Grundsätzlich ist es ein Kulturkampf. Nach dem Alten Testament und den Psalmen: a) sind wir “Mensch” ab der Empfängnis b) “Du sollst nicht töten” Nach dem “common law” der Angelsachsen und nach der Eugenik, der “Wissenschaft” Galtons, eines von ihnen: a) sind wir “Mensch” nur als “born alive”, erst nach der Geburt b) “lebensunwertes Leben” bringt man “aus Liebe” um ... “wissenschaftlich” Übrigens verfängt auch “my body, my choice” nicht, da die DNA des Fötus eine andere ist, als der Mutter ... not your body ... ganz wissenschaftlich. Langer Rede kurzer Sinn.
Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist in den USA schon vor Roe parteipolitisch instrumentalisiert worden. Es ist sehr billig zu sagen : ” die Demokraten, die Liberalen, sind moralisch verwerfliche Leute, sie wollen Babies töten. Glaubt denen auch sonst nichts ! ” Diese schlichte Ebene der parteipolitischen Propaganda gibt es bis heute. Der harte Kern von Pro-Life ist tatsächlich eine Minderheit von 10-15%, fast immer mit religiösem Hintergrund. Diese Wählergruppe wollten jene Republikaner, die privat eher Pro-Choice sind, aber nie verlieren, und , das Thema eignet sich hervorragend zur Emotionalisierung gegen alles von Seiten der Demokraten. Für ein bundesweites Abtreibungsrecht wäre eine Bundesgesetzgebung wahrscheinlich sehr wohl möglich gewesen, wenn die Demokraten, bei entsprechenden Mehrheiten, diese konsequent verfolgt hätten. Man hat es aber an Roe, und weiteren damit verbundenen Gerichtsentscheidungen, hängen lassen. Jetzt ist die grundsätzlich liberale Mehrheit wieder dort, wo sie in den USA öfter ist : die Leute müssten zu Wahlen gehen, wenn die Wahlen und damit die Parlamente in den Bundesstaaten, repräsentaiv für die Mehrheit der Wahlberechtigten sein sollen. Bei Wahlbeteilgungen meist weit unter 50% ist das nicht gegeben. Es dominieren die Aktivisten ( ähnlich wie in der EU für das sogenannte EU-Parlament ) .
Die Verwahrlosung des mitteleuropäischen Siedlungsgebietes zeigt sich doch daran, daß trotz alltäglichem Zugang zu Verhütungsmitteln, wie Prä, Pille, Pille danach, über 100 000 Abtreibungen im Jahr stattfinden; bei immer weniger Geschlechtsverkehr.
Wenn die europäische Kultur den staatlichen Schutz der körperlichen Unversehrtheit und sogar das unveräusserliche Recht auf Leben von “Schwangerschaftsgewebe” aufgibt, hat sie ihre Degeneration endlich vollendet und kann weg. Und auch Sie, Herr Bonhost, könnten sich ja mal den Vorgang einer Abtreibung in allen Einzelheiten anschauen.
@Burkhard Mundt: Selbstverständlich haben die meisten westeuropäischen Frauen mehr Achtung vor dem Leben! Sie setzen nicht einfach Kinder in die Welt, wenn sie wissen, dass sie sie nicht lieben können, weil sie ungewollt sind, sie sie nicht ernähren können und die eigene Zukunft möglicherweise zerstören. In Afrika und vielen anderen Ländern der Welt werden Frauen als Gebärmaschinen missbraucht, daher sehen sie mit Mitte 30 bereits 20 Jahre älter aus - zumal die Lebensbedingungen oft miserabel sind. Ob die vielen ernst wirkenden jungen Kopftuchfrauen, die ich hier mit 3, 4, 5 Kindern im Schlepptau sehe, mehr Achtung vor dem Leben haben, bezweifele ich. Sie MÜSSEN Kinder in die Welt setzen - ob sie wollen oder nicht - gerade auch hier in D, wo jedes Kind mehr Geld vom Staat in die Familienkasse bringt. Außerdem ist es eine Glaubens- und Kultursache. - Natürlich ist Verhüten der beste Weg - aber wieso schiebt man immer nur den Frauen die Verantwortung zu? - Lieber sich nach langer Überlegung, wenn man vergessen hat zu verhüten, sich für eine Abtreibung entscheiden, als ein Kind in die Welt setzen, das man absolut nicht will! - Ich habe in meiner langen Zeit als Lehrerin einige ungewollte Kinder kennengelernt, die zu Hause die Hölle auf Erden hatten, denen viel Leid - das sie bis zu ihrem Lebensende verfolgen wird - erspart geblieben wäre, wenn…
Ich bin Atheist und trotzdem fällt es mir schwer, eine endgültige Wertung vorzunehmen. Aber gerade weil ich “nur” an die Evolution “glaube”, sollte m. E. nicht Werbung für Abtreibung den Wert des Lebens herabwürdigen. (Über)leben und Leben zeugen sind die einzig relevanten Kriterien unseres Daseins. Und da die politisch Korrekten allerorten Verständnis für die islamische Kultur heucheln, müssten sie eigentlich auch den christlichen Standpunkt in dieser Sache zumindest ansatzweise tolerieren können. Allerdings sind Christen, die morden, um Leben zu schützen, die perverseste Form gelebten Christentums.
Worte, geschreiben oder gesprochen, sind nur Medien, also (Über)Träger von Gedanken der Urheber. Somit geht es lediglich darum, die Gedanken zu ergründen, und nicht etwa die Worte auszulegen, noch dazu womöglich neu mit Inhalt zu versehen entsprechend dem Zeitgeist. In der amerikanischen Verfassung steht deshalb nichts von Abtreibung, weil diese wie vieles andere zu der Zeit nicht Gegenstand öffentlichen Interesses war. Das gilt ebenso für die Ehe im Grundgesetz, deren heutige Anwendungserweiterung auch im privaten Miteinander beschränkt bleiben sollte. Es handelt sich also jeweils um einen nachfolgenden Transfer vom Privaten ins Öffentliche, dessen Ergebnis jedoch von den Verfassungen noch nicht erfaßt ist. Damit ist zwingend eine Ergänzung notwendig und eine Interpretierung verfassungswidrig.
Abtreibungsregeln in D enger als in den USA: Das Vorgehen der “Liberalen” in D könnte ein geschickter Schachzug sein. Erstmal kommt jetzt die Werbung, dann kommen geänderte Regeln zur Abtreibung. Wir werden sehen. Jährlich um die 100.000 Abtreibungen in D. Gibt es Zahlen zu den Ursachen für diese ungewollten Kinder? Vergewaltigung (mit Einschränkung, denn welches weibliche Wesen ist heutzutage ohne die Pille? Vielleicht grüne Kartoffelsack- oder Wurstpellenverhüter), “Versagen” des Verhütungsmittels… So wenig Achtung vor einem entstehenden Wesen. Zahlen zu Verkehrstoten, Rauchertoten werden gerne an die große Glocke gehängt; Tiere, die vernachlässigt werden ebenfalls. Aber Abtreibungen? Oder Tote durch multiresistente Krankenhauskeime, die sich vermeiden lassen, wie das niederländische System zeigt? Mit entstehenden menschlichen Wesen haben wir so wenig Mitleid, dass die betreffende Frau das Kind noch nichtmal austragen und zur Adoption freigeben möchte? Zudem sind unsere Adoptionsregeln sind so streng, dass Adoptionen kaum möglich sind. Und… jede Abtreibung wird aus Beiträgen zur Krankenkasse bezahlt. Ja, ich kann verstehen, dass manche Abtreibungen menschlich notwendig sind. Und diese Mütter haben mein tiefstes Mitleid. Und dennoch: Wir sind verpeilt. Unsere Regierungen sind verpeilt. Fantasielos und ideologisch durchdrungen.
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