Alexander Meschnig / 07.12.2022 / 14:00 / Foto: Pixabay / 39 / Seite ausdrucken

Die Gefahr des „guten Menschen“

Die bigotte Haltung der oft „Gutmenschen“ Genannten war so lange ungefährlich für die Allgemeinheit, solange relativ krisenfreie Zeiten existierten. Mit den Coronamaßnahmen, der Klimahysterie, der Migrationskrise und dem Ukrainekrieg sind diese Zeiten aber endgültig Geschichte.

Die gesinnungsethische Radikalität ist im Kern genuin unpolitisch. Ihre abstrakten Forderungen reflektieren weder die Folgen ihres Handelns noch die von ihr erzeugten Effekte. Dass sich eine deutsche Bundeskanzlerin in infantiler Pose für Selfies mit in der Regel illegalen Einwanderern zur Verfügung stellte, ohne offensichtlich in Erwägung zu ziehen, was solche Bilder in den arabischen und afrikanischen Ländern auslösen, war nur die Spitze eines Kitsch- und Rührstückes, welches das Politische durch einen moralischen Imperativ ersetzte. Die eiskalte Kanzlerin wurde über Nacht zu Mama Merkel, zum Gewissen der Welt.

Der Soziologe Max Weber hat in seiner akademischen Antrittsrede Der Nationalstaat und die Volkswirtschaftspolitik 1895 den Typus des von ihm so genannten Gesinnungsethikers schon sehr früh präzise beschrieben:

„Aber das Gegenteil von politischer Erziehung bekundet auch das schablonenhafte Gekläff jenes stets anwachsenden Chorus der – wenn mir der Ausdruck verziehen wird – Wald- und Wiesen-Sozialpolitiker, und ebenso jene menschlich liebenswürdige und achtungswerte, dennoch aber unsäglich spießbürgerliche Erweichung des Gemütes, welche politische Ideale durch ‚ethische’ ersetzen zu können meint und diese wieder harmlos mit optimistischen Glückshoffnungen identifiziert.“

Schuldige an Ertrunkenen und Leichenbergen

Längst ist der sogenannte Mainstream, nicht nur in Politik und Medien, auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften, in Universitäten, Kirchen, Stiftungen und Verbänden, ein „politkorrektes Links“ geworden, das im Verdrängen und Verleugnen gesellschaftlicher Realitäten seine Bestimmung gefunden hat und sich nur noch um die richtige Gesinnung dreht. Alle gesellschaftlichen Tabus, so der Medienwissenschaftler Norbert Bolz, sind heute praktisch ohne Ausnahme linke Tabus: Ausländerkriminalität, muslimischer Antisemitismus, Jugendgewalt und so weiter. Der moralisch Überlegene kann sich so stets sicher sein, dass er den Argumenten der Gegenseite kaum etwas entgegensetzen muss, in allen öffentlichen Talkshows ist er auch in ausreichender Überzahl vertreten.

Die traditionelle Linke war seit der französischen Revolution auf universale Kategorien ausgerichtet: Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit. Spätestens mit dem Fall der realsozialistischen Länder ist der „Internationalismus“ der Linken auf eine emotionale Solidarität mit den „Opfern“ der kapitalistischen, westlichen Welt gerichtet. Abstrakte und allgemeine Leerformeln wie „No Border“  oder „Kein Mensch ist illegal“ sind Ausdruck für eine rein ästhetische, im eigentlichen vollkommen unpolitische Haltung zur Welt, die im allgemeinen harmlos ist, aber in einer Krisensituation Bedeutung bekommt, insbesondere da die oberste Staatsführung in diesen Tenor einstimmt und sich als oberste moralische Instanz versteht.

Der deutsche Philosoph Hegel schreibt, die Wirklichkeit sei gegenüber dem Wunsch das, was tatsächlich gegeben sei. Es scheint, als ob die Orientierung an der Wirklichkeit heute für die Vertreter der unbegrenzten Einwanderung ein Zeichen für allgemeine „Menschenfeindlichkeit“ und blanken Zynismus geworden ist. Der Gesinnungsethiker darf dabei jederzeit unerfüllbare Maximalforderungen und abstrakte Ideale wie eine Monstranz vor sich her tragen. Der abwägend Denkende, der die Möglichkeiten an der Realität abgleicht, wird zum Unmenschen erklärt, zum Schuldigen an Ertrunkenen und Leichenbergen, ein Muster, das sich in der Coronazeit wiederholte. Hier wurde der Ungeimpfte als potenzieller Mörder seiner Mitmenschen diffamiert, ein asoziales Subjekt, dem man ohne Skrupel wesentliche Freiheits- und Grundrechte unter dem Applaus der Willfährigen nehmen durfte.

Die Gefahr des „guten Menschen“

Alle Fragen, etwa die nach den konkreten und längerfristigen Folgen einer unbegrenzten Einwanderungspolitik, wurden von Beginn an als nicht zulässig abgeschmettert. Es galt: „Wir schaffen das.“ Der Hass auf den Kritiker als Überbringer der schlechten Botschaft kannte kaum eine Grenze, wie umgekehrt die „Fernstenliebe“ ungeahnte Höhen erreichte. Im Prinzip geht es den Akteuren eines abstrakten Wunschdenkens immer darum, die Gegenwart oder das herrschende System durch eine glorreiche Zukunft, hier die multikulturelle Gesellschaft, zu ersetzen. Dass solche Ideale am häufigsten bei Leuten verbreitet sind, die jenseits der normalen Lebensrealitäten stehen, sich allen anderen moralisch überlegen fühlen und in der Regel am weitesten von den mit der Masseneinwanderung einhergehenden sozialen und lebensweltlichen Verwerfungen entfernt sind, mag nicht wirklich zu überraschen.

Im linken, Grün wählenden Prenzlauer Berg ist der arabische Clan weit weg und die Kinder gehen auf Privatschulen. Malte-Thorben und Lea-Sophie treffen nicht auf Murat und Mohammed. Diese bigotte Haltung der oft Gutmenschen Genannten war so lange ungefährlich für die Allgemeinheit, solange relativ krisenfreie Zeiten existierten. Mit den Coronamaßnahmen, der Klimahysterie und dem Ukrainekrieg sind diese Zeiten aber endgültig Geschichte.

Friedrich Nietzsche hat in seiner autobiografischen Schrift Ecce homo, 1908 posthum erschienen, als einer der ersten im „guten Menschen“ eine Gefahr gesehen:

„Die Existenz-Bedingung der Guten ist die Lüge –: anders ausgedrückt, das Nicht-sehn-wollen um jeden Preis, wie im Grunde die Realität beschaffen ist. (…) In diesem Sinne nennt Zarathustra die Guten bald ‚die letzten Menschen‘, bald den ‚Anfang vom Ende‘; vor Allem empfindet er sie als die schädlichste Art Mensch, weil sie ebenso auf Kosten der Wahrheit als auf Kosten der Zukunft ihre Existenz durchsetzen. (…) Die Guten – die waren immer der Anfang vom Ende.“

Hauptverantwortlich für die Zunahme der von Nietzsche so genannten „letzten Menschen“ ist vor allem eine Art von „Moral Overstretch“, der einen humanitären Universalismus als Orientierung des eigenen Handelns nimmt, der keine eigenen Interessen mehr kennt und der keine Nation von Staatsbürgern mehr sein will. Eigenes und Fremdes existieren nicht mehr länger, es gibt keine kulturellen Unterschiede mehr, die qualitativer Natur sind. Wir sind alle Menschen. Der Nationalstaat unterscheidet noch zwischen Bürgern und Nicht-Bürgern. Nun soll diese Unterscheidung, in den Worten von Ex-Kanzlerin Merkel, durch die einfache Differenz von „schon-länger“ oder „noch-nicht-so-lange-hier-Lebenden“ abgeschafft werden.

Erlösungsgeschichte im Multikulturalismus

Nachdem die ältere Linke im Arbeiter das revolutionäre Subjekt sah, ist heute längst der (nichteuropäische) Migrant, nun Schutzsuchender genannt, an Stelle des Proletariats getreten. Er ist der neue Säulenheilige der linken Utopie und soll das alte, müde und weiße Europa zugunsten der viel zitierten Vielfalt „bunt“ machen, das heißt die nationalen und kulturellen Identitäten zum Verschwinden bringen. Dieses Erlösungsphantasma, und als solches muss man es wohl betrachten, bringt ein Beobachter einer Delegiertenkonferenz der Grünen im Jahr 2016 in Berlin in eindringlichen Bildern auf den Punkt:

„Aber dann tauchte eine Handvoll Schwarzafrikaner auf der Bühne auf. Auf dem Leib hatten sie ein T-Shirt mit der schlichten Aufschrift LAMPEDUSA in BERLIN. Der momentan hippste Gral grüner Schuldgefühle: Lampedusa. Es war, als wären Heilige direkt bis in die Niederungen eines Parteitages herabgestiegen, um die anwesenden Grünen mit einer kurzen Rede zu segnen. Ja, zu erlösen. Beinahe alle Grünen krümmten instinktiv etwas ihren Rücken, denn sie wussten: als Einwohner, gerade als weißer Einwohner Europas sollte man sich eines geraden Rückens entledigen.“

Die Erlösungsgeschichte findet im Multikulturalismus ihren präzisen Ausdruck. Nicht mehr die Befreiung des einheimischen Arbeiters (er gilt als besonders anfällig für „Rechtspopulisten“), sondern ethnische und kulturelle Minderheiten stehen nun im Mittelpunkt einer ausufernden Antidiskriminierungs- und Anerkennungspolitik. Das Feindbild ist heute somit weniger die Bourgeoisie oder das Großkapital, wenngleich es immer noch existiert, als allgemein die weiße, christliche Mehrheitsgesellschaft und ihre dominante Position. Das erklärt auch die ansonsten vollkommen unverständliche affirmative Haltung breiter Kreise der „Linken“ zum Islam bei gleichzeitiger massiver Kritik an der eigenen Kultur.

Teil 1 finden Sie hier.

Lesen Sie morgen im dritten und letzten Teil: Der Gewöhnungseffekt hat bei allen negativen Folgen der grenzenlosen Einwanderung längst eingesetzt, nur noch spektakuläre Ereignisse lassen uns aufhorchen, den Rest blenden wir aus. Die Abstumpfung hat uns alle erfasst, und das ist ein wirklich schlechtes Zeichen.

 

Dies ist ein Vortrag, den Alexander Meschnig bereits im Oktober 2022 für „Kontrafunk“ geschrieben hat. Die von ihm getätigten Beobachtungen scheinen sich unter dem Eindruck des Verbrechens von Illerkirchberg einmal mehr zu bestätigen.

Foto: Pixabay

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Bernd Oberegger / 07.12.2022

Der Kaiser ist ein guter Mann, er wohnet in Berlin und wär das nicht so weit von hier, so ging ich heut noch hin. Namen sind Schall und Rauch. Was bleibt übrig? Deutschland wird zum dritten mal glatt gebügelt.

Thomin Weller / 07.12.2022

Die “guten Menschen” leiden vermutlich an einer massenpsychotischen Erlösungsgeschichte. Eine Herleitung. Über eine Rezension “Gerhard Scheit. Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus. ..Sigmund Freud begriff Religion als ‘universelle Zwangsneurose‘, und insofern – also nicht nur historisch – ist der Antisemitismus religiösen Ursprungs. Welche Gestalt diese Zwangsneurose – Unterabteilung Antisemitismus – im Laufe von 2000 Jahren angenommen hat..” Und über den Buchautor Reich—>“Die Massenpsychologie des Faschismus. ..Faschismus ist demnach keine Ideologie oder politische Richtung, sondern ein Ausdruck der Sehnsucht des normalen Menschen, seine primären biologischen Bedürfnisse zu befriedigen, was ihm durch eine jahrtausendealte autoritäre Unterdrückung unmöglich gemacht wurde”<—kann nicht nur die vermutete antisemitische Zwangsneurose des M. Blume u.a. erklärt werden. Wilhelm Reich als Erklärung für die aktuelle Politik u. Gesellschaft! Aktuell stehen für mich die Fragen im Raum, ob die Klimakleber und andere woke Bessermenschen eine neue Art von Sektenkult ist. Für mich sind die Klimakleber irre Sektenmitglieder die den Weg der japanischen Aum-Sekte gehen. Die fing auch halbwegs normal an, bis der Guru im Tibet war. Danach radikalisierten sie sich bis zum Giftgasanschlag. Parallelen gibts auch bei den Baghwanis in den USA. Auch dort fand ein Biowaffenanschlag(Diarrhö) statt. Colonia Dignidad „Villa Baviera“ hatte auch Waffen.

Arne Ausländer / 07.12.2022

Wenn es nun so aussieht, als hätte der Mensch nur die Wahl zwischen verlogener Schein-Güte und technokratischer Schein-Vernunft, wäre das wie ene Wahl zwischen Astra-Zeneca und BioNTech. Zum Glück ist die Realität eben keine Dual-Choice-Abstimmung, sondern bietet ein breites Feld von Handlungsoptionen, vor allem mit nahezu unendlichen Zwischentönen. Wirklich Vernünftiges und wirklich Gutes stehen doch in keinem Widerspruch, sondern fallen notwendig zusammen. Was wäre für Menschen vernünftig, das für Menschen nicht gut wäre? Was wäre gut, was unvernünftig wäre? Gutes Essen, das gewisse unwillkommene Folgen hat? Aber ist die Entscheidung, solche Nachteile wegen des Genusses in Kauf zu nehmen, denn wirklich unvernünftig? Man kommt leicht dazu, das, was einem als vernünftig und gut präsentiert wird, vorschnell als vernünftig und gut gelten zu lassen. Nur ist das weder vernünftig noch gut. Schließlich ist jedem Menschen eigene Urteilskraft gegeben. Die durch mangelnden Gebrauch verkümmern zu lassen, wäre weder vernünftig noch gut. - Der Ausdruck “Gutmensch” führt auch insofern in die Irre, als daß es den meisten der so Bezeichneten gar nicht um das Gute geht, sondern um das Richtige, darum, auf der richtigen Seite zu stehen. Bei den Gewinnern, letztlich. Gut oder vernünftig - das gilt nur im engen Rahmen einer Spiellogik. - “Unser Kurs ist richtig!” wurde Ende der 1980er in der DDR massenhaft plakatiert. Auch eine Art, Selbstzweifel zu artikulieren! Überrascht war ich, als ich vor einigen Jahren wieder ganz ähnliche Plakate sah, wenn auch nicht so viele, mit genau diesem Spruch. Und auch die Klimakleber kommen ohne den Halt des Leims nicht aus. Man ist den Rattenfängern auf den Leim gegangen und beharrt stur darauf, daß das das Richtige sei. Wenn sie Nietzsche kennen sollten, halten sie sich definitiv nicht für die hoffnungslos Guten, sondern für Übermenschen. Jeder tut das nach der Lektüre. (Sie etwa nicht?)

Franz Klar / 07.12.2022

Die Begriffspaarung “Ukrainekrieg” und „Gutmenschen“ hätte mich interessiert . Leider nix im Text dazu ,  nur als Anreißer in der Überschrift . Aber Sarrazin hat ja schon Klartext dazu ausgeführt .

Heike Olmes / 07.12.2022

“Humanitärer Universalismus ” trifft den Nagel auf den Kopf. Der entspringt allerdings nur kranken deutschen Hirnen, anderen Nationen ist so eine selbstzerstörerische Denke völlig fremd. Es sei denn, sie sind der nehmende Teil.

Gudrun Meyer / 07.12.2022

Das wirklich große Kapital, wie es am rücksichtslosesten die Pharmaindustrie und die IT-Konzerne (in dieser Reihenfolge) vertreten, ist der natürliche Verbündete einer Linken, die von Wirtschaft weniger als je zuvor versteht. Linke Parteispitzen und die Vorstände der Mega-Konzerne sind sich darin einig, dass die Richtigen, natürlich sie selbst, die ganze Menschheit beherrschen dürfen und sogar sollen. Sie verachten nicht etwa nur Staatsgrenzen, sondern auch biologische Grenzen zwischen den Geschlechtern und soziale Grenzen zwischen den Generationen. Es hat noch nie so viele geistig vergreiste Junge und infantile Alte wie heute gegeben, zumindest hatten sie noch nie eine vergleichbare Macht. Um das illustriert zu bekommen, braucht man sich nur die Klima-Bewegung und -“politik” anzuschauen. Die Abschaffung natürlicher Grenzen ist eine Gemeinsamkeit linker und megakapitalistischer Forderungen. Im Kontext damit wollen sie natürliche, individuelle Unterschiede einebnen, daher die “Gleichstellungs"politik, die gleiche Rechte abschafft, um in der Illusion leben zu können, man habe den Benachteiligten geholfen und den Bevorzugten ungerechte Privilegien genommen. Aber die Gleichberechtigung war das Echte, Sinnvolle und halbwegs Erreichbare. Die “Gleichstellung”, illusionär, wie sie ist, führt zu dem grotesken Ergebnis, dass Kriminelle tun dürfen, was sie wollen, sofern sie einer ethnischen oder sexuellen Minderheiten angehören, und dass die tatsächlichen Opfer bestraft werden. Die “alte” Linke und die Konservativen, beide im weitesten Sinne, müssen zusammen gegen diese hochexplosiven Extremisten kämpfen.

Harald Hotz / 07.12.2022

Ich halte das “Gutmenschentum” bei den meisten Vertretern auch nur für eine Form des Narzismus: man gefällt sich ungemein in der Rolle des Helfers, man ist regelrecht süchtig danach, trägt die Haltung des auf der “richtigen” Seite stehenden mit stolz geschwellter Brust zur Schau und wartet auf das Bundesverdienstkreuz, man schaut ständig in den Spiegel und erkennt dort nur das reine Gute und Wahre. Wer so gut ist, der hat einfach auch das recht, die anderen zu verachten und sogar zu hassen.

Hartmut Runge / 07.12.2022

Offensichtlich ist es für Liberale schwer zu begreifen, dass die Links-Grünen Gutmenschen kein deus ex machina sind, sondern die Gegenkräfte die das freie Spiel der Kräfte hervorruft, wenn sich einige Leute zu viele Freiheiten herausnehmen. Auch die Migration ist nur eine Folge der Deregulierungs-Junkies, wenn sie gerade Mal wieder - unter dem Vorwand von Menschenrechten - anderen ihre “Offene Gesellschaft” aufzwingen wollten und wollen. Spätestens der Gründungsmythos der AfD - auch kein deus ex machina, sondern Folge des überbordenden Neoliberalismus der 90er (zur Erinnerung: Merkel, Steinbrück & Co wollten mehr Freiheit wagen) - sollte einem doch klar machen, dass gut gedachte Freiheit (die Gründer waren Freunde von Bolz & Co.) fast nie in gut gemachter Freiheit endet. Es ist Zeit sich Mal von den Selbstheilungskräften des Marktes zu verabschieden, denn den desolaten Zustand Europas und der Welt hat der Marktglaube verursacht. Realismus heißt nicht nur Wirtschaftsrealität, sondern auch die Folgen allzu freien Wirtschaftens mitzudenken. Natürlich ist die Links-Grüne Politik schwachsinnig, aber das sind nun Mal die Kräfte, die hervorgerufen werden, wenn sich die “Offene Gesellschaft” keine Grenzen auferlegt. ;-)

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