Wieso hört man davon erst jetzt, denn seit der Eröffnung wurde die Akustik doch stets hoch gelobt, wurde seitdem doch wohl schon so einiges zu Gehör gebracht? Vielleicht war Herr Kaufmann an dem Abend einfach nicht gut drauf?
Die Anekdote geht mir runter wie Öl ! - Vielleicht mag es ja am Vornamen liegen, aber mir erging es ähnlich. Nur dass meine ehrgeizige Mutter sich nicht mit der Vier in Musik abfinden wollte. Eine alte Dame, Gesangslehrerin , sollte mich mindestens auf die Drei hochlavieren. Sie lobte immer wieder meine Stimme aber verzweifelte an der Tatsache, dass ich keinen Ton zu treffen in der Lage war. Aber Dirk Maxeiners Beitrag brachte mich auf eine Idee. Ich rief in der Elbphilharmonie an und bat um ein Vorsingen. Das künstlerische Betriebsbüro fragte nicht nach meinen Gagenvorstellungen oder Engagements, nein, man wollte wissen, was ich zu Gehör bringen wollte. Darauf war ich nicht gefasst. Ich stammelte was von “Das Lied der Deutschen ... versteht doch keiner…” Danach war ein Aufschrei zu hören, auf den Frage folgte, ob vielleicht gar noch das Horst - Wessel - Lied. Noch ehe ich verneinte kam das: “Unverschämtheit, die AfD versucht doch überall einen Fuß in die Tür zu bekommen.” Nun schrie ich und wachte schweißgebadet auf.
789 Millionen Diesen Betrag muss man sich eigentlich immer einmal wieder auf der Zunge zergehen lassen. Wie war das? Ist das nicht das ungefähr 20fache der ursprünglich kalkulierten Kosten? Da nimmt sich doch der ehemalige Bischof von Limburg geradezu bescheiden aus. 789 Millionen!
Die Akustik der Elbphilharmonie kann ich nicht beurteilen. Aber zum Artikel hätte ich mit statt des Fotos ein Video gewünscht: “Opernkritik” vom Monaco-Franze. Ich denke, die Norddeutschen kennen das nicht; hätten aber so gelacht wie die Mitschüler von Dirk Maxeiner, wenn er gesungen hat.
Ein vordergründig lustiger, aber bei längerem Nachdenken auch der schreckerregendste Halbsatz des o.g. Artikels lautet: >”... wer will schon in der Musiknazi-Ecke landen”. < Mittlerweile wird die Realität also schon mit Sarkasmus bekämpft, weil man die Wahrheit nicht mehr aussprechen darf; frei nach Christian Morgenstern: > „Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.” <
Herr Müller hat recht: Für Orchesterwerke soll die Elphi-Akustik eigentlich gut sein, unzulänglich ist sie wohl hauptsächlich bei allem, was elektrisch verstärkt wird. Bliebe noch anzumerken, dass für den interessierten Hamburger Tickets im Vorverkauf kaum oder nur mit Glück zu ergattern waren - vom Mega-Klassikstar bis zum mongolischen Nasenflötenorchester waren auch Veranstaltungen ein halbes Jahr vorweg ausgebucht, die woanders vielleicht 20 Zuschauer gezogen hätten. Hauptsache Selfie in der Elphi - so schütteln Senioren aus Bielefeld den Kopf über eine Avantgarde-Darbietung, für die sich ein echter Fan ein Bein ausgerissen hätte.
Neulich las ich, dass es FEHLERFREUNDLICHE und FEHLERUNFREUNDLICHE Musik gibt. Mit-Leser und -Schreiber dürfen gern raten, ob es die klassische, oder oder es zeitgenössische Musik ist, die jeden Patzer umgehend hörbar macht (mag es am Spieler, am Dirigenten, oder einfach an der Akustik liegen). Erklärtermaßen wurde die Elbphilharmonie ganz besonders für zeitgenössische Darbietungen konzipiert. Es mag traurige Wahrheit sein: der Banause genießt, lässt die Blicke genüsslich über die aufregende Architektur der Konzerthalle schweifen, entdeckt überall schöne Frauen, freut sich aufs Bier und Labskaus hinterher, der Kenner, mit bitterer Miene, muss einen Patzer nach dem andern konstatieren..
@ Jürgen Knaup Verwechseln Sie da nicht etwas? Ich kenne „Innsbruck, ich muß dich lassen“ als melodiegleich mit dem geistlichen „O Welt, ich muß dich lassen“. Dagegen gibt es die Melodie von „O Haupt voll Blut und Wunden“ beim weltlichen „Mein G’müt ist mir verwirret“. Schade, daß so viele hier von ihren traumatischen Erfahrungen beim Singen berichten. Ich könnte da eher vom Sportunterricht erzählen, wenn es auch nicht ganz so dramatisch war. Also jedem sein persönliches Trauma.
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