Dirk Maxeiner / 23.09.2018 / 06:06 / Foto: Tim Maxeiner / 35 / Seite ausdrucken

Der Sonntagfahrer: Führerscheinprüfung tiefer legen!

Anfang des Jahres erhielt Achgut.com einen Anruf von einem leibhaftigen Landeskriminalamt. Mein erster Gedanke: „Ach Gottchen, was haben wir jetzt wieder verbrochen? Beleidigung? Pornografie? Staatsfeindliche Umtriebe?“. Der Kriminalbeamte entpuppte sich allerdings als durchaus freundlich gesonnener Achse-Leser. In einem Beitrag über Integrationskurse hatte Achgut.com in einem Nebensatz von einem schwunghaften Handel mit gefälschten Führerscheinen berichtet – und dazu wollte der Mann vom LKA mehr wissen, weil dort in genau dieser Richtung bereits Ermittlungen im Gange waren.  

Dieser Tage wurde nun darüber berichtet, wie Familienclans im großen Stil für 3.000 bis 5.000 Euro Führerscheinkandidaten durch die theoretische Prüfung schleusen: mit Minikamera und Funkknopf im Ohr. Jungen Migranten, so heißt es, sei schlichtweg egal, ob sie beim Schummeln erwischt werden. Kein Wunder: Der Täuschungsversuch hat außer einer sechswöchigen Prüfungssperre keine Konsequenzen.

Wobei ich die jungen Migranten zunächst mal in Schutz nehmen muss. Endemische deutsche Schüler und Studenten entwickeln mindestens die gleiche kriminelle Energie, wenn es darum geht, eine Prüfung zu bestehen, die auf regulärem Wege als aussichtloses Unterfangen angesehen werden muss. Ich weiß das aus eigener Erfahrung und auch aus der mit meinem Nachgeborenen. Der hatte eine komplette Mathematikarbeit gekonnt von seinem Nachbarn abgeschrieben, ohne dass die Argusaugen seiner Lehrerin es bemerkten. Dennoch ging die Sache schief. Denn im Eifer des Gefechtes hatte er auch den Namen seines Nachbarn abgeschrieben und brav unter die Prüfung gesetzt. 

Aber was ist schon ein Abitur oder ein Jura-Examen gegen einen Führerschein? Ohne Abi und Examen lebt es sich angesichts der Akademiker-Schwemme genauso gut wie mit. Aber ohne Führerschein? Ein Jungmann, der nicht absolut grün verstrahlt ist, braucht einen Führerschein und eine anständige Karre, weil es das Balzrevier erheblich ausdehnt, das leuchtet doch unmittelbar ein. Nun geht es natürlich nicht, dass irgendwelche finsteren Gestalten daraus ein Geschäftsmodell machen. Den Führerschein-Schleusern gehört selbstverständlich das Handwerk gelegt.

Eine Überarbeitung der Fragebögen in leichter Sprache

„Wir müssen die Fluchtursachen beseitigen“, heißt es doch immer so schön. Da das aber aus irgendwelchen Gründen nicht so recht klappt, müssen wir jetzt erstmal die Pfuschursachen beseitigen. Und die beste Möglichkeit in dieser Hinsicht wird im deutschen Bidungswesen ja schon länger mit Erfolg praktiziert. Wenn die Hürde für die Prüflinge zu hoch ist, muss man sie eben tieferlegen.

Nachdem dieser Prozess zunächst staatlicherseits eingeleitet wurde, gibt es jetzt auch viele Privat-Initiativen. So übten kürzlich Studenten Kritik an der Uni Hohenheim in Stuttgart. Unter anderem beschweren sie sich über den unfairen Schwierigkeitsgrad der Prüfung. Davor hörte man von einer Online-Petition gegen die unverhältnismäßig schwere Englischprüfung im baden-württembergischen Abitur. 

Auch die Führerscheinprüfung muss meines Erachtens dringend der Lebenswirklichkeit der Prüflinge angepasst werden. Beispielsweise könnte ich mir eine Überarbeitung der Fragebögen in leichter Sprache und in folgendem Sinne vorstellen (Bitte die richtige Lösung ankreuzen). 

Für wen gilt die Straßenverkehrsordnung?

A: Für alle

B: Für alle, außer mir

C: Nur für Kartoffeln

Wie verhält man sich bei einem Unfall?

A: Abhauen

B: Polizei rufen

C: Wumme entsichern

Was bedeutet eine rote Ampel?

A: Der Ort hat einen grünen Bürgermeister

B: Die nächste Leasingrate ist fällig

C: Eine rassistische Diskriminierung

Was bedeutet eine grüne Ampel?

A: Der Ort hat keinen grünen Bürgermeister 

B: Ende der Fastenzeit

C: Marihuana-Servicepoint in der Nähe 

Für wenn muss man eine Rettungsgasse bilden?

A: Krankenwagen

B: Feuerwehr

C: Türkische Hochzeit

Was muss man zur Führerscheinprüfung mitbringen?

A: 2.000 Euro

B: 3.000 Euro

C: Den großen Bruder

Weitere sachdienliche Vorschläge nimmt ihre örtliche Führerscheinstelle entgegen.

Foto: Tim Maxeiner

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Justin Theim / 23.09.2018

So satirisch das alles klingt: real ist das eine zukünftige Riesengefahr für alle indigenen Autofahrer. Ist der nämlich mit einem dieser “gut ausgebildeten” Fachkräfte in einen Unfall verwickelt, an dem er schuldlos ist, dann wird der rasch herbeigerufene Familienclan des Unfallgegners ihn schnell vom Gegenteil überzeugen. Letaler Ausgnag nicht ausgeschlossen: Totschlag im Affekt, wird es dann heißen, weil der Muslim die Situation, schuld zu sein, nicht ertragen konnte. Da anzunehmen ist, dass diese Leute auch noch überproportional viele Unfälle zu verantworten haben werden, steigen auch die Versicherungsbeiträge. Demnächst wirddannwohl neben der KFZ-Versicherung bei Anmeldung eines KFZ auch eine Sterbeversicherung Pflicht. Eine weitere Facette des Irrsinns!

Susanne v. Belino / 23.09.2018

Lustig. Aber - macht doch eh nix. Auf einigen Gebieten ist Deutschland ohnehin schon auf dem Weg in die Mittelmäßigkeit. Vermutlich werden sich die - in vieler Hinsicht - so nachteiligen Folgen einer allzu bereitwilligen Anpassung der Hürden nach unten jedoch erst in etlichen Jahren, bzw. Jahrzehnten, in ihrem ganzen Ausmaß offenbaren. Gereicht uns immerhin noch zum Vorteil, dass wir uns von einem im Weltvergleich bemerkenswert hohen Niveau herunter arbeiten müssen. Oder eben dürfen.

Walter Knaus / 23.09.2018

Hat sich was geändert, seitdem ich den Führerschein gemacht habe? Bei uns, damals!, wars so, dass man nicht mal lesen können musste, um die Fragen richtig zu beantworten, es reichte aus, sich Bild und korrekte Antwort aus den erhältlichen Vorprüfungen visuell einzuprägen, da die Fragen immer exakt die gleichen waren. In ca 1 Tag hatte man den sehr beschränkten Fragenpool durch. Na ja, Gnade der frühen Geburt oder so.  Sollte es immer noch so sein: für 2500 € Tagesgage bin ich gerne bereit entsprechende Trainingsseminare anzubieten.

Chris Hofer / 23.09.2018

Ich habe das aus erster Hand, dass derartiger Betrug laufend geschieht. Ein Afghane erzählte, wie er zum Führerschein kam: ebenso mit Funkknopf und (allerdings) Handy. Kurz nach der “bestandenen” Prüfung fuhr er einen Jungen, der mit Fahrrad unterwegs war, über den Haufen. Die Eltern des Jungen zeigten ihn nicht an, da “nur” das Rad kaputt war und der Afghane ihnen offenbar leid tat. Letzterer war dann anständig genug, seinen Führerschein freiwillig wieder aufzugeben. Aber: Deutschland, Bananenrepublik, Hurra!!

Jochen Lindt / 23.09.2018

Knopf mit Antenne im Ohr, dazu eine Kamera am Hemd und der Prüfer übersieht das alles . . . schon klar jetzt.  Erinnert mich etwas an Homer Simpson mit dem übergroßen Texas-Hut, in dem die surrende Kamera steckt. Aber Scherz beiseite, hier wird es so laufen wie beim BAMF:  In dem Moment wo das Prüfungspersonal ausgetauscht wird, ist der Spuk vorbei.  (Bitte darauf achten, nicht die Mohammeds und Abdullahs aus den Grossfamilien einzustellen, sonst wird das leider wieder nichts).

Uta Buhr / 23.09.2018

@Michael Hinz: Na, na, Herr Hinz,nun seien Sie mal nicht so kleinlich. Ich finde eher, dass wir den ÖRs, wozu auch die GEZ gehört, doch eher dankbar sein sollten für diese überaus sorgfältige Recherche bezüglich der Abmeldung Ihres Gewerbes. Manches dauert halt etwas länger -  z. B. 34 Jahre. Die Öffentlich Rechtlichen - eigentlich Linklichen - sind uns doch hinlänglich bekannt für sorgfältige Recherche, Etwas, das wir allabendlich beim Kleberchen oder seiner Kollegin Marionetta bewundernd feststellen können. Und noch ein Vorschlag an die Führerscheinstelle: Darf man in einer geschlossenen Ortschaft die zulässige Geschwindigkeit überschreiten: a. Ja, b. Nein, c. Ausnahmen gelten nur für jene, die noch nicht so lange hier leben. Einen schönen Sonntag!

Michael Jansen / 23.09.2018

Da gibt es aber doch eine hervorragende Möglichkeit, wie man in Deutschland sowohl ohne Berufsausbildung oder Studienabschluss als auch ohne Führerschein glänzend über die Runden kommen kann! Die SPD !!! Wie man den Biographien etlicher Spitzen-Sozis entnehmen kann, ist so etwas Lästiges wie ein Examen oder Berufserfahrung eher überflüssig, wenn man es in die oberen Etagen der Macht schaffen will. Und hat man es dann z.B. zum Juso-Vorsitzenden oder einem ähnlich beeindruckenden Posten gebracht, dann kann man in der Öffentlichkeit auch gleich noch mit einer Limousine mit Chauffeur renommieren oder alternativ auf ein Taxi oder die Erste Klasse der Bahn zurückgreifen. Damit hat man dann gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Frank Stricker / 23.09.2018

Bei der praktischen Prüfung des Führerscheins würde ich die marokkanische Variante vorschlagen. Fahrlehrer sitzt als Beifahrer daneben mit eigener Pedalerie sowie eigenem Lenkrad !!  Kein Witz , habe ich vor einiger Zeit selbst im Urlaub in Agadir erlebt !

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