@Dr Stefan Lehnhoff “Ich habe in den USA in einer Gegend als einziger „Kaukasier“ gewohnt,...” Möchte es mir übrigens verbitten, von den Amis ewig “Kaukasier” genannt zu werden. Das klingt so nach den wilden Ureinwohnern und barbarischen Bergvölkern des Kaukasus. Fühle mich dadurch diskriminiert. Die Amis sollten gefälligst auch mal auf unsere europäischen Gefühle achten.
Wer ist das eigentlich, der solche Sprachänderungen verlangt?
Ihre Rezepturen sind sehr probat, Herr Etschelt, alle Achtung und besten Dank! Und was das Übrige anbelangt, frage ich mich, wo das ganze Gendergefasel eigentlich hinführen soll. Darf man bald nicht mehr “Italiener” sagen sondern “italiano”, nicht mehr “Franzose” sondern “Francais”? Auch nicht mehr Ami für den US-Bürger, Tommy zum Engländer, (sagt ja auch keiner mehr). Denn nicht anders verhält es sich mit dem Zigeuner, da unseren Breiten eben das ungarische “Zsigany” schwer zu lesen und zu sprechen fällt. Der Sänger singt es übrigens selbstverständlich in Kàlmans Operettenlied auch nicht richtig, denn “Komm Zsigany, komm Zsigany, spiel mir was vor…” müßte etwa gesprochen werden “Komm, Ziganj…” - und das geht kaum von der Zunge, also singt er es wie “Komm, Zigan, komm Zigan,...” - Und wie heißen wir Deutschen nicht überall: Tedeschi, Alemanos, Nimiezkij, Germans… Und eine abwertende Bedeutung wäre bei jedem einzelnen an den Haaren herbeiziehbar.
Wandervolkschnitzel, Wandervolksauce, der Wandervolkbaron… Wenn die das so wollen, bitte. Fahrvolkschnitzel etc. ginge auch. Aber wahrscheinlich, kommt das dann demnächst auch auf den Index.
Zum „Mohr im Hemd“ eine kleine und vielleicht doch auch ergänzende Episode. In diesem Frühjahr besuchte ich wie immer meine in der österreichischen Thermenregion lebende Verwandtschaft. Auf einem Ausflug ins Piestingtal kamen wir in den Ort Gutenstein, von wo ein Abstecher uns zu der Wallfahrtskirche „Mariahilf“ führte. Wie es sich gehört, lud ein großes Gasthaus just vor der Kirche zur Einkehr ein, auf Tafeln handschriftlich mit Kreide Tafelspitz, Wiener Schnitzel etc. angeboten. Wer aber kann sich mein Entsetzen vorstellen, als ich da auch noch den „Mohr im Hemd“ angepriesen sah! Aber der Clou kommt noch. Die Kirche betretend fand dort gerade unter sehr geringer Beteiligung ein Gottesdienst statt, der – und nun halten Sie sich fest – von einem schwarzen, farbigen oder wie soll ich mich korrekt ausdrücken, Geistlichen zelebriert wurde. Der Priester, wohl Angehöriger des angeschlossenen Serviten-Ordens, faszinierte mich durch seine auch ohne Mikrophon deutlich zu verstehende Sprache, mit leichtem Akzent. Zudem stimmte er den unbegleiteten Gesang mit intonationssicherer schöner Stimme an, wie ich sie so kaum von hiesigen Pfarrern gewohnt bin. Leider konnte ich den Herrn Pfarrer nach der Messe nicht daraufhin befragen, ob er sich durch den „Mohr im Hemd“ diskriminiert und beleidigt fühle. Was mich angeht: ich kenne nur wenige Süßspeisen, die mich so überzeugen wie eben dieser Afroafrikaner im Hemd.
“Neger” war früher definitiv kein Schimpfwort in Deutschland. Es war allgemein üblich. Oder welches Wort haben Sie gemeint? Bei der ganzen geheimnisvollen, kultursensiblen Abkürzerei ist ja jetzt Raten angesagt.
Danke für das Rezept. Noch immer bin ich der Meinung, dass man etwas nach jemandem benennt um ihn zu ehren, nicht ihn zu beleidigen. Aber wenn es so sein soll, dann bitte auch konsequent für alle. D.h. z.B. die Umbenennung von Amerikanern, Berlinern, Wiener Schnitzel, Hamburgern, Frankfurtern, Nürnbergern, Wiener Würstchen, etc.
also, wenn schon zigeunerschnitzel rassistisch beleidigend sein soll - dann aber erst recht das WIENER schnitzel!!! eine umbennung ist hier dringendst nötig - und wenn es das bumsdeutsche oberverfassungsgericht entscheiden müsste! kein wiener schnitzel mehr, bitte! diese verhöhnung der wiener (s. WIENER würstchen, zb.!) ist zehnmal schlimmer als alle roma&sinti;-tunken zusammen. eigentlich hiess/heisst das wiener schnitzel ursprünglich mailänder schnitzel (wo die austro-habsburgischen truppen es überhaupt 1848/49pp. kennenlernten… heute noch in italien oder spanien ‘milanese’, nicht ‘vienesa’ ... und, eh ich es vergess’: wenn schon, denn schon: das zigeunerschnitzel gemäss dem vollständigen rezept (s. oben) zubereiten, bitteschön! nicht die variante zigeunerrostbraten mit karamellisiertem (!) paprika! schmeckt scheusslich und ist ausserdem noch krebserregend (wie alles karamellisierte glumpert:)) ... oder ‘igel in lehmpackung’... DAS ist nämlich eine echte zigeunerdelikatesse. und mich wundert, dass bislang noch kein bobo-nobelschuppen auf diese idee gekommen ist: ‘igel a la carmen.
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