Steffen Meltzer, Gastautor / 01.06.2022 / 12:00 / Foto: Imago / 33 / Seite ausdrucken

Amokläufe: Ursachenforschung mit Scheuklappen

Nach jedem Schulmassaker äußern sich Politiker und Medien lautstark und öffentlich über die Ursachen von Amokläufen. Einst waren Videospiele „schuld“, jetzt ist es der Waffenbesitz. Neben den gängigen Pseudo-Begründungen ist hier der Versuch einiger Antworten.

Nach jedem Schulmassaker kocht regelmäßig eine Thematik in Politik und Medien hoch. Was führt dazu, dass Menschen Amokläufe begehen? Eingeengte triviale Erklärungen über verletzte „Gefühle“ u.ä. gibt es derzeit reichlich zu lesen.

Einst waren ausschließlich Videospiele „schuld“, jetzt soll es vor allem der Waffenbesitz sein, der unbedingt eingeschränkt werden soll. Nein, so einfach ist das nicht. Ich fasse die üblichen Pseudobegründungen für Amokläufe zusammen und erlaube mir dazu gleichzeitig einige Antworten.

Die üblichen Verdächtigen

Deren Besitz müsse eingeschränkt werden. Das hilft in Wirklichkeit lediglich illegalen Waffenbesitzern, denn diese geben ganz bestimmt ihre Waffen nicht ab, währenddessen sich gesetzestreue Personen an Verbote und Einschränkungen halten. Die Erfahrung lehrt, wer sich eine Waffe beschaffen will, ist darin in der Regel erfolgreich. Ganz besonders einfach ist das in Berlin. Dort vermutet die Polizei tausende illegale Pistolen. Dafür ist es Berliner Polizisten untersagt, ihre Waffe vom und zum Dienst zu tragen, das entspricht einem strengen Waffenverbot außerhalb des Dienstes. Ausgebildete Profis sind dann waffenlos unterwegs, während man das von den illegalen Waffenbesitzern nicht behaupten könnte.

Schlussfolgerungen: Wer gewinnt gegen wen bei einem Amoklauf, der antisoziale Aggressor oder der gesetzestreue unbewaffnete Wehrlose? Die Antwort sollte einleuchtend sein, dass Spiel geht in den ersten zehn Minuten exakt 1:0 aus, ehe bewaffnete Kräfte vor Ort eintreffen. Es ist das Zeitfenster, in dem die meisten Amokläufe bereits abgeschlossen und viele getötete Menschen zu beklagen sind. Macht die Polizei, wie in den USA, unverzeihliche Fehler, (19 Polizisten warten vor einem Klassenzimmer auf Verstärkung und lassen den Täter ungehindert weiter schießen. Ergebnis sind insgesamt 22 getötete Opfer), ist der Wehrlose den mörderischen Gewalten eines Täters mit Haut und Haaren ausgeliefert. Die gute Nachricht will ich dabei nicht verschweigen. Dieses taktische Versagen wird bei Amoklagen in Deutschland nicht auftreten. Ohne deshalb ins Detail zu gehen und im Bewusstsein, dass bei polizeilichen Lagen Fehler passieren können, lege ich dafür als ehemaliger Einsatztrainer der Polizei meine Hand ins Feuer. Nach der tragischen Amoktat am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt (der 19-jährige, ehemalige Schüler Robert Steinhäuser erschoss am 26. April 2002 elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizeibeamten) wurden die Einsatzkonzepte und das Training für Polizeibeamte deutschlandweit stark verbessert.

Psychische Störungen  

Menschen mit Depressionen begehen jedoch weniger Straftaten als „Normale“, das ist statistisch schon lange bewiesen. Depressive nehmen sich höchstens selbst das Leben, fallen aber durch Aggressionen gegenüber Dritten deutlich weniger auf als Nichtdepressive. Ob der Co-Pilot Andreas Lubitz bei seinem mutmaßlich absichtlich herbeigeführten Flugzeugabsturz im Germanwings-Flug 4U9525 am 24. März 2015 mit 150 Toten depressiv war, darf als „nicht bewiesen“ betrachtet werden.

Unbestritten dagegen ist, dass bestimmte Antidepressiva zu einer erhöhten Suizidgefahr und damit auch zu einem erweiterten Suizid führen könnten. Das Thema wird dagegen gern unter den Teppich gekehrt.

Jede vierte Gewalttat unter Alkoholeinfluss

Menschen mit folgenden Erkrankungen sind erhöht gefährdet, eine Gewalttat zu begehen, andere zu töten und/oder bei Aggressionen selbst ums Leben zu kommen: Psychopathie, Schizophrenie und Substanzmittelmissbrauch (Drogen, Alkohol, Medikamente). In Deutschland wird jede vierte Gewalttat unter Alkoholeinfluss begangen. Der höchste Gefährdungsgrad geht jedoch von antisozialen Personen und deren Steigerungsform der Psychopathie aus. Während von Alkoholabhängigen ein elffach höheres Risiko ausgeht, geht von Personen mit einer dissozialen Störung ein zwölffaches Risiko (S. 5 bis 9) aus, als Mörder oder Totschlager verurteilt zu werden.

Psychiater und Theologe Dr. Dr. Manfred Lütz schreibt in seinem Bestseller „Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen“:

„Wenn spektakuläre Straftaten psychisch Kranker passieren, werde ich manchmal von Fernsehsendern interviewt. Nach angemessener Würdigung des Einzelfalles weise ich dann stets darauf hin, dass, statistisch gesehen, psychisch Kranke weniger Straftaten verüben als Normale. Mein Fazit: Hüten Sie sich vor Normalen! Damit das Leben der Normalen nicht ganz so langweilig ist, begehen diese Mord und Totschlag, überfallen andere Leute, führen Kriege und tun andere schlimme Dinge.“

Narzissmus

Diese neue Volkskrankheit wäre ein weiterer Grund. In Wirklichkeit findet man diese Persönlichkeitsstörung bei einer ganzen Reihe von Personen in Spitzenberufen, Wissenschaftlern und beim Hochleistungssport. Keiner hat davon jemals einen Amoklauf begangen. Der Anteil narzisstisch geprägter Menschen steigt, je mehr an Vereinsamung und Individualisierung unsere Gesellschaft leidet. Der Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz hat diesen Zusammenhang in seinem Buch „Die narzisstische Gesellschaft“ beschrieben.

Eine andere Studie kommt zu folgenden Ergebnis: „Narzissmus nimmt in der jüngeren Generation enorm zu, und zwar sehr viel stärker, als wir es vermutet hatten. Junge Menschen weisen die höchsten narzisstischen Werte aller Altersgruppen auf, höher als die Generationen vor ihnen. Der Trend betrifft Männer und Frauen.“

Medien

Diese würden zu viel und zu offen berichten. Nach meiner Wahrnehmung eher zu einseitig. Täter mit Migrationshintergrund werden schnell für „psychisch krank“ erklärt, bei tatsächlich psychisch kranken deutschen Tätern wird stattdessen nach einem weltanschaulichen Motiv gesucht. Verstörende Taten sollen möglichst in ein vorherrschendes Weltbild passen.

Aber auch die Polizei hat die Bedeutung der sozialen Netzwerke inzwischen erkannt und nutzt diese selber fleißig für ihre Öffentlichkeitsarbeit, selbst bei Terroranschlägen und Amokläufen. Die Identität der Täter wird ausgeblendet, wenn ein Migrationshintergrund sichtbar werden könnte. Polizeiliche Pressestellen, die sich nicht an den „Pressekodex“ (für die Polizei unwichtig, da nicht verbindlich) halten, bekommen Besuch vom NDR und eine kritische Berichterstattung.  

Facebook und Co.

Nun sind wir schon bei der „Schuld“ der sozialen Netzwerke, dem Feindbild Nummer eins, weil man dort Meinungen nur schlecht kontrollieren kann. Nach meiner Beobachtung nutzt man das Netzwerkdurchsetzungsgesetz auch, um unliebsame Meinungen zu verhindern, die ohne Zweifel durch die Meinungsfreiheit gedeckt werden. Dafür wurde eine illegitime Zensur an private und globale Unternehmen ausgelagert – ein fragwürdiges Instrument. „Hass“ ist vor allem ein Gefühl, ein Schrei der Seele. Ein emotionales Verhalten innerhalb der menschlichen Bandbreite. Im Notfall sind dafür primär Psychologen zuständig, nur sekundär die Polizei (falls Straftatbestände erfüllt wären). Hass bedeutet keineswegs automatisiert eine Straftat. Kritik = Hass = Straftat ist eine konstruierte Kausalkette, die so gar nicht existiert, die aber offensichtlich genauso ins Bewusstsein eingehämmert werden soll. Die Unterdrückung von einer Fehlerkultur, Kritik, Emotionen und Gefühlen kann schließlich zu einer mörderisch-eruptiven Entladung führen, Amokläufe eingeschlossen.

Natürlich dürfen die Videogewaltspiele als eine weitere „Ursache“ nicht fehlen. Vergleichbar sind Sportschützen auch keine potenziellen Mörder, und Porschefahrer nutzen ihr Fahrzeug äußerst selten als Waffe. Das sind nichts weiter als gestreute Vorurteile, die ablenken sollen. Menschliches Verhalten ist sehr viel breiter angelegt und anerzogen. Solche einfachen Erklärungen gehen regelmäßig am Thema vorbei und sind populistisch.

Die eindeutige Mehrzahl der „Depressiven“, Waffenbesitzer, Medienkonsumenten, User in den sog. sozialen Netzwerken, Videospieler begehen keine Straftaten oder gar Amokläufe. Das alles sind reflexartige Nebelbomben, die nach solchen Ereignissen regelmäßig gestreut werden und höchstens sekundäre Gründe.

Annäherung an die Ursachen

Es gibt Mobbing an Schulen, in Unternehmen, Behörden und das systematische Wegsehen. Die Opfer werden abgeschoben, Täter bleiben. Auch ein Mobbingopfer kann zu einem Amoktäter werden. Leider ist „Mobbing“ im Gegensatz zu anderen Ländern kein eigener Straftatbestand im StGB. Das erschwert die Bekämpfung deutlich.

Wir finden in Deutschland eine maximale Großzügigkeit gegenüber bestimmten Straftaten. Mit den Drogendealern im Görlitzer Park von Berlin wird ein gemeinsames Fußballturnier organisiert. Eine ähnliche politische und polizeiliche Konsequenz wie gegenüber Ordnungswidrigkeiten bei den Corona-Protesten? Fehlanzeige. Gebetsmühlenartige Ungleichbehandlungen können direkt in die Radikalisierung führen. Böse Zungen behaupten, das wäre beabsichtigt.

Wie sehen gesellschaftliche Zerfallsprozesse aus? Hier einige weitere Beispiele: Massenhafte Sexualstraftaten mit einer geringen Verurteilungsquote, Gruppenvergewaltigungen mit einem überrepräsentierten Migrationsanteil, ansteigende Bedrohungen durch Cybermobbing rund um die Uhr und eine explodierende Internetkriminalität. Eine geringe Aufklärungsquote und milde Strafen führt zu einem veränderten Anzeigenverhalten. Der Zeuge einer Straftat, der vor Gericht nicht gehört wurde, weil mit dem Angeklagten gleich zu Beginn ein „Deal“ vereinbart wurde, sagte mir nach der Verhandlung: „Das zeigt mir nur, dass man die Dinge in die eigene Hand nehmen muss und sich nicht mehr auf die Polizei und Justiz verlassen darf!“

Antidiskriminierung wird zur Diskriminierung

Menschen entfremden sich und reden nicht mehr miteinander. Antidiskriminierung wird zur Diskriminierung, verordnete Vielfalt zur gelebten Einfalt. Der Meinungskorridor wird enger gezogen. Rechts mit Rechtsextrem gleichgesetzt. Menschen haben Angst, öffentlich ihre Meinung zu sagen. Ausgrenzungen und moderne Hexenverfolgung unliebsamer Auffassungen zum vorherrschenden Mainstream sind die Folge. Ellenbogenmentalität macht sich breit. Konflikte werden entweder über Anwälte und gegenseitige Strafanzeigen (auch missbräuchlich) ausgetragen oder in einer Form von Selbstjustiz mit verbaler und nonverbaler Gewalt ausgeführt. Der Gegner muss dabei unbedingt vernichtet werden. Beispiele finden wir hierzu täglich massenhaft. Ein Betrüger gilt anerkennend als „clever“, wenn er mit seiner Masche durchkommt. Mehr Schein als Sein: Zweifelhafte „Vorbilder“ finden sich auch in der Politik und Wirtschaft, siehe die (ehemalige) SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz und die Grüne Annalena Baerbock, die ihren Lebenslauf geschönt hatten. Weitere Beispiele sind nur zu gut bekannt.

Und das ist nur ein kleiner Teil der Ursachen unserer herbeigeführten gesellschaftlichen Zerfallserscheinungen, die dazu führen, dass Menschen austicken können. Kinder, Jugendliche, Jungerwachsene spiegeln diese Zustände. Manche schreiten sogar zur Tat, weil sie, gefangen im eigenen Tunnelblick, keinen anderen „Ausweg“ sehen können.

Eine brisante Mischung kann sich zusätzlich ergeben, wenn Elternhäuser die Verantwortung für ihre Kinder an Institutionen abschieben. Kommt dann noch fehlende Vorbildwirkung, Bindungslosigkeit und emotionale Kälte hinzu, sind es oft die bis dahin Unscheinbaren, Stillen, die grauen Mäuse, die zu ungeahnten Amokläufen in der Lage sind. Deren Signale hat allerdings niemand vorher wahrgenommen oder wahrnehmen wollen. So kommen wir insgesamt dem wirklichen Kern der Ursachen schon einen Schritt näher, als ständig neue triviale Verdächtigungen, die uns als angebliche „wissenschaftliche Erkenntnisse“ verkauft werden sollen.

 

Wie verhalte ich mich bei einem Amoklauf, inklusive an Schulen? Die Antwort finden Sie in Steffen Meltzers Ratgeber Gefahrenabwehr – So schützen Sie sich vor Kriminalität – Ein Polizeitrainer klärt auf.

Foto: Imago

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Markus Viktor / 01.06.2022

Nachtrag: Auch die USA haben damals bei der Einwanderung der italienischen Mafiosi versagt, sonst hätten sie die nach ihrer Ankunft zurück ins Meer getrieben.

Markus Viktor / 01.06.2022

Entscheidend ist weniger die liberalere Verfügbarkeit von Waffen, die ja Einheimischen wie Migranten zugleich den Zugang zu Schusswaffen erleichtern würde, als die Abwehr der Einwanderung von Kriminellen, das Abschieben bereits eingewanderter Krimineller und das effektive Wegsperren aller sonstigen Gewaltverbrecher. Also der Wille, das Aufrechterhalten des Rechtsstaats gegen seine Feinde mit der nötigen Härte durchzusetzen. Wenn es weniger Messerstechereien und dafür mehr Schießereien gibt, ist nichts gewonnen. Diejenigen, die glauben, mit der Waffe in den eigenen vier Wänden einen übergriffigen Staat abwehren zu können, unterschätzen die Staatsgewalt gewaltig. Dazu gibt es Anschauungsmaterial aus den USA etwa in der siebten Staffel der TV-Serie Homeland (Nr. 4 “Live aus dem freien Amerika”).

W. Renner / 01.06.2022

Würden sich die gleichen Politiker und Medien mal lautstark über die Ursachen von Amokläufen durch Regierungen äussern. Aber halt, da sind sie Teil davon.

Helmut Driesel / 01.06.2022

  Tod durch Amoklauf ist bei uns keine auffällige unnatürliche Todesursache. Im Zuge der Aufarbeitung der Tat in Erfurt damals wurde umfangreiches Material zur Psyche potentieller Täter und zum Umgang mit Frustration in Schulen und auch ganz allgemein erarbeitet. Irgendwie weiter geholfen hat das wohl nicht. Aber interessant ist doch, dass es Amokläufe nicht in jedem Land gibt. Es gibt offenbar nicht überall gleich viel zu verlieren, wenn man einen Schulabschluss nicht schafft, die Fahrerlaubnis oder Freundin verliert oder vom Arbeitgeber gefeuert wird. Hier bei uns und in anderen westlichen Ländern entscheidet sich relativ früh, ob man ein Leben weiter oben oder weiter unten in der sozialen Hierarchie vor sich hat. Der Steinhäuser wurde als Versager mit besonders ausgeprägtem Ehrgeiz beschrieben. Ja gut, bevor ich jetzt sage, ein Typ wie ich oder Du, bei mir ist es mit dem Ehrgeiz nicht so weit her. Und als ich noch ehrgeizig war, da wusste ich noch nichts von dem Versager darinnen. Das haben aber nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, die Psychiatrie und Psychotherapie erledigt, sondern die Wende und die gründliche Ausschäumung des gewohnten, gut verstandenen Ostens mit kalter westlicher Realität. Damals habe ich noch gedichtet, ja tatsächlich gereimt: “In dem kleinen Cafè in der Rothschildallee - da rührte ich weltmännisch meinen Kaffee; Wie ein echter Frankfurt/Mainer; Doch sah jeder gleich - Ich war gar keiner!” Ja, als Dichter hätte ich im neuen Westen auch nicht so gut ausgesehen. Der Biermann hat ja damals gesagt oder gesungen” Nur wer sich ändert, bleibt sich treu…” Das fand ich gut, hätte das aber weder geschafft noch gewollt. Deswegen habe ich immer geunkt, der Westen hätte der DDR beitreten sollen. Man kann eben nicht alles haben wollen. Aber nun geht es ja endlich bergab mit Euch allen! Fahret hin mit Flüchen und Zähneklappern! Viel Feind, viel Ehr! Das Amoklaufen wird wohl eine Randerscheinung bleiben, weil man hat ja nichts mehr von dem Hype danach.

Karl-Heinz Boehnke / 01.06.2022

Sie haben sehr wahrscheinlich Recht, Herr A. Ostrovsky. Mobber vor der Pubertät sind Mitläufer, nach ihr allerdings sind sie Ausweis einer mißlungenen. Dann handelt es sich aber um einen für immer so hergestellten Menschen, der dieses Manko durch Abgucken mit Konformismus überdecken kann, aber nie beherrschen. Die zweite Schwelle ist die Sturm- und Drangphase der Nachpubertät, welche leider auch unbelehrbare Revoluzzer hinterläßt, die mitunter ein langes Versteckspiel erlernen. Aber wehe, es kommt derer beiden Moment. Dann haben die rechtzeitig bekehrten Einsichtigen alle Hände voll zu tun, können aber meistens gegen deren Brutalität nicht bestehen, weil die große Mehrheit jeweils vorher wie nachher zuschaut, und das noch nicht einmal gleichgültig sondern nur passiv.

Stanley Milgram / 01.06.2022

Ein sog. erweiterter Suizid (Lubitz, Höhr-Grenzhausen) wird hier mit einem Amoklauf verglichen. Sorry, das sind 2 Paar Schuhe…

Gisela Völker / 01.06.2022

Ich stimme besonders dem Aspekt der psychologischen Faktoren zu, die zu einem Amoklauf führen können. Er wurde hier einige Male benannt : die Abwesenheit einer glaubhaften Vaterfigur, eines Repräsentanten von Männlichkeit. Es sind ja junge Männer, die plötzlich in einer Eskalation von Aggression und Gewalt hemmungslos morden. Die Ursachen sind sicher sehr vielschichtig. Auffallend ist aber tatsächlich der fehlende Vater und eine alleinerziehende Mutter. Ich las irgendwo, dass in diesem Fall die Mutter des Täters drogenabhängig war oder ist und er zwischen Großmutter und Mutter gependelt hat. Suchtkranke Eltern traumatisieren ihre Kinder in der Regel stark. Großmutter und Mutter können für sich schon ein dysfunktionales System gebildet haben, denn suchtkrank ist nicht nur ein Mitglied, in der Regel ist die ganze Familie an wichtigen Stellen irgendwo gestört. Villeicht kommt noch Männerhass bei beiden Frauen dazu, das ist aber reine Spekulation natürlich.Auch Serienmörder haben meines Wissens übrigens den gleichen statistischen familiären Hintergrund.

Gus Schiller / 01.06.2022

Ja, immer schön mit dem Finger auf andere Länder zeigen. In der Deppenrepublik werden täglich Menschen erstochen, erschossen oder sonst wie ums Leben gebracht. Das sind wenn überhaupt nur Randnotizen in der “freien Presse”. Der Splitter im Auge des Anderen ist halt doch besser als der Balken im eigenen.

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