Fünfzehn Lieder teilweise mit Ukulelebegleitung auswendig gesungen - das wäre in Deutsschland heute sozusagen Weltrekord, wie ich fürchte. Sehr schöne Innnenschau. Desiderat - wie stellt sich positive pädagogische Wirkung ein? Soll man versuchen, die zu messen, Herr Picard? Und ganz zum Schluss: Die Geschichte der geflüchteten Vietnamesen scheint ja insgesamt weltweit eine Erfolgsgeschichte geworden zu sein. Ich nehme an - auch in der Schweiz? Wenn auch nicht nur aufgrund der gut ausgebildeten und engagierten Lehrerschaft, sondern auch aufgrund der Eigenmotivation, die bei den Vietnamesen sehr hoch zu sein scheint - wie auch deren IQ offenbar von einiger Geisteskraft zeugt.
Danke. Kann man (mindestens) im Verhältnis 1 zu 1 auf Deutschland übertragen.
Wer kennt sie nicht, verehrter Herr Kollege Pichard, die Unterrichtsdeserteure? Jene meist jungen Leute, welche von der schwierigen Front im Klassenzimmer flüchten und in den stillen Büros der Beratungsstellen, Fortbildungsinstitutionen und anderer Einrichtungen des pädagogischen Überbaus ihre Nerven in Butter legen können. Es gab diese Etappenkrieger immer schon; denn immer schon war es einfacher, die Arbeit anderer Leute zu kommentieren als sich selbst in der täglichen Mühsal zu bewähren. Die Anzahl der in der Etappe Tätigen nimmt freilich zu - Sie stellen es selbst durch Aufzählen derartiger Fluchtburgen fest - , denn je schwieriger die Arbeit der Lehrer wird, desto verlockender ist es, während der Unterrichtszeit an Fortbildungen teilzunehmen oder sich Beratungen auszusetzen, und desto zahlreicher werden solche Angebote sein. Da fällt eben noch mehr Unterricht aus. In deutschen Gymnasien wird an weniger als 180 Tagen im Jahr unterrichtet, ergo stehen in der Mehrzahl der Jahrestage die Schulen leer: Der normale Unterrichtstag ist zu einem seltenen Ereignis geworden. Die Wochen des Schuljahres, in denen der planmäßig vorgesehene Unterricht ungeschmälert stattfindet, dürften an den Fingern einer Hand abzuzählen sein. Also bleibt keine Zeit zum Üben, Wiederholen, Vertiefen, Festigung des Gelernten, und da repetitio mater studiorum est, hätten wir eine Ursache der Bildungsmisere schon ausgemacht…
Ja, ja, als ehrenamtliche Deutsch Lehrerin kann ich ein Lied davon singen wie man von verrenteten Lehrern koordiniert wird, die sich selbst aber uneins sind a) welches Material zum Unterricht taugt und b) wie man zur Pünktlichkeit erzieht und c) ob Hausaufgaben bei 2 x die Woche Unterricht angebracht sind und, und, und Und natürlich unterrichten diese großartigen Koordinatoren selten bis garnicht und wenn nur im ABSOLUTEN Notfall, lieber sagen solche Koordinatoren den Unterricht ab. Alles endet im Chaos wobei jeder sein U-Material selbst “zimmert”, Pünktlichkeit bei manchem Lehrer nachrangig ist (man kommt ja selbst zu spät) und schließlich die Einstellung des Unterrichts meinerseits da andere mit dem Hinterteil das “Platt” machen was man selbst mühsamst “aufbaut”. Gleiches trifft übrigens auf sonstige Workshop Veranstalter für Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeit zu wobei diese dann gegen entsprechendes Entgelt dem verblüfften Ehrenamtlichen “Stuhlkreise” und “Hand auf legen” etc. empfehlen mitsamt Entgeldlicher Begleitung solch heroischer Unterstützung. Kenne ich aus meinem Berufsleben anders, aber was soll’s: “wenn du nicht mehr weiter weist bilde einen Arbeitskreis”; danke aber von dem Bla Bla habe ich schon lange genug.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.