Der Experte hat mehr als 100 Infizierte gesehen, allerdings nicht die schweren Fälle im Krankenhaus. Sein Fazit: Eine eher harmlose Angelegenheit mit Ausnahme der schweren Falle, die er nicht gesehen hat. Habe ich das richtig verstanden? Wie wollen Sie eigentlich eine belastbare Risikostratifizierung in kürzester Zeit durchführen? Alle kardiologischen Praxen anschreiben, oder sind ohnehin alle mit Vorerkrankungen in Altenheimen oder auf der Abschußliste? Das Land beginnt viel zu allmählich einen Verteidigungskrieg gegen das Virus zu führen, endlich. Die Wirtschaft hat sich dem Kriegsziel unterzuordnen.
@Ostrovsky Danke für den Hinweis. Die Seite corona(minus)live(punkt)de ist recht gut. Gerne sähe ich halt die Fallzahlen pro 100k über die Zeit in D und China und anderen Ländern. Ich vermute, dass irgendwo bei x/100k ein point-of-no-return liegt, ab dem die Ausbreitung nicht mehr mit Abschottung zu bremsen ist und man warten muss bis die Herdenimmunität da ist.
Unsere Hausmitbewohner - 2 Russen, 1 Armenierin, 1 Amerikanerin, 70 - bis 84 jährig - bekämpfen das Virus anscheinend exzessiv mit Knoblauch ; das Haus war geflutet mit extremen Düften… Übrigens war heute Patricksday ! Uns allen Coronageängstigten gilt die Ermutigung :“I gird myself with the might of heaven : The rays of the sun , The beams of the moon, The glory of fire, The speed of wind, The depth of sea, The stability of earth, The hardness of rock ... ” (St. Patricks Breastplate , kann man sicher googeln) . Allen einen Shamrock mit 3 guten Wünschen !
Aus Erfahrung eines italienischen Schriftstellers und Journalisten: Israel National News “Israel führt im Kampf gegen das Coronavirus” von Giulio Meotti, 17.03.20 Israel hat die Gefahr von Anfang an ernst genommen und alles getan, um sie einzudämmen. Wäre doch nur mein Land, Italien, so weise gewesen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, der das Coronavirus als “die schlimmste Epidemie seit hundert Jahren” bezeichnet hat, kündigte in der vergangenen Woche erstmals an, daß die bisher für Touristen und Bürger aus bestimmten europäischen und asiatischen Ländern geltende obligatorische Quarantäne (vierzehn Tage) “auf die ganze Welt” ausgedehnt wurde. Nun wird die israelische Sicherheitsbehörde (Shin Bet), wie gestern Abend angekündigt, Coronavirus-Patienten und den Weg, den sie bis zur Isolation oder zum Krankenhausaufenthalt genommen haben, aufspüren. Die Technologie wird es dem Shin Bet ermöglichen, die Personen zu identifizieren, die sich in Reichweite des Patienten befanden, und diejenigen, die dem Virus ausgesetzt waren, können direkt über ihr Telefon darüber informiert werden, daß sie in die Isolation gehen oder getestet werden müssen. —>
Obwohl es zur Zeit “nur” etwa 250 Coronavirus-Fälle in Israel gibt, befinden sich Zehntausende Israelis in Selbstquarantäne. Israel hat neun Millionen Einwohner. Italien, das 60 Millionen Einwohner hat, hat bisher nur 2.000 Selbstisolierungen erlebt. Die israelische Bevölkerung war bereit, “zu Hause zu bleiben”. Die Welt wird nicht untergehen, wenn wir sie nicht besiegen können, werden wir mit dem Coronavirus leben, sagte Eyal Waldman, der CEO der Firma Mellanox, ebenfalls in Quarantäne. Dieser Optimismus gehört auch zum israelischen Modell. Boaz Lev, der die Abteilung für Epidemien im Gesundheitsministerium leitet, sagte, die Quarantäne hänge davon ab, daß die Israelis “als vorbildliche Bürger handeln”. In Italien sei das Gegenteil der Fall. Eyal Zimlichman, der Arzt, der die Isolation im Sheba Medical Center, dem neuntbesten Krankenhaus der Welt, überwacht, sagte, Israel sei “wie ein lebendes Labor” als Reaktion auf die Epidemie. Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Infektion besteht, können die Geräte des israelischen Start-ups TytoCare mit sich tragen, so daß die Ärzte aus der Ferne ihr Herz und ihre Lungen abhören können. Ein Sensorsystem der israelischen Firma EarlySense überwacht auch ihre Atmung. Die von Sonovia entwickelten Textilien, theoretisch für Chemotherapie-Patienten, wurden in Masken verwandelt, die das Coronavirus nicht nur blockieren, sondern töten könnten. Laboratorien in China testen dieses Modell, das von zwei Chemieprofessoren der Bar-Ilan-Universität erfunden wurde und das mechanisch antivirale und antimikrobielle Nanopartikel in die Gewebe für Masken und andere Schutzprodukte einbringt.
Und das Forschungsinstitut Migal Galiläa begann schnell mit der Arbeit an einem Coronavirus-Impfstoff. Unabhängig davon, ob der Impfstoff von Migal erfolgreich ist oder nicht, ist die große Anstrengung symbolisch für die Haltung Israels gegenüber den Krisen. Es ist eine Mischung aus nüchterner Einschätzung, Wissenschaft und Selbstbestimmung. Nicht nur. Da sich 30 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen von Wuhan durch den Kontakt mit Patienten mit der Krankheit infiziert haben, verwenden Krankenhäuser in Südostasien, darunter China, Japan, Korea und Hongkong, eine weitere israelische Erfindung, den Temi-Roboter, um den Kontakt mit Patienten zu minimieren. Israel bereitet sich seit vielen Jahren auf diese Art von Veranstaltungen vor, ohne sie zu definieren. Und es “ist vielleicht das einzige westliche Land, das bisher keine ungerechtfertigten Infektionen hatte”, sagte Tomer Hertz von der Fakultät für Mikrobiologie, Immunologie und Genetik der Shraga-Segun-Universität. In Israel gibt es viele medizinische Zentren, die in der Lage sind, die Anzahl der Intensivbetten durch den Umbau ihrer Keller zu verdoppeln. Sie begannen darüber nachzudenken, als Galiläa unter den Katiuscia-Raketen der Hisbollah landete. Das modernste unterirdische Krankenhaus der Welt mit 2000 Betten befindet sich 17 Meter unter der Erde im Rambam in Haifa, das 2006 einen Monat lang angegriffen wurde. Damals landeten die Patienten in Kellern und Korridoren. Es wurde beschlossen, daß es auch in Kriegszeiten funktionieren sollte. Und auch dieser Krieg wird mit Mikroskopen und Medikamenten geführt. Israel, eine Garnison-Demokratie von Soldaten und Nobelpreisträgern, hat immer aus der Not eine Tugend gemacht.
In Deutschland scheinen ja bestimmte Bereiche jede Testung auf Corona einzustellen. So gibt die Wetterauer Zeitung (südl. Gießen) bekannt, “der Wetteraukreis führt keine Corona-Tests mehr durch, da diese “keine medizinische Konsequenz” hätten”. Ergänzend dazu ist unsere Regierung ja gerade dabei, in bester DDR-Manier dafür zu sorgen, dass wir Bürger nicht mehr mit solchen beunruhigenden Informationen belästigt werden.
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