Ist es nicht noch immer so, dass man nach 6 Jahren als MdB VOLLE Rentenansprüche hat? Also vollversorgt ist nach dieser kurzen Zeit an parteipolitischer Schleimerei? Da muss sich keiner wundern.
Vor etwa 150 Jahren sagte Benjamin Disraeli, britischer Premier: Die Welt ist müde von Staatsmännern, welche die Demokratie zu Politikern degradiert hat. Heute scheint die (deutsche) Welt recht munter zu sein.
Ich bin auf S. 3 der Leserzuschriften angelangt und vermisse den Namen des - horribile dictu - SPD-MdB Helge Lindh doch sehr!
Ich frage mich da auch schon lange, wie Menschen ohne Fachwissen oder wenigstens genug Lebenserfahrung die sicherlich toll dargestellten einfachen Lösungen, die von diversen Lobbygruppen ihnen vorgestellt werden bewerten, hinterfragen und abwägen wollen. Da sollte die Qualifikation doch schon auf den Schultern sitzen und nicht im Schritt.
Für alle möglichen Führungspositionen bzw. für die Laufbahnen des gehobenen und höheren Dienstes braucht man in Deutschland Abitur oder meistens sogar ein abgeschlossenes Studium. Politiker kann leider jeder Depp werden! Wen wundert’s da noch, dass bei uns alles bergab geht?!?
Wenn ich daran denke, was ich alles an Voraussetzungen zu erfüllen hatte, um überhaupt zu einer Prüfung zugelassen zu werden - und die musste natürlich auch noch bestanden werden-, dann frage ich mich schon, wie kann es sein, dass man ohne jegliche Voraussetzungen das Amt des Außenminister oder gar des Reichskanzlers übernehmen kann. Befähigen etwa Straßenkämpfe oder andere gewalttätigen Aktionen zu diesen hohen Ämtern? Ist Berufsdemonstrant ein anerkannter Beruf? Darf man sich als Politiker bezeichnen, nur weil man in eine Partei eingetreten ist? Reicht es aus, Mao, Ho Chi Min, Che, Castro, Ghadafi, Pol Pot, Chavez oder Maduro als Vorbilder zu bejubeln? Irgendetwas muss ich falsch gemacht haben, da ich als rechtsbewusster Bürger, der auf schier unglaubliche kriminelle Handlungen in Berlin aufmerksam gemacht hat, um mein Leben rennen musste.
Jeder der eine einigermaßen solide Berufsausbildung oder gar ein brauchbares Studium absolviert hat versucht so schnell wie möglich aus Doofland weg zu kommen… Lieber in einer Skihütte in der Schweiz Teller waschen als hier bis zur Mitte des Jahres von Vater Staat ausgenommen zu werden und evtl dann noch auf einem Weihnachtsmarkt unter die Räder zu kommen… Übrig bleiben dann so Gestalten wie der angewärmte Kevin oder die heisse Susi Hofreiter… Aber die heben wenigstens das bisherige politische Niveau etwas an…
Lieber Herr Peymani, Ihre frommen Gedanken zu den Qualifikationsanforderungen an MdB mögen ja ein hehres Ziel verfolgen, scheinen mir jedoch sehr theoretisierend und an der Wirklichkeit vorbei zu gehen. Schauen Sie sich bitte zunächst einmal die diversen Gemeindeordnungen an, in denen geregelt ist, wer als Wahlbeamter Bürgermeister einer Gemeinde werden kann. Dahingehend dürfte Ihre Fragestellung bereits eine wesentlich Klärung erfahren. ‘Viele Bundestagsabgeordnete können nicht nur auf eine entsprechende Lebenserfahrung, sondern auch auf eine Berufsausbildung außerhalb der Politik zurückblicken.’ - ketzerisch gefragt, meinen Sie hier die vielen Oberlehrer (Pädagogen) oder die Damen und Herren Rechtsanwälte, die ihr MdB-Salär als konstante Nebeneinnahme einschaufeln? Was gibt es denn sonst noch an nennenswerten Berufsgruppen außer den hauptberuflichen Parteienvertretern und beiden genannten Kasten in dieser Versammlung? Nun mögen ja bei den ganz Linken die Parteiarbeiter überwiegen, bei den Grünen Linken (Khmer) die Pädagogen und bei den Halblinken die Rechtsanwaltsfraktion, jedoch so richtig vermag diese Konglomeration nicht, keineswegs Anlaß zur Freude zu bieten. (Nur zwei praktische Beispiele: Das MdB meines Wahlkreises hat zwar ein juristisches Studium absolviert, ist danach sofort in den BT eingezogen (d. h. keine Berufserfahrung), hat es aber immerhin durch kontinuierliche Repräsentanz zum Staatssekretär im Heimatschutzministerium gebracht. Eine Ebene tiefer hat meine aktuelle Gender-Justizministerien irgendwas mit Politologie studiert, danach irgendwie ein wenig geschafft und ward nach Einzug in den LT Ministerin, ohne jemals etwas mit Recht an der Gürtelschnalle besessen zu haben. Und somit bin ich stets verwundert darüber, wie man mit so wenig Wissen SO VIEL erreichen kann. Das nennt man wohl Bildungseffizienz eines modernen Staates. Mit einem herzlichen Glück auf!
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