“Diktatur” war und ist noch nie das Problem gewesen, wenn es um internationale Bündnisse geht. Genauso wenig wie Menschenrechte und ihre Verletzung jemals eine Intervention ausgelöst hätten. Die Türkei ist (noch) NATO-Mitglied und die USA der stärkste Promoter der EU-Mitgliedschaft, das ist eigentlich alles was man wissen muss. Ohne das gäb es diese un-unterhaltsame Seifenoper nicht. Erdogan baut nicht nur eine islamistisch eingefärbte Diktatur auf, er orientiert sich auch zusehends weg von der kemalistischen Westbindung der Türkei und orientiert sich seit dem Putsch 2016 zunehmend an Russland, Iran und auch China. Was aber angesichts der Aussichtslosigkeit der EU-Beitrittsfarse und auch des nicht besonders fein-abgestimmten Vorgehens der USA in der Region letztlich auch rational ist und langfristig zum Vorteil der Türkei sein dürfte. Es liegt an der EU da einfach mal die Augen zu öffnen. Man darf gespannt sein wann da der Punkt erreicht, wo der transatlantische “Bruder” sich bezüglich dieser Entwicklung - weg von NATO, EU, USA - zum Handeln heraus gefordert sieht und wie das dann aussieht. Zur Debatte stehen die Optionen Rosen-Revolution (inszenierte Bürgeraufstände), die syrische Variante (finanzierte und ausgerüstete “Rebellen”), offener Militärputsch wie 1980. Und alle haben wenig Aussicht auf Erfolg.
Erdogan bedient die forderungen des koran lueckenlos : hemmungslose und kompromisslose ausbreitung des Islam , religiøse und weltliche macht in einer hand,verachtung und verfolgung “ungæubiger” und die ansicht nichtmohamedaner darf man beluegen,bertuegen und hinters licht fuehren.-Genau das macht er mit der grøssten selbstverstændlichkeit . Und der “westen” fællt drauf rein . Gutmenschentum ,Politische Korrektheit , das konservieren der deutschen schuld und die angst vor dem rassismusvorwurf,hab ich was vergessen ?
Heuchler sind sie zweifellos, aber mehr noch Angstgetriebene die mit ihren Millionen quasi Versicherungsschutz vor Erdogan kaufen damit er seine 5.Kolonne in der Bundesrepublik nicht eines Tages losmarschieren läßt entweder direkt oder aber durch die politische Teilhabe die imme von ihm seinen “hier lebenden Landsleuten” empfohlen wird. Erdogan möchte das osmanische Reich wieder herstellen, daran läßt er auch keinen Zweifel, spricht seine Pläne so offen aus wie schon andere Dikatoren - und wie damals hört auch heute keiner zu aus lauter Angst sonst handeln zu müssen.
Die Frage im letzten Satz beantwortet die Praxis: Man kann! Der große deutsche Diktator wurde möglich, weil einflussreiche Kreise damals glaubten, sie seien zu gescheit, um ihn nicht für ihre eigenen Absichten benutzen zu können. Und genau das glauben die verschiedenen Exponenten der Macht in Europa heute auch. Dem deutschen Steuerzahler sollten eigentlich Tränen der Wut kommen, wenn er daran denkt, wie sein zum Gemeinnutz gedachtes Geld in der ganzen Welt versickert, während hier darüber nachgedacht wird, zu kleine Schulklassen aus Kostengründen zusammen zu legen.
Das Ignorieren von offensichtlichen Widersprüchen scheint ein Kennzeichen heutiger Politik zu sein. Öffentlich zelebrierter Feminismus (z.B. Frauenquote) und gleichzeitiges Begrüßen von Masseneinwanderung junger Männer aus frauenunterdrückenden Kulturen? Kein Problem. Senkung des CO2 Ausstosses bei gleichzeitigem Atomausstieg? Schaffen wir mit links. Den Amerikanern faktisch das Bündnis aufkündigen aber weiterhin die Bundeswehr vor die Hunde gehen lassen? Easy. Die aberwitzige Haltung gegenüber Erdogan kann da nicht wirklich überraschen.
Erdogan ist in der glücklichen Lage, die USA und Russland gegeneinander ausspielen zu können. Die EU und insbesondere Deutschland werden im Nahen und Mittleren Osten als Geldquelle, aber nicht als eigenständige, ernst zu nehmende Akteure betrachtet. Das einzige Land in Europa, dass der türkischen Politik klare Grenzen zeigt, ist Russland. Die Stationierung russischer Truppen in Armenien verhindert eine Erledigung Restarmeniens durch die Türkei - analog zur “Erledigung der Resttschechei durch die deutsche Wehrmacht 1939 - zum Zwecke der Herstellung einer Landverbindung zu den Zentralasiatischen Turkstaaten als Voraussetzung zur Errichtung eines großtürkischen Reiches. Die USA haben die Kurden in Afrin bei der Invasion der Türkei fallen gelassen. Das lag mit dran liegen, dass die Kämpfer der Kurden in der Region dem in den USA verhassten Marxismus zuneigen, während die offiziellen Gegner der USA, also Russland und Assad, genau wie die Türkei gegen den Marxismus sind.
Wie kann es sein, daß Merkel indirekt eine Mauer zwischen Syrien und der Türkei mit Selbstschußanlagen über EU- Gelder mitfinanziert und andererseits Trump für einen geplanten Mauerbau zwischen México und USA scharf kritisiert? Wie kann es sein, daß Putin wirtschaftlich sanktioniert wird weil er sich die Krim einverleibt und Erdogan noch mit deutschen Panzern versorgt wird um Kurdenland einzunehmen? Diese Kurden stehen uns weltanschaulich näher als jeder Erdogananhänger und haben auch für uns gegen den IS gekämpft. Wo sind die Feministinnen und Genderias Europas wenn in der Türkei Frauen ohne Schleier in öffentlichen Bussen von Männern geschlagen werden? Wo bleibt da die hohe Moral der Gutmenschen? Waiting for answers!
Eine Diktatur stimmt schon Herr Broder, aber…. In den Elitemedien hat man sich auf eine rechte Diktatur als Sprachregelung geeinigt, die Staatsform in der Türkei unter Erdogan zu benennen. Merken Sie etwas? Merken Sie wie dort das Tabuwort Islam umgangen wird, eine islamische Diktatur.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.