Achgut.tv / 28.10.2019 / 06:25 / 103 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Buntes Koalieren in Thüringen?

Thüringen hat gewählt und nun sehen sich alle Parteien, bis auf eine, gezwungen, irgendwie zusammenzuarbeiten, damit ohne die eine Partei, die AfD, eine Mehrheit zur Wahl einer neuen Landesregierung zustande kommt. Damit bestätigen alle diese Parteien unfreiwillig ein bisher nur von der AfD gepflegtes Bild: Eine Einheitsregierung steht gegen eine Oppositionspartei. Bis tatsächlich eine neue Regierung in Erfurt gebildet werden kann, wird sicher viel Zeit vergehen. Bis dahin werden wir die Halbzeitbilanz der sogenannten GroKo erleben. Und die ist ziemlich verheerend.

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Caroline Neufert / 28.10.2019

nun gut, aber Wahlen sollte es schon geben solange es noch keine gute Königin gibt ,..

Martin Stumpp / 28.10.2019

@Robert Schleif: Was verstehen Sie unter Demokratie? Wirklich Volksherrschaft? Herrscht denn das Volk wenn die Verfassung ohne es geändert werden kann? Herrscht das Volk wenn ohne es zu fragen eine Verfassung installiert wurde, das es von Entscheidungen (direkter Demokratie) ausschließt? Herrscht das Volk wenn das Land durch Beschluss des Regierungschefs ein Stück weit geändert werden kann ohne es zu fragen?

Werner Kersting / 28.10.2019

Lieber Herr Feil, kann nur als in Hessen wohnend,  bestätigen, was Sie schreiben. Ein großer Teil der jetzigen AfD Wähler und Mitglieder haben über Jahrzehnte bei der CDU ihre politische Heimat gehabt. Ich selbst war 30 Jahre als Wertkonservativer Mitglied des hessischen CDU. Erst als der ehemalige Bundespräsident Wulff den Islam als zu Deutschland gehörend verortete, konnte ich diese Entwicklung nicht mehr mittragen. Bestätigen kann ich auch, dass viele der mir bekannten AfD Wähler einen akademischen Hintergrund haben. Ob selbständig Tätige, Ärzte oder Ingenieure. Eine der meiner Ansicht nach wichtigsten Erkenntnisse der Thüringen Wahl ist, dass die bis 45 Jährigen mehrheitlich die AfD gewählt haben und die ab 60 Jährigen die Linkspartei. Heisst doch, die AfD ist eine Partei, die Zukunft hat. Hoffentlich würdigt sie das auch entsprechend.

Thomas Bonin / 28.10.2019

@Robert Kusch: Ein kurzer Blick auf die jeweiligen Stimmenzuwächse bzw. Verluste verrät, welches Lager massiv gerupft wurde resp. woher die Fahnenflüchtigen hauptsächlich kommen . . . boing, nämlich von der CDU!  Ihrer Lesart, Herr Kusch, zufolge, müssten demnach all diese Dissidenten (samt Neuwähler) klammheimliche Faschisten gewesen sein, als sie weiland noch “richtig rum”  (oder gar nicht) gewählt haben. Mit Ihrer Warnung vor einem Vierten Reich brüskieren Sie wohl nicht nur ortsübliche Wechselwähler, sondern mutmaßlich auch das kognitive Level zahlreicher Achse-Leser. Ist Ihnen noch nicht die frappierende Ähnlichkeit zwischen dem Grundsatzprogramm der Aussätzigen und dem der CDU-CSU-Programmatik (vor! Muttis Inthronisierung) aufgefallen? Im Übrigen findet “Machtergreifung” bereits seit geraumer Zeit statt, auf den zweiten Blick erkennbar an einer (möglichst leisen) Säuberung des Staatswesens per Besetzung sämtlicher Schaltstellen mit hochgedienten Parteisoldaten sowie von Muttis Gnaden berufene Spitzenbeamte (ohne Rücksicht auf “das Leben der Anderen”).

A. Ostrovsky / 28.10.2019

Ilona Grimm / 28.10.2019 Mich würde interessieren, ob Sie im Osten leben oder im Westen. Wo kommt immer dieser Erklärungsversuch her, der immer mit der DDR herumfuchtelt und dann auch noch derartig eindimensional. Die neue Spaltung ist ein Ergebnis der letzten Jahre. Es ist m.E. ganz falsch, das nur auf eine Situation vor 30 oder 50 Jahren zu reduzieren. Sowohl der Stimmenaneil der LInken, als auch der AfD hat zugenommen. Das sind also zum großen Teil Leute, die in den vergangenen Wahlen noch anders gewählt haben. Wie wollen Sie das frühere Wahlverhalten erklären?

E Ekat / 28.10.2019

Zitat:  “..bisher nur von der AfD gepflegtes Bild: Eine Einheitsregierung steht gegen eine Oppositionspartei”. Zitatende.  Man stelle sich vor, in der AfD befänden sich strategisch denkende Leute. Diese erklären, eine Minderheitsregierung der CDU zu tolerieren. Punkt. Sie verlangen von der CDU nichts,  da diese it der AfD ohnehin nicht spricht. Die AfD erklärt gegenüber der Öffentlichkeit lediglich eine Tolerierung der CDU, um deren Politik-Inhalte zu stützen. Das brächte sowohl die CDU als auch die FDP in Schwierigkeiten. Zusammen mit letzteren hätte eine Tolerierung der CDU die Mehrheit.  Na sowas. CDU und FDP könnten die politische Richtung Thüringens eher in ihrem Sinne beeinflussen. Es sei denn, SED-Inhalte stünden ihnen näher….... Naja, Einheitsregierung.   

M.R.W. Peters / 28.10.2019

Die meisten Reaktionen / Kommentare der Wahlverlierer und der PDS in Bezug auf den Wahlerfolg der AfD sind nicht demokratisch und somit eigentlich nicht staatstragend. Dass PDS, SPD, CDU, FDP und Grüne nicht einmal mit der demokratisch gewählten AfD reden wollen, tritt ein Viertel der Wählerstimmen in den Müll. So etwas hat mit Demokratie nichts mehr zu tun und wird sich in den nächsten Jahren entsprechend rächen. Solche an sich undemokratische Denke zieht sich auch durch die alltägliche Politik:  Von öffentlich-rechtlichen TV-Beiträgen bis hin zur Debattenkultur im Bundestag (“Nein, ich lasse keine Zwischenfrage der AfD zu!”)  oder gar der Verweigerung eines gesetzlich vorgesehenen Bundestagsvizes für die AfD.  Niemand regt sich auf, wenn sich Claudia Roth als Bundestagspräsidentin bei jedem Hans und Franz für seinen Redebeitrag bedankt - aber nicht für eine Rede seitens der AfD.  Ich bin weder rechts noch links, aber finde das alles ziemlich undemokratisch und fürchte, dass sich unser einstmals lebenswertes Land auf einer Schnellstraße ins Abseits befindet.

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