Ich seh schwarz für die Windenergieversorgung zum ökologischen Sojaanbau auf unserer New Green ESA-Biomondbasis.
Auch wenn die Effektivität gering ist, hat diese Technik ihren Reiz. Immerhin kommt ein speicherbarer Energieträger heraus und man kann die Windkraftanlagen in separaten Netzen nutzen ohne dass sie das normale Stromnetz chaotisieren. Die Basisversorgung kann durch moderne Kernkraftwerke erfolgen (z.B. dual-fluid.com). Das wird in anderen Ländern wohl auch geschehen, im zu erwartenden Ökofaschismus in Deutschland wird man sich aber wahrscheinlich mit Teelichtern zufrieden geben müssen (Teelichter = Feinstaub, geht also auch nicht - gute Nacht).
Mal ne ganz dumme Frage gestellt. Wie kommt dann das Endprodukt nach Deutschland? Wie wird es dann in Deutschland gelagert? Ist das effizient oder wie man heute sagt: nachhaltig? Ich bin ein völliger Laie auf diesem Gebiet, aber das war die 1. Frage, die ich mir stellte.
Im hiesigen Forum wurde schon mehrmals ein alternativer Prozess zur Erzeugung von Treibstoff vorgeschlagen. Mit einem Kernkraftwerk erzeugt man Prozesswärme, z.B. mit einem Hochtemperaturreaktor (dessen Entwicklung in Deutschland eingestellt wurde). Mit der Prozesswärme plus organischem Material (Kohle oder Biomasse) wird flüssiger organischer Kraftstoff (Kerosin, Diesel, Benzin, ... ) synthetisiert. Eine schon lange bekanntes Verfahren ist die Fischer-Tropsch-Synthese. Falls man den Kernreaktor als Brutreaktor auslegen kann, dann reicht das Spaltmaterial viele hundert Jahre. Ein Entwicklungsziel für die Reaktoren der 4. Generation ist die Kohleverflüssigung oder die Verflüssigung von Biomasse, siehe [Wikipedia: Generation IV International Forum]. Ein Kernreaktor hat eine brachiale thermische Energie, da ist dann der Wirkungsgrad wirklich nicht mehr so wichtig. Der physikalische Vorteil ist, dass man keinen Strom braucht, sondern Prozesswärme, und dafür sind Kernreaktoren sehr gut geeignet. ++ Bei der Benutzung von Windrädern ist ein schwacher Wirkungsgrad der Treibstofferzeugung sehr wohl schmerzhaft. Der deutsche Strompreis ist bereits heute der höchste der Welt, und er steigt rapide weiter. Das ist hauptsächlich eine Folge der Windkraftanlagen (auch von Photovoltaik). Und an diesen teuren Strom will man dann eine Treibstofferzeugung mit einem miesen Wirkungsgrad hängen.
W. Kolbe: Nein, es soll lieber “eiserne Jungfrauen” regnen, denn sie wissen GENAU, was sie tun.
Da es guter Brauch ist, dass die Netz-Auftritte gegenseitig voneinander abschreiben, nehme ich mir die Freiheit, das Gleiche zu tun und kopiere meinen Kommentar auf den identischen Artikel bei EIKE vom 21.03. (oder eben Think-Again, je nachdem): “Ich weiß beim besten Willen nicht, warum der PtL-Ansatz immer wieder schlecht geredet wird. Man muss ihn doch nur konsequent zu Ende denken und das bedeutet, dass am Anfang der Energiekette eine Windmühle oder ein Solarthermie-Kraftwerk stehen kann, aber nicht muss. Die einzige Anforderung an den elektrischen Strom ist doch, dass er CO2-arm erzeugt sein muss; und das funktioniert beispielsweise mit innovativer Kerntechnik nicht nur nachhaltig, sondern auch grundlastfähig und damit unschlagbar kostengünstig. So günstig, dass die im Artikel abgeschätzte Effizienz der Energiewandlung und -speicherung vollkommen unerheblich ist. Wer aber zusätzlich auch noch Wind- und Solarkraftwerke einsetzen möchte, soll dies doch gerne tun.” Und damit ich hier doch noch etwas Neues anbringe: Obwohl, wie erläutert, der Wirkungsgrad der Energiewandlung und -speicherung am Ende ohne jede Bedeutung ist, Strom wird Teil der Grundgüterversorgung mit Kosten unter 1 EURO-Cent/kWh, liegt dieser PtL-Wirkungsgrad seriösen Prognosen zufolge in der Größenordnung von 50 Prozent. Wer also wirklich an eine andere Energieversorgung glaubt und sei es nur, weil Öl und Kohle viellecht doch irgendwann zur Neige gehen werden, kommt an PtL nicht vorbei. Die Idealisten werden den dazu notwendigen Strom über Wind und Sonne bereitstellen, der Rest wird Kerntechnik nutzen.
In Bezug auf den Wasserstoff kann ich dem Autor nicht Recht geben. Die Wasserstofftechnologie ist die Technologie des 19. Jahrhunderts. Damals hieß es noch Stadtgas. Das war eine Mischung aus 50 % Wasserstoff, 25 % Methan und 25 % Kohlendioxid/Kohlenmonoxid. Das hat über 100 Jahre sehr gut funktioniert. In der DDR noch bis zur Wende. Jede Stadt mit halbwegs ein paar tausend Einwohnern hatte ein Gaswerk. Heute erinnern häufig nur noch die Straßennamen dran. Man könnte das durchaus wieder aufleben lassen und Wasserstoff in das Erdgasnetz einspeisen und natürlich auch verlustarm lagern. Die Technologie müsste man sich nur aus den alten Unterlagen heraussuchen. Feuerland ist natürlich genau so eine Idee wie seinerzeit das Wüstenprojekt Desertec. Das Grundproblem ist aber meiner Meinung nach, dass das Pferd von Hinten aufgezäumt wird. Es wird immer vom Auto her gedacht, dabei ist das Auto doch nicht der Hauptverbraucher an Energie und auch nicht die Hauptquelle an Kohlendioxid. Es ist, wie die Atomkraft, nur zum Hauptfeind und zum negativen Symbol für unsere Umweltaktivisten geworden. Gäbe es das Auto nicht, würden sie etwas anderes finden nur um etwas verbieten zu können.
“Der Umwandlung von elektrischer in chemische Energie, die im eFuel gespeichert wird, geben wir eine Effizienz von 30 Prozent.” Das ist m.E. zu optimistisch. Die Umwandlung ist ein langer und komplizierter Prozess. Der Wirkungsgrad dürfte ähnlich sein wie bei Wasserstoff (gerechnet von der Windenergie bis zum Tanken des Wasserstoff), also ungefähr 20% bis 25%, eher 20%. Ich vermute mal, dass sich in der Praxis (großtechnische Anlage und großflächige Verteilung) herausstellen wird, dass die Wirkungsgrade noch schlechter sind, wenn man alle Prozessschritte korrekt berücksichtigt. ++ Man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass die eingespeiste elektrische Energie nicht identisch mit der Nennleistung des Windrades ist, sondern im zeitlichen Mittel gleich ist Nutzungsgrad * Nennleistung. Der Nutzungsgrad liegt je nach Standort (Onshore, Offshore) ungefähr zwischen 10% und 35%, ein realistischer Mittelwert für ganz Deutschland dürfte vielleicht 25% sein. Und wie im Artikel schon angedeutet: Die Windkraftanlagen müssen gewartet und Instand gehalten werden. Die Energiedichte verglichen mit konventionellen Kraftwerken ist lächerlich gering, die Anlagen liegen weit verstreut. Was passiert, wenn in 160 m Höhe in der Gondel etwas kaputt geht, zum Beispiel in einem Offshore Windrad?
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