagen auch sie ein klares Nein zu einer Entwicklungshilfe, welche die Boys millionenfach ins Land der Massas holt. – In Frankreich stießen schon die Pershingdebatte und das Waldsterben auf Unverständnis, denn keiner hinterfragt Force de Frappe oder Atomkraft. Heute ist die Krise der betreuten Arbeit, etwa durch sozialistische Pausenkultur, sehr viel brisanter als jegliche Klimagedöns. Wenn Macron mehr abzockt, als die Wertschöpfung einbringt, wird er scheitern. Und wir schlagen dazu den Takt und treiben die Franzosen direkt in die Arme von Marine Le Pen. Bald wird Deutschland eingekreist sein.

toni Keller / 07.08.2019

Ich bin schon seit langem davon überzeugt dass unsere Art zu leben keine Zukunft hat und genau nicht dem Kant’schen Imperativ entspricht. SIe kann nicht Grundlage einer ganzen Zivilisation sein. Ich möchte ungern in billige Kapitalismuskritik ausbrechen, aber die Zeilen hier sind begrenzt! Also wir leisten uns eine Resourccenverschwendung die ist immens! Reparaturen? vergiss es! Lohnt sich nicht! Lohnt sich wirklich nicht und steigert auch nicht die Gewinne der Unternehmen und auch nicht das Bruttoszialprodukt. Gleichzeitig haben wir die Familien zerstört und mittels der freigesetzten Produktivkräfte der Frauen eben dieses Ressourcenverschwendende Wunderland geschaffen, dass via Internet alle anlockt, die eben auch haben wollen. Dazu kommt dass wir zwar jeden am Leben erhalten, der es geschafft hat das Licht der Welt zu erblicken, aber gleichzeitig erschauderen vor den haben wollenden Menschenmassen dieser Welt und als einziges Heilmittel die Kinderlosigkeit sehen. Genau das bedeutet aber nicht an die Zukunft zu glauben, weil Kinder nun mal die Zukunft einer Familie, einer Gesellschaft, eines Volkes sind. Vieles von dem grünen Irrsinn ist blanker Wahnsinn, aber dennoch bleibt die sprechen etwas an, was die Leute alle spüren, dass es nicht gut ist so zu leben, wie wir leben. Allerdings erinnern mich die Grünen immer an die Adeligen im Schlosspark von Versailles die dort “Landleben” spielten und von nix eine Ahnung hatten

Karla Kuhn / 07.08.2019

Herr Beat Schaller, stimmt genau.  Früher wurde nach der DREI FELDER Wirtschaft Landwirtschaft betrieben, so daß sich Boden Erosionen kaum ausbreiten konnten, das übertragen auf unsere Wirtschaft ist zu viel verlangt, da anscheinend nicht nur die Quote, sondern auch die “Ausbildung” bzw. NICHT- Ausbildung die erste Rolle in der Politik spielt. Bei so einem enormen “Sachverstand”  werden die Energeikosten aber NICHT NUR DIE in die Höhe schießen.  Herr Dr. Reich “Eine Krise, die das derzeitige Politestablishment wegspülen wird, liegt in der Luft.”  Schade, daß es erst zur Krise kommen muß, um das “Politestablishment wegzuspülen”  Die meisten “Schlafschafe” scheinen dazu nicht in der Lage zu sein.

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