Und auf tote Pferde schießt man nicht, denn die einschlagenden Kugeln könnten mit Zuckungen verwechselt werden.
Was ist aus dieser Partei geworden? Als 1964 Picht “Die Bildungskatastrophe” ausrief, war es die SPD, die dieses aufnahm und Konsequenzenen einleitete. Wer aus meiner Generation ist, wird sich an die “Willy Wahlen” erinnern, übervolle Säale, angefüllt von jungen, begeisterten Leuten, die CDU so spannend wie eine Raufasertapete, die Aufbruchsstimmung nach Brandt`s Wahl zum Bundeskanzler. “Wir wollen mehr Demokratie wagen”, ein Ruf, der begeisterte. Die Jugend war SPD, weil die SPD Köpfe hatte und Antworten. Der Ausbau der Hochschulen, ich ging nach Marburg zum Studium in die neuen Institute auf den Lahnbergen; ein Chemisches Institut aus dem Forschungsparadies, ein Studium, das begeisterte. Was ist aus Pichts Warnung geworden: Inklusion, Abi Einser Schnitt normal (das gab es nicht bei uns, waren wir also blöder?), Pisa! Die SPD (und auch die CDU) spiegelt diesen gesellschaftlichen Bildungsverfall wieder, man vergleiche nur die politischen Köpfe von damals mit heute und schon hat man die Antwort:. Beispiel: ein Außenpolitischer Sprecher, Volljurist, Mehrsprachig, Auslandserfahren wird nachgefolgt von einem Studienabbrecher, der nach 20 Semestern am kleinen Latinum scheitert; weitere Beispiele liegen vor, würden den Rahmen hier sprengen. Es ist diese interlektuelle Verzwergung der Parteien, die sie der politischen Glaubwürdigkeit beraubt. Sie müssen nicht mehr durch politische Intelligenz sich ihre Wiederwahl erarbeiten, sie haben Listenplätze im Parteienstaat, sie sind des Wettbewerbs enthoben. Sie spiegeln die Abkehr der Gesellschaft vom Prinzip der Leistung als Grundlage des Erfolges wieder.
SPD, CDU und FDP haben sich in eine linksgrüne Gasse verrannt, aus der sie jetzt schwer wieder herauskommen. Die SPD trifft es nur deutlich härter, weil sie am weitesten vorgeprescht ist. Die Grünen wird es auch treffen, wenn die von der NASA vorausgesagte Klimaabkühlung noch deutlicher als bisher eintritt, womit die Klimablase platzt und die Gretins als Kretins enttarnt werden. Es reicht nicht, immer wieder den Kopf des Fisches auszuwechseln, wenn der neue auch bloß stinkt. Was allen Altpartien helfen würde, wäre die Dinge beim Namen zu nennen, das Migrantendesaster ein Migrantendesaster, das Energiepolitikdesaster ein Energiepolitikdesaster, Bankenrettung, Klimapolitik, Europapolitik, Verkehr usw. dito, und daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Das wäre eine Alternative für Deutschland. Über den Rest: Renten, Arbeitsplätze, Steuern u.a.m. kann man sich dann immer noch streiten.
Die Probleme der SPD kurz und schmerzvoll zusammengefaßt : 1.) Umweltpolitik ist das Hauptthema der Grünen. 2.) Sozialpolitik ist das Hauptthema der PDS. 3.) Eine CDU, die unter Angela so weit nach links gerückt ist und in der Zwischenzeit typischen SPD Themen besetzt. 4.) Unfähige, untalentierte und z.T. unsypatische Verantwortungsträger die kein klar denkender Mensch mehr wählen kann. Diese Partei könnte selbst ein Helmut Schmidt nicht mehr wählen. Arme SPD armes Deutschland.
Man könnte manchmal vermuten, das die ÖR-Medien mit ihren SPD-Interviewpartnern Gabriel und dem im “Schlabberlook” auftretenden ex Callcenter-Mitarbeiter Kevin Kühnert, aktiv am Stuhl der SPD sägen.
Ergänzung zum Beitrag von Marco Nguitragool: Die SPD hat nicht erst 1918, sondern schon 1914 ihren wichtigsten Grundsatz (Internationalismus) verraten, als sie die Kriegspolitik des Kaiserreichs unterstützte und damit Millionen von Arbeitern Tod, Verkrüppelung und Elend brachte.
Guido Reil (früher SPD, heute AfD) hat es eigentlich auf den Punkt gebracht: Der komplette Vorstand der SPD hätte zurücktreten müssen. Da müsste sofort eine radikale Personaländerung vorgenommen werden. Für eine radikale Kursumkehr, etwa in Richtung Helmut Schmidt SPD, auch in der Migrationsfrage (Zuwanderung stoppen; heute müsste es sogar heißen Minus-Zuwanderung einleiten), was die SPD eventuell noch retten könnte, ist es meiner Meinung nach zu spät, denn die SPD ist bereits zu sehr linksradikal wie auch fundamentalistisch-muslimisch unterwandert. Helmut Schmidt soll am Ende seines Lebens gesagt haben: “Das ist nicht mehr die SPD.” Wie recht er hatte.
Wenn die Vertreter einer politischen Partei durch Unfähigkeit und Fehleinschätzungen, mangelnder Bildung und primitivem Benehmen auffallen, dann empfinde ich den Absturz nicht als schmerzlich, sondern als völlig angemessen.
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