Durch österreichische Dörfer schieben sich die Blechlawinen gen Italien oder ins Skigebiet. In Thailand und dem Rest Südostasiens fährt die ganze Familie auf einem Moped dicht gedrängt mit anderen Mopeds eine Runde um die Insel. In München surren die E-Bikes durch die Brienner Straße. Oben fliegen die Flugzeuge, Auf dem Meer schwimmen die Schiffe. Ist was los auf dem Planeten. Ich fahre Auto, ich fahre Rad und ich gehe zu Fuß. Mach ich das eine, hasse ich die, die das andere machen. Ich liebe Radeln und ich find´s praktisch. Überholt mich die Omma mit dem E-Bike, ist mir das wurscht, Mit dem Auto würde sie das auch machen. Im September fahr ich mit dem Rad zur Wahl und wähle keine Partei, die mir irgendwas von Klima und Corona erzählt.
Nur mal ein kleiner Ausflug in die Realität: Dass E- Bikes nichts mit Umweltschutz zu tun haben, muss man hier sicher nicht erwähnen. Aber dass Menschen, die sich sportlich anstrengen- laufen, Radfahren, schnell mal eine schlechtere CO2 Bilanz haben, als wenn sie in Fahrgemeinschaft und mit Ruhepuls einen modernen Diesel genommen hätten, weiß kaum einer, stimmt aber tatsächlich. Also Homeoffice für alle, aber ohne Computer natürlich. Die Höhlenmenschen waren eben schon viel weiter.
Ich finde die Rundumschelte hier ziemlich einseitig. Ich bin 82 und mein ganzes Leben lang meist zur Freude und für die sportliche Fitness Rad gefahren. Jetzt fällt es mit jedem Jahr schwerer und man überlegt schon, ob etwas Unterstützung den Aktionsradius nicht wieder vergrößern könnte.
Brava(!), Frau Stephan! In unserer benachbarten Allee für Radfahrer und (!) Fußgänger wird man als Letzterer in rasendem Tempo von Fahrrädern aller Art auf zwei Zentimeter Körperdichte von hinten überholt, sodaß einen unvorbereiteten Schreckhaften der Schlag treffen könnte. Hier habe ich mir angewöhnt, beim hörbaren Herannahen eines dieser “Vorbilder” im Gespräch mit meiner Partnerin nach südlicher Art weit ausholend zu gestikulieren - das schafft Raum!
Ich habe ja schon viel Verständnis für Radfahrer als im Vergleich zum motorisierten Verkehr Schwächere. Aber als Verkehrsteilnehmer sollte man doch wenigstens rudimentäre Kenntnisse der Verkehrsregeln haben.
1980 haben meine Frau und ich das Radfahren entdeckt, auch die längeren Tagestouren und kurzen Radreisen. Vier Räder waren fast immer im Haushalt, jeder hatte eins für jeden Einsatzbereich. Wir haben über die Technik des Rades und die des Tretens viel gelernt, unter anderem eben auch, dass lange Touren ohne “POTENZHÖSCHEN” ( Zitat Leser Graubarth) eine Dummheit sind, weil sie zu gesundheitlichen Problemen führen. Die gesamte Entwicklung des Radfahrens seit damals ist gekennzeichnet von der kontinuierlichen Spassbefreiung durch die Industrie, die Politik und das Tourismusgewerbe mit seinem Massenzirkus. Ja natürlich, den Zeitgeist, den habe ich vergessen. Der hat auch sein Gift geträufelt in eine anfangs ganz harmlos aussehenden Freizeitbeschäftigung. Das E-Rad ist nur die Spitze eines kommerziell getriebenen Overkills. In Regionen ohne nennenswerte Steigungen braucht das keiner unter 80. Da wäre ein qualitativ hochwertiges, aus guten Komponenten aufgebautes Rad gut genug und wesentlich nachhaltiger als die 30KG schweren E-Mopeds und kostete nicht einmal die Hälfte.Es bräuchte auch nicht alle paar Jahre einen Akku für einen Tausender. In der wohlstandsverwahrlosten Spass gesellschaft ist das wurscht. Da ist Spass, wenn man dhat, was alle haben. Und wenn er grün ist, der Spass. Und elektrisch ist grün! Oder? Deshalb werden jetzt auch Rennräder, alle MTBs und MTBs für Kinder grün. Die müssen ja hinterher kommen, wenn Papi und Mami auf den Waldwegen Wanderer auf den Geist gehen mit ihrem Familienfuhrpark für 15000 Euro. Wer noch kein E-Bike hat, ähnelt in seinem Status dem Ungeimpften. Seine Freiheiten sind beschränkt. Noch mache ich mir den Spass, ab und zu mal richtig reinzutreten und einen Warnwestenrentner verhungern zu lassen, der mich überholen will. Und weide mich an seiner Ohnmacht und wütenden Enttäuschung über seine allmächtig geglaubte Technik. Wenn das mal nicht mehr geht, kaufe ich mir dennoch kein E-Bike. Ich fahre dann halt ein bisschen langsamer.
Aber Mut haben sie, die windschnittigen plastiküberzogenen Leberwurst-Radler, die flach wie eine Flunder auf ihrer Rennmaschine liegen. Auf dem Weg in meine ländliche Kemmenade muss ich ca. zwei Kilometer durch ein mal lichtes mal dichtes Stückchen Wald fahren. Ein besonderes Vergnügen bei knalliger Sonne, denn der stete Wechsel von grellem Sonnenschein und absoluter Schattenfinsternis macht es zu einer Art Geisterbahnfahrt: Man sieht was, man sieht nichts, man sieht was ..... Aus diesem Grunde haben auch 99% der Autfahrer das Licht eingeschaltet. Neben der Straße verläuft ein gut ausgebauter Fuß- und Radweg, so dass sich niemand in die Quere kommen muss. Wirklich niemand? Nein, weit gefehlt, denn für “die windschnittigen plastiküberzogenen Leberwurst-Radler, die flach wie eine Flunder auf ihrer Rennmaschine liegen” gelten auch hier keine Regeln, natürlich ist für sie die Benutzung des Radwegs unter ihrer Würde, und nach dem Motto, wer mit Licht fährt, ist feige, setzen sich diese Weltverbesserer anscheinend ganz bewusst den “Risiken des Autoverkehrs” aus. Vielleicht wollen sie aber auch bloß den Windschatten der, im letzten Augenblick zu Ausweichmanövern gezwungenen, Autofahrer ausnutzen. Man weiß es nicht…
Leider traurig aber wahr. Viele Radfahrer benehmen sich wie eine offene Hose. Sie offenbaren ihre fehlende Erziehung und ihr fehlendes Demokratieverständnis mit jedem Pedaltritt und jedem unangezeigten Fahrbahnwechsel. Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer? Sehr häufig Fehlanzeige - jedenfalls bei den schnelle “woke” Studies, Studie, Studierenden und Student:innen. Keine Frage, mit dem Rad fahren kann Freude bereiten und man ist manchmal sogar schneller unterwegs in verstopften Innenstädten. man möge doch aber nicht alle Welt mir seiner alleinigen Sichtweise beglücken wollen. Manche Erledigungen sind mit dem Rad nicht zu machen und manche sind gesundheitlich nicht in der Lage. Wenn jemand sein Auto benutzt setze ich voraus, dass derjenige schon seine Gründe haben wird. Vollends verblödet wird es, wenn ohne Not Parkflächen vernichtet werden in dem man einfach Voller vor zugepflasterte Flächen packt, auf denen sowieso niemand flaniert. Dumm, dümmer, woke.
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