Simon Akstinat / 04.11.2022 / 16:00 / Foto: Martin Kraft / 58 / Seite ausdrucken

„Lauterbach darf man gar nichts verzeihen“

Nach den USA werden nun auch im deutschsprachigen Raum die Rufe nach Aufarbeitung der Corona-Zeit lauter.

Vor wenigen Tagen sorgte der im renommierten US-Magazin „The Atlantic“ erschienene Artikel „Lasst uns eine Pandemie-Amnestie ausrufen!“ von Emily Oster für großes Aufsehen in Amerika. In ihm bat die Autorin darum, man möge nun alle Fehlentscheidungen über Corona-Zwangsmaßnahmen vergeben und vergessen, denn die Entscheidungsträger hätten ja schließlich selbst im Dunkeln getappt. Große Empörung machte sich darauf gerade in den Sozialen Medien breit, wo sich die Kritiker unter dem Hashtag #NoAmnesty sammelten und daran erinnerten, dass keine Kavaliersdelikte aufzuarbeiten seien, sondern dass alte Menschen aufgrund der Maßnahmen alleine sterben mussten, andere aufgestachelt durch Regierung und Medien von eigenen Familienmitgliedern diffamiert wurden, ihren Job verloren haben oder ihre Firmen in die Pleite getrieben wurden.

Nun wird der Ruf nach Aufarbeitung der Corona-Zeit auch in Europa lauter. Am 2. November musste Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einräumen, dass er, der „Experte“, falsch lag, und die Laien recht hatten – die u.a. von ihm propagierten Schließungen der Kindergärten waren laut einer Studie der Robert-Koch-Stiftung völlig überflüssig und haben die Corona-Situation nicht nennenswert beeinflusst. 

Doch Lauterbach fand kein einziges Wort des Bedauerns, schon gar keine Bitte um Entschuldigung. Susanne Gaschke von der NZZ Berlin kommt daher in ihrem Artikel „Karl Lauterbach darf man gar nichts verzeihen“ zu demselben Schluss wie die #NoAmnesty-Aktivisten in den USA: keine Verzeihung für diejenigen, die nicht einmal um Verzeihung bitten.

Foto: Martin Kraft CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Arne Ausländer / 04.11.2022

Amnestie ist ein Gnadenakt, auf den es keinen Anspruch gibt. Außerdem bezieht sie sich i.d.R. auf VERURTEILTE. Insofern könnte man doch den Streit harmonisieren: Stellen wir die Corona-Verbrecher möglichst bald vor Gericht! Und je schneller wir zu einem Urteil kommen, desto eher können wir auch die Möglichkeiten und die Sinnhaftigkeit einer Amnestie BEDENKEN. Zum Beispiel, ob im Fall Lauterbach dauerhafte Sicherungsverwahrung reichen könnte.

Harald Unger / 04.11.2022

“Es kann keine ‘Amnestie’ für Lockdowns ohne Abrechnung geben” thefederalist.com/2022/11/03/there-can-be-no-amnesty-on-lockdowns-without-a-reckoning/ - - - Auszug: “Oster plädiert eigentlich weniger für Amnestie, sondern für die Aufhebung von Verantwortung und Rechenschaft. Das wird die Zukunft unserer Nation verschlimmern, nicht in der Lage zu sein, die Probleme zu adressieren, die durch die Lockdowns verursacht wurden. Es gibt keinen ‘Blick nach vorne’ bei Massenverstößen gegen die Bürgerrechte, bis ihre Ursachen erkannt und Schritte unternommen wurden, um eine Wiedergutmachung zu leisten und einen wiederholten Missbrauch in der Zukunft zu verhindern.”

Jürgen Fischer / 04.11.2022

Abgesehen davon, dass man Lauterbach, Spahn, Wieler, Drosten und Konsorten nichts verzeihen darf, sei darauf hingewiesen, dass die „Entscheidungsträger“ keineswegs im Dunkeln getappt, sondern ihre Entscheidungen bewusst wider besseres Wissen durchgepeitscht haben. Da kann der Spahn noch so viele Jammer- und Rechtfertigungsbücher zusammenlügen (lassen). Die können froh sein, dass wir kein funktionierendes Justizsystem (mehr?) haben, sonst könnten sie sich schon nach Rattenlinien umsehen.

Ludwig Luhmann / 04.11.2022

Ich sehe gerade, dass am linken Rand Werbung für Shapiros Buch gemacht wird:“Der autoritäre Terror: Wie Cancel Culture und Gutmenschentum den Westen verändern Gebundene Ausgabe – 24. Oktober 2022”——— Ben Shapiro ist mehrfach geimpft, was ja seine Sache ist. Allerdings hat dieser Loser auch massiv gegen Ungeimpfte geschrieben und gewettert. Er gehört für mich zu denjenigen, die ich nicht vergessen werde und denen ich nicht verzeihen werde. Momentan beschwert er sich darüber, dass er hinsichtlich der “Impfungen” belogen wurde. Aber er vermeidet es, Ross und Reiter zu benennen. Ein überflüssiger Typ isr er geworden ... hat das falsche Pferd zu lange geritten. Und dumm ist er keineswegs! Weswegen ich denke, dass er ein opportunistischer Kriecher ist.

Thomas Szabó / 04.11.2022

Die Verantwortlichen für die Corona-Maßnahmen würden bei nächster Gelegenheit genauso handeln, wenn sie ungeschoren davonkämen.

S. Andersson / 04.11.2022

Sehr gut! Den Schnee auf dem alle Talwärts fahren kennt heute jedes Kind…… verzeihen wenn es mit klaren (?)  Bewusstsein gemacht wurde…. eher nicht. Lebenslang in den Knast und alle 4 Wochen den geilen piks rein. Mal gucken was dann geht….

Olaf Hüffner / 04.11.2022

Ich verzeihe Nichts und Niemandem. Die Grundrechte stehen immernoch unter “Infektionsschutzvorbehalt”. Es wird immernoch “genudgt”, geimpft, maskiert, denunziert (neudeutsch: hinweisgebend). Und nochmal Hochachtung vor den Initiatoren #Ichhabe mitgemacht und vergleichbaren Inhalten und Plattformen. Ich fordere daher eine öffentliche juristische Aufarbeitung - auch der versuchten und vollzogenen Nötigung, der versuchten und vollzogenen Körperverletzung, des versuchten und vollzogenenTotschlags, der Beihilfe dazu. Es sollte auch dringend überlegt werden, ob den daran beteiligten Forschern und Ärzten ihre akademischen Grade, ihre Approbationen und ihre wissenschaftlichen Ämter als Hochschullehrer (Professuren) eingezogen werden. Die Vermögensmassen der beteilgten Pharmaunternehmen sollten enteignet werden. Die servilen Medien und ihre Verantwortlichen sollten auch nicht mit “blauen Augen” davonkommen

H. Krutner / 04.11.2022

“...... denn die Entscheidungsträger hätten ja schließlich selbst im Dunkeln getappt. ”            Wer ist denn so naiv und glaubt so etwas?

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