Markus Vahlefeld / 25.07.2019 / 14:00 / 30 / Seite ausdrucken

Der neue Anti-Antisemitismus im Dienste der herrschenden Moral

Der etwas gewöhnungsbedürftige Antisemitismus-Begriff des Herrn Antisemitismusbeauftragten Michael Blume aus Baden-Württemberg stellt ganz neue Zusammenhänge her. Also, auf die ist vor ihm niemand gekommen. Ehrlich nicht. Und nach ihm sicherlich auch niemand, denn irgendwann ist ja auch diese CO2-Mode vorbei. Michael Blume behauptet einfach mal, dass „die Verfeuerung fossiler Rohstoffe nicht nur Umwelt und Klima vergiftet, sondern auch Gesellschaften, Staaten und religiöse Lehren ins Autoritäre verformt.“ Ergo: wer Antisemitismus bekämpfen will, muss auch für Dekarbonisierung eintreten.

Und nein, das habe ich mir nicht ausgedacht. Auf Seite 62 des 1. Berichts des Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus (2019) steht:

„Wenn wir den Antisemitismus global und glaubwürdig bekämpfen, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einstehen wollen, dann muss dies auch stärkere Anstrengungen für die Wende zu erneuerbaren Energien und die Dekarbonisierung bedeuten. Die Verfeuerung fossiler Rohstoffe vergiftet nicht nur Umwelt und Klima, sondern verformt auch Gesellschaften, Staaten und religiöse Lehren ins Autoritäre.“

Kurzum: Diesel-Fahrer sind das neue Nazi-Pack. Ohne Verfeuerung fossiler Rohstoffe würde es Ewigen Frieden und nie nichts Autoritäres mehr auf der Welt geben. Den Antisemitismus gibt es erst seit der Industrialisierung. Ein T-Shirt ist ein Island-Pullover. Und was haben noch gleich Kuchenbacken und Arschbacken miteinander zu tun? Ich komme gerade nicht drauf…
 

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H. Meier / 25.07.2019

Wer nicht versteht, dass die Photosynthese ständig sämtliches CO2 in allen Luftsauerstoff und wieder in festen Kohlenstoff umsetzt, ist arm dran. Wer diesen permanenten Naturkreislauf nicht begreift bei dem täglich nur ein messbarer CO2-Rest von 0,04 % übrig bleibt, ohne in Luftsauerstoff umgewandelt zu werden, hat keinen Bezug zur Logik. Was will man denn von solchen Leuten erwarten?

Sabine Hahn / 25.07.2019

Großartig. Mit dieser Einsicht ist dem Herrn Blume ein Genie-Streich gelungen, der in die Annalen der Politik- und Wirtschaftsgeschichte eingehen wird.. Diese Erkenntnis wird bahnbrechend für den weiteren Weg einer künftigen friedlichen und sensiblen Weltgemeinschaft sein. Herr Vahlefeld, Sie werden uns hoffentlich bald berichten können, daß dieser profunde Kenner unserer Lebenswelten zum politischen und ökonomischen Chefberater des intellektuellen Dreamteams Baerböck/Habeck ernannt. Mit ihm als politischem spiritus rector stehen diesen Goldstücken dann sämtliche Ämter dieser Republik offen. In Erwartung einer baldigen positiven Nachricht Ihre S. Hahn

Dr. Andreas Dumm / 25.07.2019

Hier wird ein neuer Monogötzismus installiert. Die Bibel schildert den Kampf der Israeliten (bzw. ihrer Führer) gegen den Baal-Kult. Würde sie heute neu verfaßt, müßte wohl die Niederlage gegen den Fruchtbarkeitsgott eingestanden werden. Schließlich war er für das Wetter zuständig und lenkte u. a. den Wind. Ganz klar: Baal war der erste Dekarbonisierer. Und die Israeliten entpuppten sich als die ersten Antisemiten! Eine weitere Konsequenz daraus ist die, daß die Geschichte nicht mehr bis zur Herausbildung des Christentums vordringen kann. Aber das kümmert wahrscheinlich kaum noch jemanden ...

Max Wedell / 25.07.2019

Ich erinnere mich noch gut, wie die Anti-AKW-Bewegung auch deshalb vor Kernkraftwerken warnte, weil die zu einer totalitären Gesellschaft führen würden. Völlig unterbelichtet blieb aber damals der Beitrag der Atomkraft zum Antisemitismus. So wird etwa die gefährliche radioaktive Strahlung in Bekerel gemessen, und wenn das mal nicht irgendwie hebräisch klingt… warum den ewigen Judenhassern eine solche Steilvorlage geben? Wer sich auf Atomspaltung einlässt, bekommt postwendend eine gefährliche Spaltung im Rest der Gesellschaft. Die Wissenschaftler nennen das Kettenreaktion. Gut, die Atomkraft haben wir hierzulande bald abgeschafft, aber nun fördert der Klimawandel den Antisemitismus. Als ich eben aus dem kühlen Hausflur ins glühende Freie trat, war mein erster Gedanke: Au! Auch mein Körper reagierte sofort, und zwar so: Schwitz! Für die ganz Begriffsstutzigen nochmal die Abfolge der Ereignisse zusammengefasst: Au! Schwitz! Auf diese antisemitische Propaganda des Klimawandels muß sofort mit Komplettabschaltungen reagiert werden, und es besteht der dringende Verdacht, daß es nur Neo-Nazis sein können, die damit noch jahrzehntelang warten wollen. Im Übrigen wird in der kulturellen Sphäre die appropriation, die kulturelle Aneignung, aus guten Gründen kritisiert. Jetzt eignen sich die ehemaligen weißen Kolonialherren in Mitteleuropa auch noch arabisches und afrikanisches Klima an, also das Klima der Kolonialismusopfer. Pfui sage ich da nur! Wie wichtig die Bekämpfung des Klimawandels zur Bekämpfung des Antisemitismus ist, führte mir ein Nachbar in der momentanen Hitzewelle vor Augen, als er zu mir sagte: “Für Frankfurt sind Rekordtemperaturen gemeldet. In der Stadt der Banken! Na, da wissen wir ja, wer dahintersteckt…”

Udo Kemmerling / 25.07.2019

Das kann man ohne massive Beleidigungen nicht kommentieren, wäre hier auch gar nicht genug Platz dafür! Nur eines: “Wenn wir den Antisemitismus global und glaubwürdig bekämpfen… ...wollen” müßten wir zuerst in etwa 60 islamische Unrechtsstaaten einmarschieren.

Gottfried Meier / 25.07.2019

Wer bezahlt solche Schwachköpfe? Ich ärgere mich immer wieder, wie die unsere Steuergelder verplempern.

Gereon Stupp / 25.07.2019

Wir leben in Zeiten des Neo-Dadaismus. Strukturen lösen sich auf, nicht nur die des Denkens, aber die vor allem. Je unzusammenhängender der Wortsalat ist, desto meinungsstärker kann der Verfasser auftreten, denn völliger Unsinn läßt sich nicht mehr widerlegen, da es gar keinen Punkt gibt, an dem die Logik den Hebel ansetzen könnte. Es fängt ja schon damit an, daß ich nicht weiß, was ein Antisemitismusbeauftragter ist. Unter einem Anti-Antisemitismus-Beauftragten kann ich mir immerhin etwas vorstellen, aber mit Antisemitismus ist in Deutschland seit Mai ‘45 doch hoffentlich niemand mehr von Staats wegen beauftragt?! Und was macht der fromme Jude, der ein saftiges Rinderfilet vom Grill nicht verschmäht? Ist der dann antisemitischer Semit, aber ohne Staatsauftrag? Darf der Jude in Deutschland noch Diesel fahren? Oder nur wenn er einen Stern, also der Diesel, auf der Haube trägt?! Alles Fragen über Fragen, die ihrer Beantwortung harren. Vielleicht werden wir dereinst froh sein, daß es hierzulande dann auch Klein- und Großajatollahs gibt, die uns das Gebrabbel unserer Mitmenschen auslegen. Der Psychiatrie traue ich da weniger zu. Die konnte ja nicht ‘mal den Adolf heilen, obwohl wir das ja 1000 Jahre lang vehement gefordert haben.

Thomas Taterka / 25.07.2019

Was soll das werden mit dem ? Das in der Sonne hirnversengte Klassifikationsmanual der ” Zuverfolgenden ” ?

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