Leider ist die Bilanz 2021 im Bundesanzeiger nicht zu finden. Insofern kann ich nur vermuten. # Vermutung 1: so lange die Liquidität seitens der Gesellschafter sichergestellt wird, kann m.E. von Insolvenzverschleppung keine Rede sein. Vermutung 2: Geplant wurde in 2005 mit 1,9 Mrd. Baukosten. Abgerechnet wurden dem Vernehmen nach in 2020 rd. 5,9 Mrd. Also mehr als das Dreifache. D.h.; 3x so hohe Abschreibungen, 3x so hoher Kapitaldienst wie geplant. Wenn die Erlöse je Fluggast (bei Planauslastung) nicht ebenfalls um den Faktor von mindestens 3 gestiegen sind, hat dieser Flughafen keinerlei Aussicht, jemals die Gewinnschwelle zu erreichen. Als privat betriebenes Unternehmen fiele es damit unter “Liebhaberei”. # 2005 - als entschieden wurde den BER nicht durch einen Generalunternehmer zum Fixpreis sondern mittels Einzelvergaben (zwecks Kostenreduzierung) erstellen zu lassen - war da nicht was? Ach ja, in dem Jahr wurde eine Frau Kanzler, die sich als Totengräberin der Republik erwies. Zufälle gibt’s.
“An einzelnen Tagen”, so so. Man stelle sich vor, der Flugkunde zahlte sein Ticket ebenfalls lediglich “punktuell”, “an einzelnen Tagen”, sprich: meistens nicht. Tja, wenn Juristen Geschäfte führen sollen. Schuster, bleib bei Deinen Leisten - wirtschaftliches Zusatzstudium an privaten Instituten hin oder her. Aber um es positiv zu werten: die Geschäftsführung verfügt im Gegensatz zu vielen regierenden Politikern wenigstens über einen Berufsabschluss. Jetzt gilt halt: Daumen drücken! Womöglich halbiert sich der Verlust im laufenden Jahr nochmals, das wären dann ja nur noch weniger als 300 Mio. Euro Verlust im Jahr. Das rot-grün beherrschte Berlin sollte vielleicht für mehr Flugreisen werben - aber Moment, war da nicht was?
Leute, die 14 Jahre brauchen, einen Flughafen zu bauen, der danach Verluste in dreistelliger Millionenhöhe trotz abgemurkster Konkurrenz abwirft, retten das Weltklima, die Ukraine und alle Erkälteten, mindestens aber die Queeren. Gewiss. Bevor ich irgendeinem Politiker oder Journalisten oder sonstigem Schmarotzer noch irgendetwas glaube, glaube ich, dass mir Nkimo Faiso aus Ghana 5 Millionen vererbt, sobald ich seinem Anwalt 1000 Euro Gebühren überwiesen habe.
Und wenn man den Namen des BER von “Willy Brandt” in “Markus Braun” ändert, würde es dann besser laufen? In einem Land, in dem man Schulden als Vermögen bezeichnet, sollte das doch möglich sein.
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