Cora Stephan / 10.09.2021 / 12:00 / Foto: Pixabay / 50 / Seite ausdrucken

Cora Stephan, die Stimme der Provinz: Wir sind grün – aber nur im Sommer

Rückwärtsgewandt? Das ist man eher bei Grüns, wo Fortschritt als reaktionäre Idylle daherkommt: Mann strampelt mit Frau und Kind auf dem Lastenfahrrad durch die „Natur“, die im Zweifelsfall ein stadtnaher Park ist. 

Wer für die Natur ist, die Frauen, den Umweltschutz, das Klima, den Frieden, die Menschenrechte, der meint es gut. Dem kann man nicht widersprechen. Insofern haben die Grünen recht: Sie sind keine Partei wie all die anderen. Sie sind mehr als das. Sie sind alternativlos. Sie vertreten das, was sich von selbst versteht, etwas, das lediglich exekutiert werden muss, ohne langwieriges demokratisches Procedere, und zwar umgehend. Die Wissenschaft will es so! Expertokratie rules! Da gibt es keine Kompromisse! 

Also – auch keine Politik. Und schon gar keine nationalstaatlichen Grenzen: Die Grünen sind „Statthalter einer virtuellen Weltregierung“ (Frank Böckelmann). Deshalb ist es völlig sinnlos, ihnen und ihren Wählern ihre inneren Widersprüche aufzuzeigen. Wer das Gute will, macht keine Fehler!

Versuchen wir es dennoch. Nehmen wir die Windkraft. Wer auf Atomkraft, Kohleverstromung und Gas verzichten will, muss Deutschland bis zum Anschlag zuspargeln. Das hilft zwar rein gar nichts, wenn der Wind nicht weht und hat auch sonst so manche Nachteile, notabene, was Natur und Umwelt betrifft.

Während Grünenanhänger sich im „Hambi“  oder „Danni“  an jede Krüppelfichte ketten, schafft Windkraft Licht und Luft im Wald, ohne dass sich ein Naturfreund groß daran stört. Abholzen für Zufahrtsstraßen, Bodenverdichtung durch massige Betonfundamente, Insekten- und Vogelsterben und andere Kleinigkeiten – für die Umwelt muss die Umwelt halt mal leiden.

Stellvertretend am verspargelten Horizont erfreuen

Atomkraft überlassen wir den Nachbarn, die sich schon darauf freuen, uns im Fall von Dunkelflaute auszuhelfen. Polen zum Beispiel – dort setzt man auf Atomkraft statt Kohleverstromung. Was haben die Deutschen davon? Angst, jedenfalls, soweit es die „atompolitische“ Sprecherin der Bundesfraktion der Grünen betrifft: Polens Pläne seien „rückwärtsgewandt“, sagt Sylvia Kotting-Uhl. Womöglich ist ihr entgangen, dass es mittlerweile inhärent sichere und beinahe rückstandslos produzierende AKW gibt – klimafreundlichst, jedenfalls, soweit es CO2-Ausstoß betrifft. 

Wir hier in der Provinz dürfen uns stellvertretend am verspargelten Horizont erfreuen und uns fragen, wie und wo man die Dinger wieder loswird. Ein Endlager für den Sondermüll der Rotorflügel? Sicher nicht in den Städten, wo man dank Lastenfahrrädern eine blitzblank gesunde Umwelt erfährt, sondern hier bei uns, in der Provinz, wo das Bauernsterben fröhlich weitergeht. Macht ja nix, solange das Obst und Gemüse aus der Ferne eingeflogen wird. One world!

Schließlich geht es darum, das Klima zu retten, über das wir bekanntlich die Kontrolle verloren haben, auch wenn wir sie nie hatten. Dass ausgerechnet CO2-„Einsparung“ der Weg zum Heil sein sollen, ist seltsam genug, CO2 ist ja eher bekannt dafür, dass es Pflanzen wachsen lässt. Seltsam auch die Vorstellung, die Menschheit erleide demnächst den Hitzetod – während Kälte der weit größere Feind ist. 

Fortschritt als reaktionäre Idylle

Rückwärtsgewandt ist man eher bei Grüns, wo Fortschritt als reaktionäre Idylle daherkommt: Mann strampelt mit Frau und Kind auf dem Lastenfahrrad durch die „Natur“, die im Zweifelsfall ein stadtnaher Park ist. 

Ach, die Natur. Natürlich sind die Grünen gegen Gentechnik, also den menschlichen Eingriff in die Natur, jedenfalls da, wo er hilfreich wäre. Zwanzig Jahre hat es gedauert, bis auf den Philippinen der „Goldene Reis“ angebaut werden darf, gentechnisch  verändert, damit er Beta-Carotin enthält. 

Längst gibt es „genmanipulierte“ Kartoffeln, resistent gegen Kartoffelfäule, was den größtmöglichen Verzicht auf Pflanzenschutzmittel erlaubt und Wasserersparnis bedeutet. Doch die Grünen sind dagegen. Was sie weniger stört: Auch die Impfstoffe gegen Covid-19 bedienen sich gentechnischer Eingriffe. Doch den Grünen scheint es zu gefallen, wenn die deutsche Bevölkerung in heller Panik das tut, was man der hungernden Weltbevölkerung lieber versagt. 

Bei uns kurvte zu Karneval die Jugend einst mit dieser despektierlichen Parole durch die Landschaft: „Bündnis 90/Grüne nein danke.“

Mehr ist dazu nicht zu sagen.

 

Mehr von Cora Stephan lesen Sie in ihrem neuen Buch „Lob des Normalen: Vom Glück des Bewährten“. Hier bestellbar.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Stanley Milgram / 10.09.2021

Wenn der Faschismus zurückkehrt, wir er nicht sagen “ich bin der Faschismus.” Nein, er wird sagen: “Ich bin grün, links oder gegen rechts.” oder auch “Guten Abend. Hier ist die Tagesschau.”

Gerhard Schmidt / 10.09.2021

Und mit Grünen diskutieren geht erst recht nicht, das scheitert steht´s am “Bohlen-Dilemma”: “Mach mal ´nem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist”...

Eva Ehrlich / 10.09.2021

Mehr dazu ist nicht zu sagen - außer evtl.:  “Invasiver Islam / NEIN Danke “.  In der Provinz . und auch außerhalb.

Stefan Riedel / 10.09.2021

“Auch in Deutschland fehlen Lkw-Fahrer”. Wer fährt schon freiwillig in die Provinz? Echt heute auf tagesshau.de. Selbstversorgung? Ich Stadtmensch bln mausetod!

Wilfried Düring / 10.09.2021

Es geht um das ‘klimaverträgliche Frühableben’ des ‘alten Adam’; daher der Rassisten, Dunkeldeutschen, Que(e)r-Denker, Ketzer, Rechtsextremen, Impf-Skeptiker, Klima-Legner und all der anderen Nahtziehs, die heute ja soviele (diverse ?) Gesichter haben. Schon die Genossen Mao, Pol Pot, Stalin und Robespierre wußten: Damit der ‘neue Mensch’ leben kann - müssen die alten sterben.

Winfried Jäger / 10.09.2021

Liebe Frau Stephan, die Fakten zum Irrsinn sind allen, die hier lesen bekannt. Dafür gibt es Fachleute wie z.B. Manfred Haferburg. Ihre Aufgabe sollte es sein, zu ergründen, wie die linken Weltverbesser es geschafft haben den Umweltschutz zu ihrem Trojanischen Pferd zu machen, nachdem ihnen das zu befreiende Proletariat die kalte Schulter gezeigt hat. Wenn sich solche Leute mit den schamlosesten Ausbeutern zusammen tun, dann stellt sich die Frage, warum sie das machen. Bevor Sie aufs Land zogen, waren Sie doch mitten drin in diesem Millieu. Ansonsten, Respekt für Ihre unerschütterliche Haltung.

Dr Stefan Lehnhoff / 10.09.2021

Muss man noch was zu den Grünen schreiben? Diese dummdreisten Faschisten sind ja nun wirklich nicht satisfaktionsfähig, nicht einmal ignorieren hätte Karl Valentin wohl gesagt. Wir müssen uns eher damit beschäftigen, wie wir mit ihren Wählern umgehen. Sie sind das Problem. Wie Erich Kästner eins sagte, wenn diese Stimmen erst ermächtigen, ist es zu spät . Und natürlich handelt es sich präzise um den Gleichen Typus Mensch, der damals NSDAP und heute grün wählt. Es ist ein Verbrechen, diese Leite gewähren zu lassen, aber leider auch eins, sie daran kurzfristig zu hindern. Was sagt ein RICHTIGER Ethikrat dazu, wir haben ja nur die Antiethiker, die Ich als Ihr Gegenteil tarnen? Ich brauche da Hilfe, labern allein hilft nicht, denn es bleibt dabei: Während die Weisen noch debattieren, erobern die Idioten die Stadt!

Jens Rickmeyer / 10.09.2021

@Sabine Heinrich: ”Züge, Schulen, Internet - Ein Land, das einfach funktioniert”. — Nach all den deprimierenden Nachrichten des Tages endlich mal wieder ein Kalauer, der noch ein spontan herausprustendes Lachen entlocken konnte ;-) — Falls Sie in Ihrer Lübecker (?) splendid (?) isolation nach einem ungespritzten (!) Gleichgesinnten (*1945), der dank totaler Medikamenten- und Ärzteabstinenz partout nicht krank werden will, Ausschau halten sollten, um Ihre Verzweiflung etwas lindern zu können, dürfen Sie mich gerne über eMail kontaktieren: vorname DOT name AT rub DOT de.

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