Ich glaube nicht, dass wir eine “Dianisierung” des politischen Umgangs miteinander haben. Ich sehe da eher die sog. “sozialen Medien” wie facebook, twitter, instagram etc. in der Verantwortung. Diese haben zu einer Banalisierung politischer und gesellschaftlicher Sachverhalte maßgeblich beigetragen und befördern den Populismus durch Verkürzung komplexer Probleme auf “Überschriften” . Hinzu kommt zunehmnde Bildungsferne unserer nachfolgenden Generationen, für die 3 x 3 nicht 9 ist, sondern ungefähr 10.
Diese von den Medien geschürte Hysterie habe ich weder zu Lebzeiten der Prinzessin Diana, noch nach ihrem Tod verstanden, da ich sie eigentlich für unbedeutend hielt. Es gab auch keine Kritik, warum eine Mutter von zwei kleinen Kindern sich im Ausland in einer Millionenstadt von einem besoffenen Fahrer von “Event zu Event” kutschieren ließ. Heuchlerisch wird allzu oft von Politikern und Journalisten die Moralkeule geschwungen, aber hier, wo sie mal angebracht wäre, wird die gesamte Welt zur Kollektivtrauer aufgerufen. Emotionalität und Moral sind durchaus wichtig, aber wenn man sie instrumentalisiert, -und das ist leider meistens der Fall- dann wird damit nur Schaden angerichtet. Und das ist ein generelles Problem!
Von der Website “geschichtsbuch.hamburg.de/epochen/sechziger-jahre/”: “Am 31. Dezember 1969 blickte Bürgermeister Weichmann in einem Interview im „Hamburger Abendblatt“ auf viele positive Entwicklungen der vergangenen Jahre zurück. Der Bürgermeister sorgte sich aber auch, dass der Staat zunehmend als „Selbstbedienungsladen in Anspruch genommen“ werde, bei dem jeder auf Kosten des anderen handele. Zudem mahnte er eine „realpolitische Finanzplanung“ an, denn sonst könne man keine Grenzen setzen „für das, was noch möglich ist und was nicht“. Hier schienen bereits Spannungen im Verhältnis von Staat und Bürgern und im Zusammenhalt der Gesellschaft sowie politische Zielkonflikte auf, die unter schwierigeren finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die siebziger Jahre auch in Hamburg prägen sollten.” Das Problem des <<Selbstbedienungsladens Staat>> war also schon 1969 ein Thema und wurde in den folgenden Jahrzehnten größer und größer. Die Emotionalisierung ist dabei nur eine Methode, um mehr für sich oder seine Gruppe zu erhalten: - sei es Stellen im öffentlichen Dienst - Gelder für NGOs, - Hilfen hier/dort - Subventionen Und immer werden Ungerechtigkeiten, benachteiligte Personen/Gruppen gesucht, um des eigenen finanziellen Vorteils und der eigenen moralischen Überhöhung! Man wünscht sich den oben beschriebenen pragmatischen Ansatz zurück (würde auch der SPD gut tun). Stattdessen werden Wieselworte “Gerechtigkeit” und “Solidarität” in einer Weise benutzt, die ihrer ursprünglichen Bedeutung hohnspricht. Man nutzt die Unschärfe, wer will schon Ungerechtigkeit, um seine eigene Agenda voranzubringen. Leider bringt einem sprachliche Genauigkeit im Alltag keine Vorteile, sondern eher Ausgrenzung.
Surft ihr Sohn Harry mit Frau nicht auf der Woke-Welle? Und ihr Ex-Mann gibt den totalitären Obergrünen.
@ Frank Stricker / 23.11.2020 ” … Barbara Schöneberger …”. Nix gegen Barbara Schöneberger, das ist eine Gute!!! Die hat sich eben erst darüber beklagt, dass die “Promis” heute nicht mehr mit einem Privatjet oder einer großen Mercedes S-Klasse zu einer Preisverleihung erscheinen, sondern politisch korrekt nur noch mit einem Elektro-VW-Golf vorfahren und dann darauf hingewiesen wird, dass die Klospülung mit aufgefangenem Regenwasser betrieben wird. Zitat Schöneberger” “Der große Spaß ist vorbei!”.
Feminisierung sowie Pop- und Jugendkultur sind gesellschaftliche Trends der Nachkriegszeit, welche sicherlich stark zur Emotionalisierung und Moralisierung, aber auch zur Infantilität und Vulgarität der Kultur in den westlichen Demokratien beigetragen haben. Der Spott gegen “alte weiße Männer” kommt nicht von ungefähr. Setzt hier keine Trendwende ein, wird spätestens am Ende des Jahrhunderts die europäische Zivilisation untergegangen oder bedeutungslos sein.
Die Verweiblichung der Gesellschaft führt zu Emotionalisierung, wird sich vermutlich erst wieder ändern wenn die äußeren Umstände sehr viel härter werden, was zT ja durch ebendiese Politik aktiv gefördert wird.
Die Anne Frank der Royals und britischen Medien, Tote kann man so wunderbar instrumentalisieren, besonders wenn sie recht grausam gestorben sind. Anne, ein echtes Opfer - Diana, eine stupide neurotische Zicke, die zu einem Besoffenen ins Auto steigt, was Leute mit gesundem Menschenverstand unterlassen. Die Medien machen halt sowas, aber ich kann versichern, dass junge Leute sich für Lady Di und speziell die Royals wenig interessieren. Es ist Alte-Frauen-Kram. Dummerweise reitet Dianas zweiter Sohn auch auf dieser Welle. Es geht ihm oft so schlecht wegen der Mutter, oh weh, und dann behandeln die Blätter die blöde Kuh von Frau noch schlecht, oh, noch mehr weh. Niemand hat so viel Muckis, dem Buben mal zu sagen, dass es brillante Psychoanalytiker gibt und vor allem eigenes Versagen. Aber der weiß das. Der will nur Milliardär werden, auf dem Rücken von öffentlichem Mitleid für tote Mutti, klein Sohnemann und BLM. Bei uns spielt Di wohl keine Rolle, nein, hier werden Anne Frank und der Holocaust instrumentalisiert für solche Zwecke, meist mitleidsfrei, wie Geschäfte so sind.
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