@Michael Puhlmann. Ich verstehe, was Sie meinen. Der Haken ist nur, dass der Mensch nicht friedlich ist. Es wird für ihn immer Gründe auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen geben. Die Religionen können diese urmenschliche Befindlichkeit aber noch anheizen und stellen einen zusätzlichen Konfliktherd dar.
@Klaus Weber Jawohl, auch die Naturgesetze und die Evolution anzuerkennen, ist letzlich ein Glaube. Was Sie da als “die Ihren” bezeichnen, das sind schließlich alle Menschen, nur kann dann nicht die Überlegenheit nur einer Gottheit das Denken bestimmen. Die von uns erlangte Intelligenz als bis heute höchste Stufe der Evolution wird sich auch weiterentwickeln müssen. Insofern stehen wir an einem Wendepunkt: Werden wir der KI das Feld überlassen oder uns emanzipieren - mit einer Einstellung, die “totalitär” sein soll, hat das nichts zu tun! Eher ist zu vermuten, dass wir dieses ewige Ringen, diese kräftezehrende Konkurrenz und Wettbewerbe um beste Plätze und Abqualifizierung der Zweitplatzierten hinter uns lassen müssen, um einen Weg zu finden, der mit Beteiligung aller fortschrittlichen Menschen eine optimale Resourcennutzung ermöglicht.
@Caroline Neufert: Muslime als Psychoanalytiker deutscher Befindlichkeiten sozusagen.Ich halte Ihre Aussage für problematisch, da sie von Muslimen verübte antisemitische Übergriffe relativiert und letztlich rechtfertigt. Schuld sind die Deutschen. Sie steht auch in Verbindung mit jenem Komplex, der dazu geführt hat, 2015 die Grenzen unkontrolliert zu öffnen.
Es gibt fundierte Belege über den Antisemitismus der Linksradikalen und -extremisten der Ende 60er und 70er Jahre. Die DDR war ebenfalls recht antisemitisch. Und eben diese Gruppen und deren Ideologie haben sich in den deutschen Institutionen festgesetzt und sie übernommen.
Werte @Caroline Neufert, Antisemitismus ist Privatsache, sofern er nicht dazu führt, daß er Menschen wegen ihrer Religion tatsächlich benachteiligt oder sie gar körperlich schädigt. Es ist auch nicht unsere Aufgabe als Deutsche, fremde Menschen zur Liebe zu erziehen oder ihnen die Abneigung gegen irgendwas zu nehmen. So etwas könnten wir gar nicht. Es ist aber verdammte Pflicht des deutschen Staates den Gesetzen ohne Ansehen der Person Geltung zu verschaffen und das tut er schon lange nicht mehr. Wir haben es hier mit einem Dreiklassenrecht zu tun. In Südafrika nannten wir das Apartheid. In Deutschland heißt es Toleranz und Multikulti.
Dass der Islam jundenfeindlich ist, ist kein Geheimnis. Aber indem etwa jemand wie Stürzenberger darauf hingewiesen hat, geriet er auf geradezu absurde Weise in die Mühlen der linkslastigen Justiz. Wer in arabischen Ländern unterwegs war, weiß, wie tief der Hass gegen Juden dort sitzt. Allein darum wundert es mich nicht, dass niemand mehr sicher ist, der mit einer Kippa herumläuft. Deutschland geht den Bach herunter. ...
Ich fürchte, der Artikel bleibt oberflächlich: Selbst die Schar derer, die sich gegen Israel stellen, ist ein buntes Völkchen. Der “südländische” Antisemitismus hat sowohl religiöse als auch arabisch-nationalistische Wurzeln, während der Antisemitismus in Europa seine stärksten Energien aus den uns heute so bizarr erscheinenden rassistischen Theorien des 19. Jahrhunderts bezog: freilich kam auch damals zuerst der Hass und dann erst der Versuch, ihn zeitgemäß zu rationalisieren. Heute ist den Europäer im Allgemeinen und den Deutschen im Besonderen der Antisemitismus peinlich. Statt aber ihn einfach abzuhaken und die Juden in Ruhe zu lassen, wächst bei vielen unserer Landsleute der Wunsch, sich als besonders aufgeklärt zu zeigen. Hier treffen sich die deutsche Unsitte, gern den Rest der Welt zu belehren, mit dem Glaubenseifer der Neubekehrten: Nach 45 wurden die Westdeutschen auf Pazifismus getrimmt. Das haben wir leider ein weniger zu tief inhaliert, wie üblich. Das heutige Israel nun ist ein Staat, der mit gutem Grund nicht pazifistisch ist, sondern - wiederum mit gutem Grund - eine tiefe Liebe zu seinem Militär pflegt. Der postmoderne Bundesrepublikaner, in all seinem Unverständnis, sieht Israel durchaus zutreffend als einen prä-modernen Staat. Anstatt aber nun von ihm zu lernen, beginnt er ihn zu belehren. So wird Israel-Kritik paradoxerweise als Ausweis eines überwundenen Antisemitismus verstanden. Ich hab viele entsprechende Diskussionen mit ansonsten klugen, gebildeten, liebenswürdigen Menschen geführt: Die Linken haben nun einmal Pech mit dem Denken (Ekel Alfred). Dazu kommt der linksradikale Impuls von 68pp, Israel als “Handlanger des US-Imperialismus” misszuverstehen. In summa findet Israel deshalb auf Seiten der Rechten in D mehr Sympathie als auf Seiten der Linken, denn Israel ist nun einmal ein strukturell “rechter” Staat - wäre es anders, wäre es verloren.
ich kenne das alles seit fast 15 Jahren ! Bei Kollegen, Nachbarn, Freunden und auch Verwandten ! Sogar im Bus wurde ich von einer Fremden ( Syrerin) aggressiv angegangen, als ich Stellung bezog, bei einem Gespräch zwischen zwei jugendlichen Arabern, die sich über steinewerfende Jugendliche in Israel unterhielten. Sie schrie mich wütend an. Es steckt ein tiefer unbewusster und bewusster Hass gegen Juden in diesem Volk. Nicht überall, aber zu oft. Was mich nicht wundert, nachdem ich mich seit Jahren aus eigenen Antrieb mit diesem ‘Themen-Komplex’ auseinandersetze. Kaum jemand ist bereit sich offen und unvoreingenommen mit sich selbst, seinen Nächsten und schon garnicht mit der eigenen Familie auseinander zu setzen. Niemand ist schuldig, aber Verdrängung und Ignoranz kostet auch Kraft. Und das Schweigen der Masse von damals, beim Aufkommen derselben antisemitischen Phänomene wie heute, wird sich sicher auch in unserer Gegenwart und Zukunft wiederholen. Es wurde nichts gelernt, es wurde verdrängt, sodass alles wieder hervorbricht. Die Medien tragen in einer so verhängnisvollen Weise zu diesem Zustand bei. Sie verdrehen Tatsachen, verfälschen, sind einseitig und prüfen nicht kritisch. Sie bauen die Feindbilder der Juden/Israelis auf und schüren damit den Hass ! Hinzu kommt der eingewanderte Judenhass, per Religion, Medien und Schulbildung in den arabischen Ländern. Das eint alle arabischen Völker ( und andere Nationen ). Man kann sich nur fürchten, vor dem, was noch passieren wird. Ich weiss, dass ich aus meinem persönlichem Umfeld vielleicht nur sehr sehr wenigen Menschen vertrauen kann. Und mit Hilfe und Haltung ist schon kaum noch zu rechnen. Woher auch, dazu müsste man ja die gesamte Situation verstehen wollen. Ich kann eigentlich nur mit einigen Wenigen ehrlich über Israel und Juden reden. Man kann noch nicht einmal ausreden, wird schon unterbrochen und mit den üblichen Abwehrmechanismen kalt gestellt: man wäre parteiisch, lügt, ist zu negativ ...
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