Die Schere im Kopf ist omnipräsent. Ob im Gespräch mit Freunden und Bekannten, Verwandten oder Unbekannten, man wird vorsichtig. Man hat nicht immer Lust auf Konfrontation. Man wägt ab? Lohnt sich diese denn? Mache ich dann nicht die gute Stimmung kaputt? Was werden die Anderen von mir denken? Wie werden sie mich fortan betrachten? Schade ich nicht meiner Frau, meinem Partner? Sage ich nicht besser gar nichts, falls das Thema auf Politik kommt? Lasse ich die üblichen Phrasen, die der Tagesschau oder der Talkshow von gestern Abend entnommen sein könnten, nicht besser unkommentiert? Lasse ich das mittlerweile nicht wegzudenkende Trump-Bashing, die unüberlegten Kommentare, die unvermeidbaren Trump-Witze, die Bemerkung über AfD-Wähler, das Lästern über Corona-Maßnahmen-Gegner, das Merkel-Lob, das Regierungs-Bewundern, die USA-Feindlichkeit, die Klima-Angst, die abschätzigen Statements gegen Mainstream-Kritiker usw. einfach kommentarlos durchgehen? Will man sich ständig stellen? Haltung zeigen? Farbe bekennen? Klare Kante zeigen? Seine Meinung vertreten? Ein Demokrat sein? Das Recht auf eine freie Meinung erklären? Zu sagen, dass nicht alles stimmt, was im Fernsehen gesagt wird, oder in der Zeitung steht? Will man sich dieser Anstrengung aussetzen? Und womöglich den Kreis der Freunde reduzieren? Streit, böse Blicke, Unfrieden riskieren? Dieses gilt es jedes Mal abzuwägen, wenn man auf Freunde und Bekannte trifft, die man beispielsweise lange nicht gesehen hat. Am Anfang (so Ende 2015), da war das noch anders. Heute ist man teilweise müde. Man hat es teilweise aufgegeben, jemanden überzeugen zu wollen. Man ergibt sich dem Schicksal, der Mehrheit, der Übermacht der Propaganda. Oder?
Ein sehr gutes Projekt, wenn es auch nur der Dokumentation dienen wird und sobald es bekannt wird, selbstverständlich als “rechts” gedisst werden wird. Allerdings müsste dann auch die “Achse” dort fairerweise erscheinen, denn auch hier wurden Lesermeinungen, die “pro Maske” tragen waren und sowohl inhaltlich begründet, als auch nicht gegen die Nettiquette verstießen, nicht veröffentlicht und somit unterdrückt. Da es meine Beiträge waren, weiß ich auch, dass Anfragen per Email diesbezüglich nicht beantwortet wurden. Mal sehen, wie die Achse mit dieser kritischen Anmerkung umgeht. Trotzdem bin ich noch Fan der Achse geblieben und werde den Artikel hier verlinken.
Ich erlaube mir, dazu ein hervorragendes Bonmot von Roger Letsch zu zitieren: “„Cancel Culture“ heißt nicht, ein Brot nicht mehr zu kaufen, weil es nicht schmeckt. „Cancel Culture“ ist, ein Brot, das man bereits gekauft hat,weil es schmeckt, zurückzugeben, weil der Nachbar diesem Brot die Schuld an seiner abgebrochenen Bäckerlehre gibt.” (Roger Letsch)
CC, Gender, Klima, Rassismus und Virus sind die hochwirksamen Methoden der totalitären Zurichtung. In den Ländern der Demokratie westlicher Definition. Jedes Benennen der auslösenden Hintergrundmechanik und ihrer Protagonisten, ist flächendeckend als “Verschwörungstheorie” denunziert. Die Angst, als VTler zu gelten, ist die übermächtig größte von allen. Und schaltet den Intellekt und die Courage ab.
Ein gutes und wichtiges Projekt. Das leider nur die Spitze des Eisbergs dokumentieren kann. Denn die überwiegende Zahl an Fällen, ich vermute, dass es Millionen sind, besteht aus Meinungen, die gar nicht erst den Kopf des Bürgers verlassen, aus eben dieser berechtigten Angst vor Repressionen. Ich kenne persönlich so viele Fälle von “Ich sage da nichts zu!” Doch es liegt in der Natur der Sache, dass diese nicht beweisbar und somit nicht dokumentierbar sind.
Schwer erträglich, fast schlimmer als zu finsteren DDR Zeiten. Aber auch diese Zustände werden die meisten Deutschen kommentarlos zur Kenntnis nehmen, soweit sie hierüber überhaupt Kenntnis erlangen ( wollen).
Eine gute und wichtige Initiative, um das wahre Wesen solcher Freiheit raubenden, knechtenden Methoden der ideologischen Subversion aufzudecken. Cancel Culture ist ein aggressiver, autoritärer Erziehungsversuch von Leuten, die der Bevölkerung gegenüber weder erziehungsberechtigt sind, noch in irgendeiner Weise kompetent. Dem Schein nach ist es eine Mischung aus Denkbegrenztheit, Besserwisserei, Rechthaberei, Intoleranz und Larmoyanz; eine aggressive Infantilität, die sich hier Bahn bricht. Umso wichtiger ist es, ihr den Spiegel vorzuhalten und die hässliche Fratze hinter der Miene des Gutmeinens aufzuzeigen. Das alles ist jedoch nur vordergründig. Wie der Ex-Sowjet-Agent Yuri Bezmenov in seinen Interviews und Vorträgen in den 1980er Jahren aufzeigte, ist Cancel Culture Teil einer kommunistischen Langzeit-Zersetzungsmethode, die heutigen Aktionisten die nützlichen Idioten dieser Bestrebungen des Weltkommunismus. Auch interessant ist die Beschreibung von Ideologen bzw. die psychologische Wirkung von Ideologie, die Yuri B. damals in einem Interview gab (mit deutscher Übersetzung zu finden im www): Da wird einem alles klar, worüber man sich hier und heute verwundert die Augen reibt, z. B. die Irrationalität und Verblendung zahlreicher tonangebender Protagonisten, die man für klüger halten würde als sie sich äußern. Aber auch das galoppierende Fortschreiten antidemokratischer Moraldiktate, etc. Die Schlinge eines Netzes, das über lange Zeiträume von Generationen gesponnen wurde, zieht sich nun zu. Die erfolgreich indoktrinierte Schülergeneration sitzt heute als Schaltende und Waltende in der Gesellschaft an entscheidenden Stellen und setzt um, was sie verinnerlicht hat. Widerständler der alten Schule (nicht indoktriniert) werden nicht umsonst als alte weiße Männer (und Frauen) stigmatisiert. Sie sind der ärgste Feind der Generation Subversion.
Ein sachlicher, klarer und Hoffnung weckender Akt der Vernunft, dessen Verbreitung und gesellschaftliche Wirkung ein Segen wäre! - Ob der Michel davon erfährt?...
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