Chaim Noll / 16.05.2019 / 06:25 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 67 / Seite ausdrucken

Anetta, es kann jeden treffen

Einer meiner facebook-Freunde, Musiker in Berlin, jüdisch, wird plötzlich „rassistischer“ Äußerungen bezichtigt. Auf Facebook erscheinen Texte, in denen er sich zu erklären, zu rechtfertigen versucht, dazu Kommentare, die ihn entlasten: Er sei kein „Rassist“. Er gehört zum Freundeskreis der Anklägerin Anetta, begleitet deren singende Tochter auf der Gitarre, ist, wie man so sagt, „ein alter Freund“.

Nun trifft es auch ihn. Denn niemand, wirklich niemand, ist davor sicher. Das gehört zum Prinzip von „Säuberungen“. Zur Psychologie des Schreckens. Nur völlige Unberechenbarkeit verbreitet jene Atmosphäre alles abdeckender Angst, jene totale Lähmung bis ins Denken hinein, die von den Irren, die solche Prozesse in Gang setzen, angestrebt wird. Unter Stalin wurden auch die Geheimdienstchefs oder Generalstaatsanwälte von den „Säuberungen“ erfasst, Jeshow, Jagoda, zum Schluss sogar Beria, auch sie konnten plötzlich im Lager verschwinden, nachdem sie ihrerseits Hunderttausende dorthin gebracht hatten, auch für sie fand sich ein verschwiegenes Erschießungskommando.

Wir sind immer noch am Anfang. Die Denunziationen geschehen öffentlich, das macht es leichter, sich zu wehren. Es geht noch nicht ans Leben. Was uns droht, sind berufliche Schädigungen, finanzielle Verluste, nachhaltige, rufschädigende Verleumdungen. Der Vorwurf des „Rassismus“ kann ruinös sein. Er trifft Alice Schwarzer, die sich ihr Leben lang vorbildlich für „Minderheiten“ und „Randgruppen“ eingesetzt hat. Er kann auch Anetta treffen, nachdem sie ihrerseits etliche Mitmenschen damit etikettiert und geschädigt hat. Man muss es wissen, wenn man solche Bewegungen auslöst oder unterstützt. Es gehört zum Charakter von „Säuberungen“, dass sie jeden treffen können, wie den Brandstifter das Feuer erfassen kann, das er selbst gelegt hat.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Karla Kuhn / 16.05.2019

Herr Noll, wenn ihr jüdischer “facebook Freund”,  sich im Dunstkreis der ehemaligen STASI IM Victoria, Anetta Kahane bewegt, frage ich mich, WARUM gibt sich so ein Mann mit einer ehemaligen STASI ab ? UND warum rechtfertigt sich ihr “facebook Freund ” auch noch ?? RECHTFERTIGT sich Kahane für ihre Spitzelei Tätigkeit bei der STASI ?? Für mich ist es eine Schande, daß so eine Frau ein Amt begleiten darf, welches u. a. auch vom STEUERZAHLER mit finanziert werden muß !!  WIE wäre es wenn ALLE “RÄCHTEN”  sich zusammenschließen würden und gegen die LINKEN vorgehen würden ?? ERGO JEDEN denunzieren ?? Ich bin zwar mit dem Spruch, “Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant” großgeworden aber ich würde diese Typen gerne mit ihren eigenen Waffen schlagen !!  Ihr “facebook Freund” würde gut daran tun. Kahane und ihresgleichen mit SELBSTBEWUßTSEIN entgegen zu treten, anstatt sich zu rechtfertigen !!

Petra Wilhelmi / 16.05.2019

Spinnen wir den Faden weiter. Diejenigen, die heute alles als Rassismus abkanzeln und zu jedem kritischen Wort Nazi sagen, die einen kindischen Kampf gegen Rechts führen und sich als Toleranz besessene für den Islam ausgeben, werden die nächsten sein. Wie sagt man so schön: Die Revolution frisst ihre Kinder. Als im Iran die Linken mit den Muslimen gemeinsam den Schah stürzten, gab es keine Dankbarkeit für sie. Die Linken waren die ersten, die einer Säuberungswelle zum Opfer fielen. Im Libanon war es ähnlich. Auch in Deutschland wird der Tag kommen, wenn die Muslime die politische Mehrheit stellen werden. Es wird kein Pardon für Linke geben. Sie sind nur die nützlichen Idioten.

Marcel Seiler / 16.05.2019

Vor zwei Tagen trafen wir einen Freund, der wegen merkelkritischer politischer Äußerungen berufliche Aufträge im Medienbereich verloren hat - Aufträge, die mit Politik absolut nichts zu tun haben. Es gab einfach Gutmenschen, die “mit so jemandem” nicht mehr zusammenarbeiten wollten. Und es handelte sich nicht einmal um einen AfD-Anhänger. Es läuft einem kalt den Rücken hinunter, wenn man an diese Deutschen denkt, die “aus der Vergangenheit gelernt” haben.

Gabriele Klein / 16.05.2019

Wenn dieser linke Schweiß aus den 50gern sich doch endlich sein “Paradies” mit Gleichgesinnten und EIGENEN Mitteln fernab auf einer Insel errichten würde, um den Rest der Welt in Ruhe zu lassen. Jeder Weltbewohner hat seine eigene Vorstellung vom “Paradies”, sei es nun öko - oder soziologisch…. Und im Tierreich ists nicht anders, die perfekte Welt eines Schafes dürfte anders aussehen wie die eines Wolfs, die der Amsel anders als die des Wurms in ihrem Schnabel. Wie kommen nun die Einen dazu, sich auf den himmlischen Thron zu setzen um den Andern ihr “Paradies” bzw. ihre Vorstellung der “Vollkommenheit” zu verordnen?  Mehr als die Goldene Regel (oder für Atheisten der “Kantsche Imperativ) liegt leider nicht drin.  Und, bei Hitler und seinen Mullahs sucht man beides so vergeblich wie bei Stalin, Lenin, Ulbricht, Honnecker und ihren geistigen Ablegern die nach dem Fall von Mauer und eisernem Vorhang nichts Besseres zu tun haben als ihre Befreier mit der “Guten Botschaft”  ihrer Mottenkiste zu beglücken.  Die Verheißung ist wie immer die Befreiung um den Preis der Unterdrückung….........

Udo Kemmerling / 16.05.2019

Die Revolution frißt, wie immer, ihre Kinder. Das ist aber nicht neu. Vergniaud wußte das schon 1793 zu berichten, kurz vor seiner Hinrichtung. Ob ich Mitleid mit Kahane hätte, oder glaube, dass Schwarzer sich vorbildlich für „Minderheiten“ und „Randgruppen“ eingesetzt hat. Ich schätze nicht.

Robert Jankowski / 16.05.2019

Martin Niemöller: Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte. Mal sehen, wer jetzt dran sein wird. Zuerst im Kleinen, sprich in Frau Kahanes Umfeld, aber dabei wird es kaum bleiben.

Detlef Rogge / 16.05.2019

Ja die Denunzianten sind ein Kapitel für sich. Jede politische Polizei bracht sie, um wirksam werden zu können, ohne sie würden ihr Augen und Ohren fehlen. Letztens wurde ich auch denunziert, nicht im politischen Sinne, von einem Freund, dem ich das niemals zugetraut hätte. Ich glaube, bei den meisten Zuträgern bleibt die politische Gesinnung das eher untergeordnete Motiv, es ist wohl eher der Wunsch, anderen zu schaden, der im Vordergrund steht, eine subtile Spielart sadistischer Triebe. Derartige Menschen offenbaren mit ihrem Tun den Grad ihrer moralischen Verkommenheit, das Ausmaß ihrer charakterlichen Deformation. Den „Judas“ wird es immer geben, mörderisch wird seine Aktivität erst in totalitären Systemen.

Guido Thiers / 16.05.2019

Sehr geehrter Herr Noll! Ich schätze ihre Beiträge eigentlich sehr. Aber wieso hat sich Frau Alice Schwarzer “ihr Leben lang vorbildlich für Randgruppen und Minderheiten eingesetzt”? Sie hat ihr Leben lang vereinseitigte und radikale Positionen vertreten. Sie war immer Moralistin im schlechtesten Sinne des Wortes. Sie vertrat immer das Ressentiment der Ausnahme gegen die Regel, des Randes gegen die Mitte. Die Frauen sollten wollen wie sie wollte, dass sie wollen sollen, von Männern gar nicht erst zu reden. Die Revolution frisst ihre Kinder…so ist das. Da hält sich mein Mitleid und die Unterstützung für Frau Schwarzer in allerengsten Grenzen. Sie selbst hat wie Alice im Wunderland noch im Herbst 2015 im Fernsehen gesagt, “erst bringen wir ihnen deutsch bei, dann Demokratie und dann bringen wir ihnen neue Rollenverständnisse bei.” Sie hat doch die Geister gerufen, die sie heute und leider wir alle nicht mehr los wwerden. Die, die sie jetzt als Rassistin beschimpfen sind IHRE Gesinnungsgenossen. Da ist gar nichts vorbildlich, sondern es ist nur erbärmlich.

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