In Venedig stand immer einer, der sang auch nicht so gut und spielte immer dasselbe auf der Violine. Aber er sagte zu jedem: “Auguri”, und jeder gab ihm was. Wahrscheinlich wurde er im Lauf der Jahre Millionär. Musik ist also relativ. Letztes Mal in Venedig stand er dort nicht mehr, sondern ein jüngerer. Ich sagte zu ihm: “Auguri!” da hatte er plötzlich feuchte Augen. Er sagte, sein Onkel sei gestorben. So ist Musik verbindend. Auguri, Maxeiner! Sie waren immer ein guter Kerl, und das wusste die Musiklehrerin. Sie brauchen keine Stimme, denn Sie haben Motoren. Sorgen Sie doch bitte mit dafür, dass man sie uns nicht wegnimmt. Sie sind unsere Stimme. Ich kann auch nicht singen. Aber einer meiner Motoren, und da er laut genug ist, singe ich zuweilen im Auto. Ja, am schönsten ist Straßenmusik. Und der Monaco-Franze wusste das auch.
@ Hubert Bauer: Vielen Dank für den Hinweis! Bin vor Lachen vor dem Einschlafen noch einmal richtig wach geworden!
Tränen gelacht. Herrlich. Schade, dass es noch keinen Rap gab. Das hätten Sie gekonnt.
Kein Problem, liebe Musikfreunde. Bitte einfach nur nachmachen, was die Bundeswehr z Zt so abliefert. Dann wird das schon. Einzige Bedingung : Frau von der Leyen dirigiert.
Lieber Herr Maxeiner, nur eine kleine stilistische Anmerkung zu einem ansonsten, wie immer, gelungenen Artikel: “Jonas Kaufmann hat indes angekündigt, nur noch in der 1908 fertiggestellten Hamburger Laeiszhalle singen zu wollen”. Das ist doppelt gemoppelt, quasi das journalistische “Futur II nach Sonnenaufgang”. Er kündigte entweder an, nur noch dort zu singen (nicht singen zu wollen), oder er (z.B.) gab bekannt/verlautbarte/verkündete, dort nur noch singen zu wollen (aber nicht “kündigte an”). Einen Willen kann man formulieren oder erklären, aber nicht ankündigen – denn die Willensbildung ist zum Zeitpunkt der Bekanntgabe ja schon abgeschlossen. Ich weiß, ein häufiger Fehler, aber das macht es nicht besser.
Während meiner gesamten Schulzeit gab es lediglich drei Fächer, in denen meine besonderen Leistungen jeweils mit der Zeugnisnote 5, mangelhaft, quittiert wurden. Es handelte sich um die Fächer Sport, Handarbeit und - Musik. Wie meine Mutter angesichts meiner musikalischen Talentlosigkeit (bzw. meines gesteigerten Desinteresses für besagte Kunstform) überhaupt noch auf den Gedanken kommen konnte, mich von einer ziemlich schrulligen Konzertpianistin einige Jahre lang in nervtötenden Klavierstunden triezen zu lassen, wird mir für immer unergründlich bleiben. Das Geld für die fruchtlose Unterweisung hätte sie weit besser investieren können. Heute genieße ich Konzerte aller Art und bewundere vornehmlich begnadete Pianisten, die sich regelmäßig als veritable “Satane der Tasten” erweisen. In krassestem Gegensatz zu diesen geht mir nur noch der seichte Flohwalzer einigermaßen flüssig von der Hand.
An den Leser Hermann Neuburg: Danke für Ihre Antwort; es freut mich selbstverständlich, wenn Sie die Elphi genießen. Ich für meinen Teil werde sie in absehbarer Zeit leider nicht selber in Ohrenschein nehmen können, da mir die Leitung eines kleinen Unternehmens in der bayrischen Provinz, nicht in München, nicht genügend Zeit für einen Abstecher nach Hamburg lässt, trotz der Corvette :-)—wie Sie ganz richtig festgestellt haben: Bayern zahlt insgesamt; ein großer Teil der Wertschöpfung findet heute tatsächlich draußen in der Pampa bei Filsers Urenkeln statt; und auch hinsichtlich des rotgrünen Münchens würden viele Bayern außerhalb der Schwabinger Bohème einen Verzicht auf gewisse Extravaganzen gerne sehen. Z.B. ist nicht wirklich einzusehen, warum ausgerechnet in den grünen Milieus der Innenstadt keine Mülltrennung erzwungen wird, sondern die Entsorgung das den Bürgern für viel Geld abnimmt. Nichtsdestoweniger sind nach meinen Informationen 13 Bundesländer, darunter auch Hamburg, Nettoempfänger und nur Bayern, BaWü und Hessen Nettozahler im Landesfinanzausgleich; und käme das Geld der letzteren drei nicht auch Hamburg zugute, wäre das schlussendlich in die Elphi geflossene Geld zuvor an anderer Stelle benötigt worden. Und wenn ich mich hier so in meinem Kaff umsehe… viele Betriebe in der Nachbarschaft arbeiten ganz selbstverständlich bis samstagabends, gerade im Winter ist das an der Beleuchtung gut zu erkennen, und die wenigsten meiner Nachbarn sind solche Workoholics, dass sie nicht gerne kürzer träten, wären uns nicht erdrückende Steuern aufgebürdet, um allenthalben in der Republik direkt oder durch “Entlastung” indirekt zu Prestigeprojekten beizutragen. Aber natürlich haben Sie recht, verglichen mit dem bodenlosen Loch Berlin war die Elphi selbst für uns ein Schnäppchen und überdies etwas für die Kultur. Liebe Grüße aus Weizbieristan von Ihrem Dr. Franz Altmann!
Die Hafenskyline ist das Entscheidende! Das Geld spülen doch die “König der Löwen-Touristen” rein, die auch die Oper in Sydney von außen “toll” finden. Ansonsten: Wie peinlich kann es eigentlich noch werden?
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