Thilo Schneider / 11.10.2023 / 13:00 / Foto: Heinrich-Böll-Stiftung / 31 / Seite ausdrucken

Atamans Flucht vor X

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, verkündet bei X (Twitter) mit viel Mimimi den Abschied von der Plattform. Offenbar zieht ihre sehr einseitige Nummer nicht mehr und sie hält den Gegenwind nicht aus.

Es ist der 11. Oktober um 8:30 Uhr. Die Antidiskriminierungsbeauftragte der Deutschen Bundesregierung, Ferda Ataman, gibt offiziell bekannt: 

https://twitter.com/ADS_Bund/status/1711985974408786006

„Wir haben beschlossen, X zu verlassen.

Durch den enormen Anstieg von Trans- und Queerfeindlichkeit, Rassismus, Misogynie, Antisemitismus und anderen menschenfeindlichen Inhalten ist X für das Profil einer öffentlichen Stelle aus unserer Sicht kein tragbares Umfeld mehr.
Es stellt sich zudem die Frage, welche Zielgruppen über X noch erreicht werden können. Auch ist die Zahl der Hasskommentare so massiv angestiegen, dass das wir dem nur noch mit einem hohen personellen Aufwand begegnen können… 

…Fraglich ist, ob das mit Steuermitteln noch zu rechtfertigen ist. Hate Speech und Desinformation haben besonders nach dem Eigentümerwechsel und Massenentlassungen bei Twitter zugenommen…

… Elon Musk ist aus dem freiwilligen EU-Abkommen zur Bekämpfung von Desinformationen im Internet ausgestiegen. Das lässt darauf schließen, dass der Wille, Desinformationen entgegenzutreten, fehlt.

Zuvor gesperrte rechtsextreme Accounts wurden wieder freigeschaltet und das Verifizierungssystem kommerzialisiert...

…Auch sogenannte Troll-Fabriken, die prorussische Propaganda verbreiten, haben offenbar Verifikations-Häkchen gekauft, um ihre Reichweite zu erhöhen und Debatten zu beeinflussen. Seither ist es kaum noch möglich, seriöse von nicht-seriösen Quellen zu unterscheiden.

…Auch sogenannte Troll-Fabriken, die prorussische Propaganda verbreiten, haben offenbar Verifikations-Häkchen gekauft, um ihre Reichweite zu erhöhen und Debatten zu beeinflussen. Seither ist es kaum noch möglich, seriöse von nicht-seriösen Quellen zu unterscheiden.

… Wenn sich nicht etwas ändert, wissen wir, was passieren wird: Hassreden und Radikalisierung sind immer die Vorstufe zur Gewalt."

Die Antidiskriminierungsstelle hat als staatliche Institution eine Vorbildfunktion. Deshalb ist ein Verbleib auf X für uns nicht länger vertretbar…

… Alle Ministerien und andere öffentliche Stellen sollten sich fragen, ob es weiterhin tragbar ist, auf einer Plattform zu bleiben, die zu einem Desinformations-Netzwerk geworden ist und dessen Eigentümer antisemitische, rassistische und populistische Inhalte verbreitet.“

Die Täter-Opfer-Umkehr funktioniert nicht mehr

Zu den hasserfüllten Demos gegen Israelis und Juden in Berlin und anderswo? Kein Wort. 

Zur offenen Freude über von der Hamas getötete jüdische Zivilisten in Interviews mit hier lebenden Muslimen? Kein Wort.

Zu tätlichen Angriffen auf deutsche Juden, die hier leben? Kein Wort. 

Stattdessen eine weinerliche und verheulte Erklärung, warum es auf X so schlimm geworden ist. Weil die „Antidiskriminierungsstelle“, die in Wahrheit die Zooaufsicht über die muslimischen Opferlämmer ist, nicht mehr mit ihrer Propaganda der armen, verfolgten Palästinenser und Muslime durchdringt. Weil die bisher so lange geübte Täter-Opfer-Umkehr angesichts der Tatsachen in Israel nicht mehr funktioniert. 

 

Thilo Schneider, Jahrgang 1966, freier Autor und Kabarettist im Nebenberuf, LKR-Mitglied seit 2021, FDP-Flüchtling und Gewinner diverser Poetry-Slams, lebt, liebt und leidet in der Nähe von Aschaffenburg.

Foto: Heinrich-Böll-Stiftung CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Karsten Dörre / 11.10.2023

Mich wundern eh solch Zentralen wie X. Waren diese ursprünglich für unschuldige Kontakte von dir und mir mit ihr oder ihm, sind es heute politische Mitteilungszentralen für politische Propaganda aller Richtungen oder Verkaufsverlinkungsportal. Ich lebe seit Erfindung von Facebook, X und Co. und dessen Nichtnutzung genausogut politisch informiert, als wäre ich bei denen angemeldet und werde mit täglich hunderten Kurzmitteilungspops von Politikern, politischen Organisationen bzw. Regierungsorganisationen sowie von Hinz und Kunz zugetextet. Meidet solch Portale, wo man nur verrückt gemacht wird, sich in irgendwas reinsteigert und zum Schluss Blasen anderer anprangert, obwohl man selbst in einer Blase lebt. Ein Leben ohne solch Kurztextportale war vor Internetnutzung lebbar und möglich. Ich z.B. brauche keine Politiker, die bei X oder Mastodon (oder was weiss ich) Gefühlsbetreuung bzw. Gefühls- und Meinungslenkung veranstalten.

Ralf Pöhling / 11.10.2023

Alles Propaganda. Ataman verlässt X, weil dort pro-israelische Berichterstattung nicht mehr gecancelt wird.

Ralf Ross / 11.10.2023

Warum muss ich mir als deutscher Staatsbürger überhaupt die Anwesenheit einer Ataman bieten lassen?

Michael Lorenz / 11.10.2023

Herr Schneider - wie man früher sagte: eins rauf mit Mappe! Danke!

Ferdinant Katz / 11.10.2023

Frau Expert*in für Kartoffel schneiden, renditeorientiertes Rumopfern und türkischen Nationalismus verlässt “X” welch Verlust, für die ganzen Meme-Fabriken und Satiriker. Offenbar, ist neben ihrem Ego und dem ekelhaften Charakter noch Platz für so etwas wie medialen Selbsterhaltungstrieb, den neben ihrem an den Haaren herbeigezogen gewinsel, dürfte sie mitbekommen haben, dass man auf X eine eine verbale Pinjata aus ihr machen wird, angesichts der Umtriebe ihrer Ach so friedlichen Glaubensbrüder. So bleibt mir, nur noch eins zu sagen. Ein(e) “Geferda” weniger…

Dr. Joachim Lucas / 11.10.2023

Diese Frau braucht kein Mensch. Die ist doch nur von ihrem Hass auf alles Deutsche angetrieben und beschäftigt sich mit selbstverursachten und erfundenen Problemen. Aber zu den Bestien von Boko-Hamas, zu den Antisemiten bei ihresgleichen, den Linken, und zu den moslemischen Invasoren und Judenhassern hier in Deutschland -kein Ton. Und das wird auch so bleiben. In wenigen Tagen wird die linke Meute auch wieder wie gewohnt über Israel herfallen, hundertprozentig.

Martin Kranz / 11.10.2023

Ganz im Gegenteil: Die “Antidiskriminierungsbeauftragte” Ferda Ataman war immer wieder gefragt worden, wo denn die Antirassismusdemos gegen die Hamas sind. Und das hat ihr nicht gefallen. Sie will nicht gegen die Makroaggressionen der Hamas demonstrieren. Sie will gegen Mikroaggressionen der Europäer, Amerikaner & Israelis demonstrieren. Weil sie gerne diskriminiert & ungern dabei erwischt wird. Alles auf Twitter nachlesbar.

Regina Becker / 11.10.2023

Ist Ferda Ataman eigentlich eine Frau? Nehmen wir es einfach mal an. Sie ist eine in Stuttgart geborene Deutsche - sie ist eine Kartoffel! Schon länger als ein Jahr ist sie Antidiskriminierungsbeauftragte. In dieser Zeit ist also die Zahl der Hasskommentaren und der Dies-, Das- und Jenes-Feindlichkeit gewachsen. Rassismus und Antisemitismus auch. Tja, Mädel, dann hast du aber einen sehr schlechten Job gemacht und bist offenbar völlig falsch auf deinem schönen Posten. Und du erreichst keine Zielgruppen auf X/Twitter. Oh, eine Tüte Mitleid für dich. Typische Kartoffel mehlig kochend würde ich sagen.

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