Man sollte allerdings bedenken, dass der deutsche ÖRR zwar der teuerste der Welt ist, dass aber die “dritten Programme” heutzutage keine Zuschauer mehr haben. Der Effekt dieser Wahlkampfhilfe wird sich also in Grenzen halten.
@Torsten Hopp: “Unter der SED hätte man den Film nicht drehen können.” Das stimmt nicht wirklich. Unter der SED wurden mehrere Filme, die von der allwissenden und alternativlosen Partei- und Staatsführung “als nicht hilfreich” befunden wurden, gedreht und dann verboten. Die Höchststrafe war eine einmalige Aufführung vor Haltungsjournalisten und ausgewähltem Publikum, die den Film auftragsgemäß ausbuhten, was im Kulturteil des Neuen Deutschland medial begleitet wurde. So brauchte man den Film gar nicht verbieten, er wurde vom “Publikum” und den “Kritikern” gecancelt. Anschließend waren die Filmemacher nach der Methode Maos, “Bestrafe Einen, erziehe Hundert!”, erzogen und ergaben sich dem vorauseilendem Gehorsam oder der Flucht ins Unpolitische. Wir sind inzwischen von der DDR gar nicht mehr so weit entfernt, wie viele, vor allem Westdeutsche, denken. Der Unterschied ist der, die Systemkonformität, das was heute “Haltung” genannt wird, hieß unter der SED “Fester Klassenstandpunkt”. Aber wenn man sich unser aktuelles Führungspersonal anschaut, kann man eigentlich über die DDR 2.0 nicht wirklich überrascht sein. Auf vielen Führungspositionen sitzen entweder wieder SED-Leute oder die westdeutschen (ehemaligen?) Anhänger Maos und der Roten Khmer. Liberale und konservative Gegenkräfte wurden im “Kampf gegen Rechts” ausgeschaltet und sind im öffentlichen Raum kaum noch vorhanden. Man kann auch sagen: “Die Dummen haben die Burg gestürmt.”
Nun, hier geht es auch darum, den Ruf des Doku-Filmers zu schädigen. Es ist eine Zersetzungskampagne, an der sich der RBB aktiv beteiligt. Es ist zudem offenkundig, dass der Zwangsfunk willkürlich entscheidet, ob politisches Engagement (nur) privat oder beruflich relevant ist, denn - wie Sie richtig schreiben - wird die Parteilichkeit der eigenen Mitarbeiter gedeckt. Der Zwangsfunk stellt keine Transparenz her, soweit sich Redakteure oder andere Zuarbeiter im politisch linken Milieu tummeln und entsprechende Projekte oder Institutionen unterstützen. Dies geschieht ausschließlich, soweit linke Politiker, linke Parteien oder linke Glaubensgrundsätze in Frage gestellt werden. Der Zwangsfunk ist damit eine Einrichtung, die einen Staat im Staate bildet, denn dort herrschen Zustände, die außerhalb dieser Anstalten als willkürlich und intransparent gelten. Der RBB und andere Staatssendeanstalten unterwerfen sich nicht der Kontrolle durch die Bürger, sondern haben Gremien, die sie von den Bürgern abschirmen und nur einem ausgewählten politischen Kartell zugänglich sind. Es findet eine Scheinanbindung an das Prinzip der Demokratie und damit eine Scheinkontrolle statt. Innerhalb der Anstalten hat daher Opposition auch keinen Platz – es ist eine Alles-oder-Nichts-Struktur. Sie behindert bewusst eine pluralistische Berichterstattung durch Personalpolitik und inhaltliche Einflussnahme - wie in diesem Fall. Es gelten keine gleichen Standards, was gleichzeitig impliziert, dass Standards gar nicht vorhanden sind, sondern durch Willkür ersetzt wurden. Politische Gefälligkeiten sind als Bezahlung für den Erhalt und Ausbau des Sonderrechtsgebietes an der Tagesordnung. Die Mitarbeiter beabsichtigen eine Manipulation der Willensbildung in der Bevölkerung, denn die Berichterstattung zeichnet sich durch Kritikmangel, Zensur, Hetze, Framing, Sprachvorgaben, einseitige Themenauswahl und Scheinexpertentum aus.
Ganz schön gewagt vom rbb, den Beitrag schon am 27.10.2021 senden zu wollen. Denn “IM Physik” wird mit Sicherheit auch im Oktober noch geschäftsführend bundeskanzlern.
Sollte man sich, z.B., für die nächste euphorische DDR-Doku und Ähnliches merken.
@Sabine Schönfelder: Parteien-Journalismus trifft es. Regierungsjournalismus oder Staatsjournalismus würde die derzeitige grüne und dunkelrotbraune Oppositionspartei ja ausgrenzen. Beim einen oder anderen Sender passt noch Rotfunk und Grünfunk, der Begriff Staatsfunk passt insofern auch, weil der Staat die Zwangs-Steuer mit aller staatlichen Gewalt eintreibt. Aber die Journalisten sind ja staatszersetzend, spaltend und klar parteiisch. Weiß jedes Kind. Jedes Kind wäre heute von neutralem und kritischen Journalismus überfordert. Es kann ja nicht sein, dass die im Fernsehen die Meinung der eigenen Lehrerinnen in Frage stellen. Überall darf nur eine Meinung sein, die ist die richtige. Wie sollen Kinder sonst die richtige Meinung in Prüfungen aufschreiben können, wenn es überall auch andere Meinungen zu lesen und zu hören gäbe? Richtig ist das, was man im Unterricht gelernt hat, was die Lehrerin meint. Alles aus ein Guss. Ausguss.
rbb ist ziemlicher Schrott. Gilt aber mittlerweile für viele Medien. Gestern z.B. überflog ich die Meldungen in der Rheinischen Post online und stieß dabei auf folgende Schlagzeile: “Der Kanal der Corona-Schwurbler” - Servus TV sei “mit höchster Vorsicht zu genießen”. Warnungen eines Hanswursts vor einem der wenigen frei empfangbaren Sender, die sich noch differenziert mit Corona(politik) auseinandersetzen und hierbei echten Pluralismus an Meinungen gewähren ! Warnung vor Servus TV ! Das ist die die Medienlandschaft 2021. Dass sich hierbei eine noch vor 20 Jahren marktliberal bis konservativ orientierte Zeitung wie die Rheinische Post (früher “Zeitung für Politik und Christliche Kultur”) zunehmend zu einem auf Linie liegenden Schundmedium wandelt, ist erschreckend. Aber sie müssen wohl buckeln - denn das wirtschaftliche Überleben solch eines Mediums und der dafür pinnenden “Journalisten” dürfte gefährdet sein. Also Schielen auf “politische Unterstützung” und Subventionierung durch “Staatsknete”?
Herr Neumann, Sie glauben, mit folgender Rhetorik einen Punkt gemacht zu haben: “Zudem: wer ist gleich nochmal EU-Chefin ? Eine Polin ? Eine Ungarin ?” Die ausgehängte Visage ist durchaus nicht tonangebende. Donald Franciszek Tusk ist Pole und war bis 2019 Präsident des Europäischen Rates, der bekanntlich der Leader der vom Hinterzimmer aus bestimmenden Gang darüber, in welche Richtung EU-“Chefinnen” überhaupt zu taumeln haben. Zitat Wikipedia: Der Europäische Rat “ist nicht an der alltäglichen Rechtsetzung der EU beteiligt, sondern dient [sic! DIENT, LOL] als übergeordnete Institution”. EU-Platin-Bonze Tusk übernahm soeben die Kontrolle über den Ausgang der Wahlen in Polen persönlich, Tagesschau vom 03.07.2021: “Tusks Comeback in Polen - Kaczynskis Angstgegner ist zurück ... Donald Tusk kehrt in die polnische Politik zurück: Seine rechtsliberale Partei wählte den früheren EU-Ratspräsidenten an ihre Spitze. Nun will er die PiS-Regierung erneut ablösen.” Hoffen wir, dass die wahlberechtigten Polen noch nicht so vollkommen retardiert sind wie wir Deutsche und diesem Parasitismus trotz der fire power der Brüsseler Kampagnentöpfe wieder einen Riegel vorschieben!
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