Zunächst bin ich dankbar, hier Fakten zur Entwicklung der einstigen Kolonien zu finden und freue mich auf die Fortsetzungen. Allerdings haben die - wohl an UNO- und OECD-Erhebungen orientierten - numerischen Steckbriefe zur wirtschaftlichen Entwicklung der Länder (BIP je Kopf etc.) eine sehr begrenzte Aussagekraft: Zum einen sind sie manipulierbar. Man erinnere sich an die DDR (lt. OECD einer der leistungsfähigsten Industriestaaten der Welt; ausgerechnet!). Oder an das statistische Getrickse Griechenlands, um in die EU zu kommen. Zum anderen fehlt der entscheidende Hinweis darauf, ob die beiden Staaten eher markt- oder eher staatsorientiert sind. Zumindest im Fall Senegal ist letzteres der Fall. Die Einschätzung von Dr. Seitz, dort herrsche eine „florierende Wirtschaft“, wird von anderen Quellen nicht bestätigt. Nach diesen erstickt die ausufernde Subventionswirtschaft, verbunden mit der afrikatypischen Klientelpolitik, erstickt Eigeninitiative und Dynamik im Land. Und die Zahl der Touristen ist in den letzten Jahren wieder rückläufig. Solange afrikanische Staaten an Staatswirtschaft (Sozialismus) festhalten, können sie so „tolerant“ und „friedliebend“ sein wie sie wollen: Sie bleiben wirtschaftlich abgehängt, und Wohlstand gibt es nur für eine kleine Oberschicht.
“....nur dass es eben nicht mehr die weißen Unterdrücker sind, die die Menschen quälen, sondern die eigenen Leute an der Staatsspitze.” Auch in Europa hat diese Entwicklung Jahrhunderte benötigt um vom Feudalismus und Absolutismus wegzukommen. Außerdem wo steht, dass für alle die sog. Demokratie das Beste für alle ist??? Und auch heute ist die “Spezlwirtschaft” an der Tagesordnung. Nur machen es die Europäer nicht so plump. Uschi, Luschi und Konsorten lassen schönstens grüßen.
+++ Kurz und knapp +++ - 1960 etwa “600” Millionen Afrikaner - Heute “1.200” Millionen (1,2 Mrd) - 2050 geschätzt 2.500 Millionen (2,5 Mrd) - StichWort “Archaische Gesellschaften” und eigentlich auch kein “Gutes ARBEITs-KLIMA” - und keinesfalls auf Wiki unter RUANDA 1994 gucken und lesen - da stirbt die HOFFNUNG zu “aller-erst” - einfach nur TRAGÖDIE für die ARMEN - für die REICHEN dort auch nur ein SPIEL - für NARREN, wie überall, eine KOMÖDIE - aber ob für WEISE noch ein TRAUM ?!? :-/
@Peter Peterson: Wer sind denn diese klugen Afrika Kenner. Das sind doch eindeutig die, die an der Entwicklungshilfe Geld verdienen. Mein Schwiegervater war auch 40 Jahre in Afrika tätig, auf der Geberseite. Es war in jedem Land ein Kampf mit der Korruption, in einigen Ländern gehört die Korruption zum nationalen Handel, give me Dash, in anderen war es eine Frage der persönlichen Bereicherung. Was für ihn immer klar war, war der gegenseitige Respekt, denn die afrikanischen Führer sind keine kleine Kinder, die sich von den Europäern, Asiaten, Russen oder Amis am Nasenring herumführen lassen, den das suggeriert ihre Aussage. Ich empfinde ihr Statement deshalb beleidigend für Afrika. Diese haben vielfach falsche Entscheidungen getroffen, aber dies passiert auch in Europa. Was Europa von Afrika unterscheidet ist die Ressilience, die sich in Europa über viele Jahrhunderte, bedingt durch Kriege und Katastrophen aufgebaut hat, Afrika hatte nie einen Krieg, der den ganzen Kontinent auf den Kopf gestellt hätte. Afrikas Bevölkerungsdichte war über viele Jahrhunderte mit der Bevölkerungsdichte des frühen Mittelalters nach einer Pestkatastrophe vergleichbar, Dank eingeschleppter Medizin und Technologie wächst die afrikanische Bevölkerung ohne an Resilience zu gewinnen, daher entsteht ein unorganisches Wachstum. Dieses Bevölkerungswächstum schwappt nun auf Europa über. Was bleibt ist die Ratlosigkeit und das Gefühl, dass aus gutem Willen Schlechtes entstehen kann, aber wer hat eine Idee, wie dieser Gordische Knoten zerschlagen werden kann.
@Dechant…sie sollten meinen Beitrag genau lesen. Ich habe über die endlose Korruptionskette Frankreichs in seinen ehemaligen AFRIKANISCHEN Kolonien geschrieben. Dazu gibt es viele französische Justizverfahren. Man hat sich jene Potentaten in Afrika geschaffen, die für Bares etc bereit waren, jede wirtschaftliche, politische, militärische Missetat zu decken und mitzumachen. Nun schreibt hier ein deutscher Ex Botschafter in Afrika und er klagt jene Potentaten an. Und Bonn/Berlin haben nicht kräftig mitgemischt? Das war die Frage. Ist es nicht die Zeit des Jahres etwas in sich zu gehn? Ich denke ja. Es wird doch schon genug manipuliert. Über Asien habe ich keine Silbe verloren.
@Petersen: Ist es nicht interessant, dass qualifizierte afrikanische Ökonomen sowie viele politische Kräfte für die sofortige Einstellung jeglicher Entwicklungshilfe sind? Sie wehren sich auch dagegen, ständig dem Kolonialismus und Imperialismus die Schuld zu geben. Dies verleitet nämlich nur dazu, einen Schuldigen zu haben und sich zurückzulehnen und “Wiedergutmachung” zu fordern. Studieren Sie einmal die Kolonialgeschichte in Asien, nicht weniger “ausbeuterisch” und “brutal” - wie ja überall auf der Welt, wo Länder erobert wurden - und schauen Sie, was die Asiaten daraus gemacht haben. Was aber auch zu denken geben sollte; viele der heutigen afrikansichen Potentaten haben in Europa oder USA studiert. Ist da etwas schief gelaufen? Oder ist dieser Verhaltenswandel während der Regierungszeit menschlich normal? WAhrscheinlich stimmt letzteres und es sind unsere noch intakten demokratischen Strukturen, die bei uns ein derartiges Abgleiten unserer politischen Führung verhindern. Wie würden wohl Merkel und Söder regieren, wenn wir afrikanische Strukturen hätten? Zeit zur Flucht über das Mittelmeer.
Sehr geehrter Herr Dr. Maus, danke für Interesse an meinen Artikeln. Mit unserer Aussen- und Entwicklungspolitik ( ist in Afrika kaum zu trennen) habe ich mich schon sehr oft beschäftigt. Ich nenne Ihnen gerne vier Beiträge: “Wie Entwicklungshilfe Afrikas Talent vernichtet”, Achse 10.01.20; “Afrika wird armregiert” Tichy 02.02.20; “Marshallplan mit Afrika”, Tichy 05.03.2020 und ” Deutsche Entwicklungspolitik: Nicht praktisch bildbar” , Achse 20.04.20 Zu Ihrer Bemerkung: “Hätte man Sie schon zurückgepfiffen” zwei kleine Anekdoten. Vor Veröffentlichung meines Buches habe ich das Manuskript einer Rechtsanwaltskanzlei in Köln zu Prüfung gegeben. Die Kanzlei hatte in Bonn über 30 Jahre das Auswärtige Amt beraten. Man riet mir kein Wort zu ändern und auf keinen Fall das Manuskript vor Veröffentlichung dem AA zu zeigen (wozu ich im Ruhestand nicht mehr verpflichtet war). Nach Veröffentlichung hörte ich nichts vom AA. Aber nach der 5. Auflage ( Gesamtauflage heute über 30.000 ) wurde ich vom AA zu einem Vortrag nach Berlin eingeladen ! Beste Grüße V. Seitz
@„Dr.Freund“ Waren sie schon einmal in Afrika oder der Nähe? Aber ein richtiger Dr. wäre vielleicht angeraten.
Sind wir hier auf der Achse bei der Pippi-Langstrumpf-Sprachverschiebung? Zu Zeiten von Léopold Sédar Senghor hieß es „Festival mondial des arts nègres“. Das müsste dann korrekt übersetzt „Weltfestival der Negerkunst“ heißen. Schön, wie man beginnt, sich die Zunge abbeißen zu wollen, nur um nicht in einen Fettnapf zu treten. Ähnlich verhält es sich bei „Anthologie de la nouvelle poésie nègre“ und „Négritude“. Man muss kein konservativ sturer Verfechter gegen sprachlichen Veränderungen sein, wenn man der Vergangenheit ihre Ausdrucksformen belässt. Hier in Togo reden einige ältere Menschen immer noch unbeeindruckt von „Nègre“. Wir Whities sind höflich und kommen den jüngeren Schwarzen entgegen, aber Schwarz heißt halt auch nichts anderes. Dass man sich da bei aller Höflichkeit noch ein wenig wundert, sollte erlaubt sein.
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