***Fortsetzung*** Bringe nie einen Radfahrer in Münster dazu, dass er Abbremsen muss oder womöglich anhalten: der Zorn wird fürchterlich sein! Eine Schimpfkanonade ist im besten Fall zu erwarten, die nächste Stufe ist beim Autofahrer der Faustschlag aufs Dach oder auch schon mal Spucken gegen die Seitenscheibe. Die Krönung aber, das hat es bei uns auch schon mehrfach gegeben, ist der Wurf des Fahrrads gegen das Auto! Das Pendant, wenn man als Fußgänger den Radfahrer so reizt, mag man sich lieber nicht vorstellen…. Natürlich kommt es auch zu diversen Unfällen, bei dem extremen Radverkehr in unserer Stadt. Vor allem weil wir 60.000 Studenten haben, die das Fahrrad teils wohl nur als Laufrad aus ihrer Kindergartenzeit kennen, nicht aber als Verkehrsmittel. Und dementsprechend fahren. Radfahrer unter sich, aber leider auch viel mit Fußgängern. Und dann sind die Radfahrer ganz groß im Fersengeld geben. Anonym und schnell weg, das ist die der Drahtritter. ich habe drei Unfälle in jüngerer Vergangenheit in Erinnerung, eine alte Damen auf dem Zebrastreifen angefahren (da hat die Verursacherin der Frau falsche persönliche Daten auf einen Zettel geschrieben und weg war sie), ein Kleinkind schwer verletzt auf einem sehr breiten Bürgersteig, den ein Rennradfahrer missbraucht hat an einer Hauptverkehrsstraße und ein Kindergartenkind auf einem kombinierten Geh/Radweg, wo die Fußgänger immer Vorrang haben und die Radfahrer mit angepasster Geschwindigkeit fahren müssen. Da ist der Junge mit dem Fuß in die Speichen gekommen und sehr schwer verletzt worden - der Verursacher natürlich feige und weg. Und die Polizei in Münster? Früher wurde regelmäßig kontrolliert, auf Fußwegen, an Ampeln, versteckt auf Einkaufsstraßen - heute steht alle Jubeljahre mal ein leuchendquietschgrüner Fahrradpolizist oder ein Motorradpolizist deutlich sichtbar aus 100m Entfernung irgendwo - und alle Radfahrer sind brav oder schieben. Kurz gesagt, Stahlritter auf ihren Drahrössern in Münster, ein Alptraum!
Ob Sies glauben oder nicht: auch mit dem E-Bike kann man sehr sportlich fahren und man hat einfach Möglichkeiten, die einem sonst als älterer Mensch verschlossen wären (ich fahre gerne im Schwarzwald). Zweitens: ich fahre defensiv und rücksichtsvoll, Konflikte mit Fußgängern und insbesondere Hunden vermeidend. Des lieben Friedens willens akzeptiere ich auch, dass Autofahrer oft meinen, die Vorfahrtsregeln berücksichtigten irgendwie die Fahrzeuggröße oder die Motorleistung (vorwiegend bei jungen Männern, gerne Migrationshintergrund, beobachtbar; man hört das auch schon an der Musikanlage, welche die Fahrer an Hörgeräte mit unter 50 heranführt). Drittens: nicht jeder der Spass an dieser Art der Fortbewegung an der frischen Luft hat, ist ideologisch verblendet.
@Elko Prüller: Sie fahren gerne Fahrrad ohne motorische Unterstützung, andere fahren gerne Fahrrad mit motorischer Unterstützung. Also wo ist ihr Problem? Hinsichtlich ihrer Einschätzung, dass “das E-Rad ist nur die Spitze eines kommerziell getriebenen Overkills” sei, möchte ich anmerken, dass sie hier einem klassischen Denkfehler unterliegen: E-Bikes werden nicht gekauft, weil die Industrie sie anbietet, sondern die Industrie bietet E-Bikes an, weil sie gekauft werden.
Es gibt ja schon den treffenden Witz: Fährst du schon e-bike oder schläfst du noch mit Frauen?
Schöne und unschöne Geschichten welche sich unter den Kommentatoren ereignen. Ich bin mehr für ein miteinander. Ob LKW, PKW, Motorrad, Motorroller, Fahrrad und als Fußgänger, nehmt immer Rücksicht auf den schwächeren Verkehrsteilnehmer, beharre nicht auf deine Vorfahrt, lächle und ganz wichtig: Den Blinker zu setzen, ist keine körperliche Anstrengung!
Ich fahre selbst ein F-Rad, ohne E-Unterstützung. Im letzten Jahr hat mich ein A-Fahrer vom Rad geholt. Draufgefahren. Ein paar kleine Hautabschürfungen und mein F-Rad war leider hin. Nach anfänglichen Geschrei von mir unter Schock, hab ich dann echt Mitleid mit dem gestressten A-Fahrer gehabt und wir haben uns ohne Polizei geeinigt. Er war glücklich, dass er seinen FS noch hatte und ich ein neues F-Rad (wobei mein altes viel besser fuhr). Ich glaube, dass war die bester Verkehrserziehung. Leider endet die Verkehrserziehung heute in der Grundschule mit Vermittlung von Vorschriften, technischer Überprüfung durch geladene Ordnungshüter, dann ist Ende, wenn die Eltern nicht weiter erziehen. Die Radfahrer erziehen sich gegenseitig durch Abguggen, wer ist schneller, wer hat das technisch bessere Pedelek, wer kann die anderen besser ärgern, wer ist mutiger….Ein Polizist, den ich auf die Verkehrsrowdys aufmerksam machte, sagte mir….da müßten wir ja den ganzen Tag den F-Fahrenden hinterher rennen, wir haben Wichtigeres zu tun…Eine Radfahrerin hat mir mal (im wahrsten Sinne des Wortes) die Autotür abgefahren. Polizei: 1. ich bekomme jetzt erstmal 30 €, weil sie mich gerufen haben (Bagatelle?), 2. mußte ich den Ordnungshüter förmlich überreden, doch mal dien Unfall aufzunehmen, so mit Foto, Messungen, Befragungen etc., 3, war ich schuld, weil ich ja nach dem Haftpflichtparagrafen immer Schuld bin, weil ich das Auto in den Verkehr gebracht habe und die F-Fahrerin der schwächere Verkehrsteilnehmende sei. 4. als ich anmerkte, dass die Dame doch mit dem Fahrrad, bei Dunkelheit, auf dem Fußweg in einer so großen Geschwindigkeit fuhr, dass ich trotz Schulterblick so nicht sehen konnte, lenkte der Ordnungshüter ein und fertigte ein Protokoll. Ich hab mich dann noch 2 Jahre mit deren PHV gestritten, bis die mir die Tür bezahlt haben. Zum Glück hatte die Dame eine. Vorschlag: Verkehrsteilnehmerschulung 1 x im Jahr mit Nachweis, PHV-Verpflichtung, Kennzeichen am Rad, Flensburg…
@Gerald Schwetlik: Sie schreiben mir als altem Münsteraner aus der Seele! Ich bin in Abstufung von oben nach unten Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, aber die Radler haben mir mittlerweile in Münster fast alle Fortbewegungsarten versaut. Schätzungsweise 80% der Stahlritter machen ihrem Namen alle Ehre in unserem vormals beschaulichen Städtchen. Rücksichtslos, ohne Einsicht und ohne Ahnung von rudimentären Verkehrsregeln. Ich muss mich als Fußgänger in der Fußgängerzone umdrehen, um zu verhindern, dass ich beim Seitenwechsel von hinten umgefahren werde. Ich muss, wenn ich als Fußgänger grün habe, nach rechts und links schauen, ob mich nicht ein Drahtross umnietet, das gleiche gilt auf dem Zebrastreifen, wenn schon eine Schlange Autos für die Fußgänger wartet - die Radfahrer fahren rücksichtslos in die Fußgänger rein. Auf dem Bürgersteig bin ich quasi verpflichtet, Spur zu halten: Radfahrer nutzen den Radweg nicht, weil der mit kleinem roten holländischen Pflaster versehen ist und das rüttelt ein wenig im Lenker. Also weichen sie auf den Gehweg aus, von hinten eine tödliche Gefahr wenn man nur den geringsten Schlenker läuft. Auf reinen Spazierwegen am Aasee, im Schlossgarten oder sonst wo freilaufende Kinder, Hunde oder alte Herrschaften mit Rollator bei sich zu haben, ist fahrlässig. Wenn sie Glück haben, werden sie aus dem Weg geklingelt: Nötigung! Wenn Sie Pech haben, angefahren! Verletzung oder sogar Krankenhaus. (Genügend erlebt in der Praxis!) Einbahnstraßen sind zum Teil für Radler im Gegenverkehr erlaubt, wenn sie breit genug sind. Sie sind dann durch Schilder gekennzeichnet. Radfahrer nutzen aus Prinzip ALLE Einbahnstraßen im Gegenverkehr, selbst die, die kaum breiter sind als ein PKW. Radfahrer gehen prinzipiell keinen Meter zu Fuß, auch wenn das Ziel vom Randstein nur 2 Meter entfernt ist, fahren sie garantiert 50 m vorher über eine abgesenkte Stelle auf dem Fußweg bis zum Ziel. ***Fortsetzung im zweiten Teil!***
Sagen wir es doch so: Wenn man mit dem Fahrrad irgendwo hin will, um da etwas Produktives zu machen und sich nicht erstmal duschen und ausruhen will, ist so ein Ebike oder Pedelec sicher prima. Ich überlege gerade: Wie haltbar wird so ein Akku sein.. Und komme ich auch ohne Übernachtung zurück.. Man kann ja nicht immer überall übernachten.
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