Ein Brief an Olaf Scholz

Ihre Bundesregierung will Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten ernennen. Sie kann den Rassismus im Land nicht bekämpfen, weil sie mit einem rassistischen Weltbild arbeitet.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Olaf Scholz,

vor fünf Jahren saßen wir bei einem Abendessen in der Schweiz zusammen und haben drei Stunden lang über Muslime in Deutschland gesprochen. Damals waren Sie noch Bürgermeister von Hamburg, und ich kritisierte die Zusammenarbeit Ihrer Stadt mit Islamisten und Anhängern des iranischen Regimes. Sie sagten, dass Sie mit allen reden müssen und dass Sie glauben, dass sich diese Verbände öffnen können, wenn sie vom Staat gefördert werden. Ich entgegnete Ihnen, dass Sie nicht öffentlich mit den kritischen Stimmen innerhalb des Islams sprechen. Sie sagten, dass Sie meine Bücher lesen und dass Sie froh sind, dass es eine kritische Meinung wie die meine im Lande gibt, und dass dies den innerislamischen Dialog und damit den Reformprozess fördert. Sie sagten aber, dass sie sich als Politiker nicht zu meinen kritischen Thesen äußern dürfen, weil sie der Neutralität verpflichtet seien.

Nun will Ihre Bundesregierung Frau Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten ernennen. Diese Entscheidung ist ein klarer Verstoß gegen Ihre Neutralität und die Neutralität des Staates. Denn Frau Ataman steht der Kritik am Islam sehr ablehnend gegenüber und betrachtet sie als Rassismus. Sie lehnt den Begriff Islamismus ab und hält eine Diskussion über Clan-Kriminalität für diskriminierend. Sie ignoriert die Diskriminierung innerhalb von Migrantengruppen (Männer gegen Frauen, Türken gegen Kurden und hellhäutige gegen schwarze Muslime), weil für sie nur der weiße Mann Rassist sein kann. Sie hat sich sogar dafür ausgesprochen, Islamkritiker wie mich oder Necla Kelek aus dem Diskurs auszuschließen.

Frau Ataman klagt an, statt zu analysieren, sie polarisiert, statt sich der Debatte zu stellen. Sie will ein Tribunal aufstellen statt Wege zu suchen, um den Rassismus wirklich zu bekämpfen. Sie gehört zu einem Kartell von privilegierten Migrantenkindern, die auf Kosten des Schuldkomplexes der Deutschen Karriere machen und Fördergelder erwerben. Ihre Mitstreiter werden nach ihr in Regierungsämtern hineingeholt und sie werden den Diskursraum noch enger machen, als er ohnehin ist.

Sie kann den Rassismus im Land nicht bekämpfen, weil sie mit einem rassistischen Weltbild arbeitet, das besagt, dass Weiße nur Täter und Schwarze und Braune nur Opfer sein können. Damit stößt sie viele anständige Weiße vor den Kopf, die die meisten Anti-Rassismus-Projekte mit ihren Steuergeldern finanzieren und deren Engagement wir im Kampf gegen Rassismus brauchen. Gleichzeitig deckt sie viele Rassisten und Islamisten mit Migrationshintergrund, die nicht nur Weiße, sondern auch Migranten diskriminieren.

Wenn Sie, Herr Bundeskanzler, Ihre Partei und Ihre Bundesregierung Frau Ataman in dieses sensible Amt berufen, dann sind Sie nicht mehr neutral, sondern betreiben Identitätspolitik auch in den Fragen Islam und Migration. Damit diskriminieren Sie viele kritische Stimmen aus den Reihen der Muslime, die von vielen Seiten angegriffen werden, unter Polizeischutz stehen und zunehmend aus dem medialen und politischen Diskurs verdrängt werden.

Wir wollen Frau Ataman nicht aus dem Diskurs verbannen. Wir wollen nur verhindern, dass sie über den Diskurs herrscht. Ich schlage vor, dass sich Frau Ataman, bevor sie dieses Amt übernimmt, zunächst einer Debatte mit ihren Kritikern stellt. Diese Debatte sollte am besten im Bundestag stattfinden, damit sich die Volksvertreter ein Bild von der Frau machen können, die nun für weniger Diskriminierung im Land sorgen soll.

Die Bundesregierung muss sich nun entscheiden, ob sie eine lebendige Debattenkultur im Land will oder die Gesellschaft durch eine ideologische Identitätspolitik umerziehen will. Sie muss unter Beweis stellen, ob Vielfalt für sie nur die Diversität von Hautfarben oder auch die Vielfalt von Meinungen bedeutet!

Mit freundlichen Grüßen
Hamed Abdel-Samad

zuerst veröffentlicht auf Facebook.

Foto: Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Werner Arning / 04.07.2022

Ich weiß nicht, wie es im Fall von Frau Ataman verhält, aber es gibt einige Deutsche mit Migrationshintergrund, die in der Anklage der Deutschen wegen deren angeblichem Rassismus, ihr Lebenswerk gefunden haben. Und nicht selten werden sie von Politik und Medien hofiert und gefördert. Da ist dann jemand, der Klage erhebt und es den Ewiggestrigen so richtig besorgt. Linksgrüne Gutmenschen sind begeistert. Sie selber sind in Sicherheit auf der Seite der Guten und beklatschen jedes Konstatieren eines bedrohlichen Rassismus, besonders dann, wenn dieser von einer „Ausländerin“ und Muslimin geäußert wird. Dann ist diejenige in ihren Augen zu höheren Aufgaben geeignet, kein Amt könnte zu anspruchsvoll sein. Sie erkennen in jeder Handlung einen symbolischen Akt. Sei es ein Nachrichtensprecher mit ausländisch klingendem (muslimischem) Namen, einem Werbefoto mit Menschen schwarzer Hautfarbe, oder ein nicht „biodeutscher“ Politiker in hohem Amt. Diese „Antirassisten“ erkennen in ihrem oft blinden Eifer gar nicht, wie urdeutsch sie sich in ihrer übertriebenen, obsessiven Art zu agieren, verhalten.

giesemann gerhard / 04.07.2022

Man will offenbar an die seligen Zeiten anknüpfen, als die Deutschen und die Türken innige Waffenbrüder waren, seit des Kaisers Zeiten.

sybille eden / 04.07.2022

Der SED und FDJ-Anschleimer Scholz, wird sich einen feuchten Kehricht für ihren Brief interessieren, Herr Abdel-Samad !

lutzgerke / 04.07.2022

Wir können den Parteien überhaupt nicht trauen und müssen davon ausgehen, daß Rassisten wie Ferda Ataman bewußt ins Amt gesetzt werden. Unsere Gesundheit wird mit Masken, Lockdowns, Impfstoffen ganz bewußt gefährdet mit den Risiken, lebenslanger Behinderung, oder auch Todesfolge. Nehmen wir das Beispiel FFP2. Das ist ganz leicht, sich über Hipoxie, Sauerstoffmangel, zu erkundigen. Und die Gefahren sind enorm! Das liegt sogar nahe, sich über Hipoxie zu erkundigen! Besonders für den Ärzterat! Auch der Streeck ist ein faules Ei!  / Studie über FFP2: Ergebnisse: Die Lungenfunktionsparameter waren mit Maske signifikant niedriger (erzwungenes exspiratorisches Volumen: 5,6 ± 1,0 vs 5,3 ± 0,8 vs 6,1 ± 1,0 l/s mit sm, ffpm bzw. nm; p = 0,001; exspiratorischer Spitzenfluss: 8,7 ± 1,4 vs 7,5 ± 1,1 vs 9,7 ± 1,6 l/s; p > 0.001). The maximum power was 269 ± 45, 263 ± 42 and 277 ± 46 W with sm, ffpm and nm, respectively; p = 0.002; the ventilation was significantly reduced with both face masks (131 ± 28 vs 114 ± 23 vs 99 ± 19 l/m; p > 0,001). Die maximale Laktatreaktion im Blut wurde mit der Maske reduziert. Das Herzzeitvolumen war mit und ohne Maske ähnlich. Die Teilnehmer berichteten von anhaltenden und ausgeprägten Beschwerden beim Tragen der Masken, insbesondere ffpm. / Schlussfolgerung: Beatmung, kardiopulmonale Trainingskapazität und Komfort werden durch chirurgische Masken reduziert und durch FFP2/N95-Gesichtsmasken bei gesunden Personen stark beeinträchtigt. Diese Daten sind wichtig für Empfehlungen zum Tragen von Gesichtsmasken bei der Arbeit oder bei körperlicher Betätigung. / Und das wissen die nicht? Wir sollten uns von einigen Gewohnheiten verabschieden und den Tatsachen ins Auge sehen. Die haben das Leben früher nicht leichter gemacht und heute sind sie gefährlich!

Sabine Schönfeld / 04.07.2022

“Anstatt Gewaltformen innerhalb der migrantischen Gemeinschaften, wie etwa Zwangsverheiratung u.v.m., sachlich zu thematisieren, wertet Frau Ataman unter anderem eine renommierte Journalistin mit Migrationshintergrund mit despektierlichen Äußerungen ab, die auf diese Themen wie archaische Strukturen in den migrantischen Communities aufmerksam macht. Besonders grausam daran ist, dass Frau Ataman damit den Schutz von mehrfach diskriminierten vulnerablen Personen verhindert und zu deren weiterer Diskriminierung beiträgt.” (Offener Brief - Kritik an Ferda Ataman - Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung -23. JUN 2022)  Diese Stellenbesetzung ist ein Schlag ins Gesicht für jede Frau, für jede Feministin in Deutschland, für jeden, der sich je für die Selbstbestimmung muslimischer Frauen und Mädchen eingesetzt hat. Weiterhin ist sie eine bodenlose Unverschämtheit gegenüber den einheimischen Bürgern, deren säkulare und humanistische Werte von Scholz und seiner Regierung damit mit Füßen getreten werden. Frau Ataman kann nicht meine “Antidiskriminierungsbeauftragte”, sein, sowenig wie Herr Scholz und Frau Faeser mich jemals vertreten können. Diese Regierung steht anscheinend inzwischen in offener Feindschaft gegenüber den eigenen Bürgern, es wird deshalb allerhöchste Zeit, dass diese Regierungsmannschaft zurücktritt. Vielen Dank, Herr Abdel-Samad für Ihr unermüdliches Engagement für uns, Sie riskieren dabei sogar Ihr Leben. Obwohl es ein Großteil unserer Bevölkerung kaum damit verdient hat, dass sie wieder eine solch unglaublich schlechte Regierung an die Macht gebracht hat!

Andreas Mertens / 04.07.2022

(Wirklich) Sehr verehrter Herr Hamed Abdel-Samad- Vor bereits 5 Jahren hat ihnen dieser ebenso gesichts- wie meinungslose Politik-Kurzwarenvertreter nicht zugehört. Er konnte ihnen nicht zuhören. Nicht in Ermangelung von Ohren,  oder aus Abneigung/Unwillen, sondern in Ermangelung von Rezeptionsfähigkeit. Dieser ehem. Bürgermeister und jetzige Kanzler ist ein Vertreter. Er vertritt. Meisten sich die Beine, manchmal aber auch einen Auftrag. Diesen Auftrag aber bekommt er nicht von ihnen (respektive dem Wähler) sondern von seinem/n Auftraggeber/n. Sehen sie es Teil einer Show.  Z. Bsp. die Muppet-Show. Kermit der Frosch hat dort weder eine eigene Stimme noch eine eigene Meinung.  Aber er hat einen Auftrag. Der wird dadurch umgesetzt, das jemand seine Hand so tief in seinem A_ _ _ _ hat das er Kermits Lippen bewegen kann. Stimme liefert eine weitere (unsichtbare) Person. Dito das Drehbuch. Sie hätten ebensogut auch zu einem Stein sprechen können. Das Ergebnis wäre das selbe gewesen.

holger bemmann / 04.07.2022

eine rassistin mit der bekämpfung des rassismus zu beauftragen ist genauso logisch wie einen psychisch kranken zum gesundheitsminister zu ernennen.

Ludwig Luhmann / 04.07.2022

Einem Mohammedaner, der das Wort “Islamisten” verwendet, kann ich nicht trauen. Ich besitze mehrere Bücher von Herrn Abdel-Samad, die ich auch gelesen habe. Meine Perspektive: Es gibt nur Mohammedaner und den Islam. Das Wort “Islamisten” soll den Islam und die Mohammedaner vor berechtigter Kritik schützen.

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