Wolfram Weimer / 26.05.2017 / 06:25 / Foto: Marianique Santos/USAF / 15 / Seite ausdrucken

Fünf Gründe, die für den US-Präsidenten sprechen

Für die meisten Europäer ist der Amtsantritt von Donald Trump in etwa so erfreulich wie Reizhusten. Seine Beliebtheit ist diesseits des Atlantiks im gefühlten Mittel von Zappel-Philipp und Räuber Hotzenplotz. Man erwartet von ihm im besseren Fall alberne Eitelkeit und Sprunghaftigkeit, im schlechteren großen, nationalistischen Ärger. Von der Autoindustrie bis zu Nato-Generälen, von Klimaschützern bis zu Kulturschaffenden gibt man sich hell entsetzt.

Nun wirkt mancher Trump-Pessimismus zuweilen wie der hungernde Teil einer untergehenden Ideologie – vieles an der rasenden Kritik klingt wie linkes Selbstmitleid. Es lohnt sich daher, einmal mit neutralem Blick die Chancen einer Trump-Präsidentschaft auszuloten. Es könnte nämlich zu fünf positiven Überraschungen kommen:

1. Zwischen den USA und Russland bahnt sich ein Ende der Eiszeit an. Trump und Putin haben signalisiert, dass sie die angespannten Beziehungen auf eine neue, partnerschaftliche Grundlage stellen wollen. Auch wenn uns Europäer das mulmige Gefühl beschleicht, dass sich zwei Kirmeskerle damit die Welt wie einen Jahrmarkt aufteilen könnten, so ist die Aussicht auf eine neue Ost-West-Entspannung doch prinzipiell positiv. Diese Beziehungs-Achse bleibt nun einmal für den Welt – und insbesondere Europafrieden alles entscheidend. Nicht nur weil mit einer Aussöhnung ein globales Wettrüsten verhindert würde. Wenn Washington und Moskau fortan bei wichtigen geopolitischen Krisen an einem Strang zögen, würden viele Konfliktlagen entschärft. Auch in Europa haben wir ein Interesse daran, dass die Ukraine-Krise oder der Syrienkrieg nicht weiter eskalieren, sondern zu einer friedlichen Lösung führen.

2. Die Chance auf ein Ende des Syrien-und Irakkrieges steigt mit der Amtsübernahme Trumps. Der designierte Präsident hat angekündigt, mit Russland, der Türkei und Iran einen möglichst raschen, umfassenden Friedensdeal herbeizuführen. Er legt – anders als die Obama-Regierung – keinen Wert auf den Sturz Assads. Trump zielt vielmehr auf Stabilität und die Bekämpfung des IS-Terrorismus. Trump hatte von Anfang an einen viel realistischeren Blick auf das verminte Konfliktfeld als seine Vorgänger Obama oder Bush. So sprach sich Trump erstmals 2004 und auch danach immer wieder gegen den Irakkrieg aus. Gegenüber der “Bild”-Zeitung erklärte er noch vor wenigen Tagen den Irak-Krieg als möglicherweise schlechteste Entscheidung in der Geschichte der USA. “Wir haben da etwas entfesselt – das war, wie Steine in ein Bienennest zu werfen”, sagte er. “Und nun ist es einer der größten Schlamassel aller Zeiten.”

3. Die Entspannung mit Russland und die dadurch wahrscheinlichere Befriedung von Konflikten wie in Syrien oder der Ukraine dürfte der Wirtschaft neue Chancen eröffnen. So würde insbesondere die deutsche Wirtschaft von einem Ende der Russland-Sanktionen erheblich profitieren. Die Stabilisierung der Lage in Osteuropa und im Nahen Osten könnte zu einer Friedensdividende führen.

4. Das angekündigte US-Konjunkturprogramm dürfte die gesamte Weltwirtschaft beflügeln – so er nicht durch kurzsichtigen Protektionismus großen Flurschaden anrichtet. Trump will mit Multimilliarden-Investitionen die Infrastruktur der USA massiv modernisieren. Die Experten der OECD erwarten dadurch, dass die US-amerikanische Wirtschaftsleistung im Jahr 2018 um 3 Prozent zulegen könne. Den Impuls durch das von Trump bislang skizzierte Wirtschaftsprogramm schätzen die OECD-Experten auf 0,4 Prozentpunkte 2017 und auf rund 0,8 Prozent 2018. Davon wiederum können auch andere Länder – allen voran Deutschland, China und Japan – profitieren.

Seit Trumps Wahlsieg steigen an den Weltbörsen die Aktienkurse. Die Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Politik mit niedrigen Steuern und die Konzentration des Staates auf Infrastruktur und Sicherheit anstatt auf Umverteilung und Umerziehung führt zu erheblichen Wohlstandsgewinnen rund um den Erdball. Allenthalben glauben große wie kleine Investoren, dass diese strategische Linie der Wirtschaftspolitik positiv sei und also investieren sie. Dieser Effekt wirkt wie ein Aufschwungimpuls in sich selbst. Alleine der Zehn-Prozent-Sprung der bisherigen Trump-Hausse hat im globalen Asset-Volumen der Aktien etwa sieben Billionen Dollar Zugewinn ausgemacht. Jedes Altersversorgungswerk, jeder Pensionsfonds, jedes Aktienportfolio von Sparern profitiert davon unmittelbar. Zugleich erleichtert die gut laufende Börse die Refinanzierung vieler Unternehmen und mehrt mittelbar Wohlstand für viele.

5. Trumps politischer Non-Konformismus könnte auf die verkrusteten westlichen Demokratien wie eine Frischzellenkur wirken. Das bestehende Politiksystem aus Partei- und Medienkartellen verliert in vielen Ländern an Akzeptanz. Trumps polternder Amateurstil entlarvt zuweilen die dringende Reformbedürftigkeit mancher Institution – zum Beispiel eine als oligarchisch empfundenen Kaste von Parteiberufspolitikern. Oder eine als belehrend und einseitig auftretende Medienelite. Oder ein Steuersystem, das Millionen von Menschen, insbesondere aber der wirtschaftende Mittelstand als unfair und viel zu kompliziert ansieht. Wenn Trump das Steuersystem – wie angekündigt – vereinfacht und den Mittelstand entlastet, dann würde er damit ein Vorbild für die überfällige Reform in vielen Ländern schaffen. Es kann dabei hilfreich sein, dass Trump weder Berufspolitiker ist noch zum Establishment gehört.

“Der Spiegel” beschrieb das schon früh als eine besondere Stärke Trumps, der “fast alles unterlässt, was herkömmliche Politiker machen.” Er benenne gnadenlos alles, was im politischen System der USA faul sei. Und seien es – wie in dieser Woche – die Nato oder die EU, die er ebenso verblüffend offen hinterfragt. Tatsächlich bedürfen beide einer Revision. Ist die EU demokratisch genug? Wird sie von den Europäern wirklich akzeptiert? Ist sie effizient und bürgernah? Wo löst sie Probleme, wo schafft sie nur Bürokratie und Bevormundung? Ist sie ausreichend stark, um echte Probleme lösen? Droht ihr der Zerfall, weil die Europäer ihr nicht mehr trauen? Sie muss – da hat Trump einfach recht – wie die Nato neu gedacht und gebaut werden. Schützt die Nato ausreichend und zielsicher gegen Islamismus und Terrorismus? Hat sie einen Beitrag zur Befriedung der Ukraine oder Syriens geleistet? Stabilisiert sie unser Verhältnis zu Russland? Ist sie modern ausgerichtet für neue Allianzen des 21. Jahrhunderts oder doch ein Relikt des Kalten Krieges aus dem 20. Jahrhundert? Schon die Kaiser und Könige des Mittelalters wussten: Manchmal halten gerade die Narren der Macht den schärfsten Spiegel vor.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf The European.

Foto: Marianique Santos/USAF DVIDS via Wikimedia Commons

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Gabriele Klein / 26.05.2017

Der Medienhass auf Donald Trump erklärt sich im Grunde ganz einfach: Die Medien sind glücklicherweise als Meinungsmonopol überflüssig geworden . Sie finden sich im Grunde auf verlorenem Posten und das ist es was sie piekst.  Daher auch die Hetze gegen die direkte Kommunikation mittels Twitter, von der übrigens nicht nur Trump (wie immer betont) sondern auch die anderen Politiker laufend Gebrauch machen.  Ich habe eines der vielen Bücher von Herrn Trump gelesen , das er 10 Jahre vor seiner Wahl geschrieben hat und es ergibt sich für mich ein völlig andres Bild von diesem Menschen als es die internationale Presse im Allgemeinen und die deutsche im Besonderen nach wie vor zeichnet. Auch wenn er es nicht extra thematisiert: Es wird klar, dass wir es hier mit einem Geschäftsmann zu tun haben, der gezielt und sehr gut von seinen Eltern im Hinblick auf diese Aufgabe geschult wurde und sich auch nachweislich in dieser Aufgabe bewährte. Davon zeugen unzählige Bauprojekte die alles andere als einfach waren. Diese Bauten sind faktisch und nicht postfaktisch. Jeder mag deren Architektur unter ganz bestimmten geologischen Voraussetzungen studieren. Selbst wenn man,  unterstellt, dass Herrn Trump der Wohlstand in den Schoß fiel z.B. durch Erbe, wäre festzuhalten, dass auch die Verwaltung von Vorhandenem nicht ganz leicht ist. Vielleicht sollte man es so formulieren: Ein erfolgloser Geschäftsmann muß nicht unbedingt ein schlechter Geschäftsmann sein denn Glück gehört mit dazu.  Dennoch sollte so jemand nicht in einer Regierung landen weil er den Erfolg auf einem wichtigen Sektor im Gegensatz zu einigen anderen Kandidaten halt nicht nachweisen kann…....  Der Mißerfolg lässt zwar nicht zwingend auf fehlende Qualifikation schließen, aber in eine Empfehlung sollte man ihn nicht gerade ummünzen wie es zahlreiche in der Wirtschaft gescheiterte Politiker hierzulande anscheinend tun, von Herrn Lindner bis hin zu Herrn Schulz. Dass nun im umgekehrten Falle der Erfolg eines Geschäftsmannes über Jahre hinweg nur auf Glück basiert scheint mir höchst unwahrscheinlich, auch wenn es sich um den Erben “Trump” handelt.  Es geht klar aus den Skizzen seiner sicherlich nicht einfachen Projekten hervor Zu seiner “selbstlobenden” Art hat Herr Trump selbst Stellung bezogen.  Sie ist ganz genau so einzuordnen wie die Äuserungen von Mohammed Ali, (den H. Trump übrigens kommentiert) der sich als der schönste und beste Boxer der Welt bezeichnete u.a. um sich selbst eine Meßlatte zu setzen die es nun zu erreichen gilt…......auf Grund des Kontextes der Außerungen von Herrn Ali. käme keiner dazu Herrn Ali deshalb als Narziss zu bewerten….. Bei Herrn Trump hat man sich diese Mühe allerdings nicht gemacht den Kontext genauer anzusehen, ehe man loslegte…....... Weiterhin wird das Phänomen Trump von der deutschen Presse irgendwie so gehandhabt als ob es sich hier um einen plötzlich auftauchenden Dämagogen handeln würde, der die Republikaner gekapert hat. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Herr Trump ist zwar nicht der Welt, wohl aber dem amerikanischen Publikum seit über 30 Jahren bestens bekannt denn seit dieser Zeit macht Herr Trump Schlagzeilen. D.h. wer seit 30 Jahren derart konsistent Profil zeigt ist KEINE unbekannte Größe, und schon gar kein Dämagoge, (das Wort Dämagogie unterstellt Unwissenheit beim “Verführten”).  Die Amerikaner und Republikaner dürften nach 30 Jahren wissen, wer sich da in ihren Reihen bewegt…..... So besteht auch das Team von H. Trump nicht aus lauter neuen Größen sondern gestandenen Republikanern die Ihrerseits seit Jahren bekannt sind. Soweit ich weiß befinden sich darunter teils sogar Leute aus Obama’s team. Alles in allem kann man sagen, dass hier die Journalisten ganz einfach ihre Hausaufgaben nicht gemacht und gepfuscht haben in der Hoffnung ihren Senf auch so verkaufen zu können. So wie man in einer Dissertation wichtige Werke zum Thema nicht einfach außen vor lassen darf, so kann man auch niemals über einen Autor zahlreicher Bücher schreiben ohne auch nur ein einziges davon gelesen zu haben, das gilt erst recht, wenn dieser Autor zum Präsidenten der USA gewählt wurde.

Karla Kuhn / 26.05.2017

” Trumps politischer Non-Konformismus könnte auf die verkrusteten westlichen Demokratien wie eine Frischzellenkur wirken. Das bestehende Politiksystem aus Partei- und Medienkartellen verliert in vielen Ländern an Akzeptanz. Trumps polternder Amateurstil entlarvt zuweilen die dringende Reformbedürftigkeit mancher Institution – zum Beispiel eine als oligarchisch empfundenen Kaste von Parteiberufspolitikern. Oder eine als belehrend und einseitig auftretende Medienelite. ”  Herr Weimer, Sie haben einen ausgesprochen realistischen Artikel geschrieben. KLasse.  Genau aus diesen Gründen wird doch-ganz schlimm vonseiten der Medien-permanent auf diesem Mann rumgehackt. Wahrscheinlich treibt alle die Angst an, ihre bisherigen Komfortzonen verlassen zu müssen. Die Medien, die anscheinend schon einen Teil ihrer Leserschaft verloren hat, glaubt vielleicht mit besonders markigen Schlagzeilen über Trump neue Leser zu gewinnen. Mich stößt das nur noch ab und ich verachte dieses Trump Bashing. Bei mir und auch bei Bekannten von mir, hat es bewirkt, daß ich mich intensiv mit Trump befaßt habe.  Zwischen den USA und Russland bahnt sich ein Ende der Eiszeit an. “Trump und Putin haben signalisiert, dass sie die angespannten Beziehungen auf eine neue, partnerschaftliche Grundlage stellen wollen.”  Das wäre ein hervorragendes Ergebnis. Und anstatt die beiden Präsidenten Putin und Trump zu verteufeln, sollten alle Politiker dankbar sein, wenn es geklingt. Allerdings würde ich weder Trump und gleich gar nicht Putin als “Kirmeskerle” bezeichnen. Da gibt es ganz andere Typen, auch in Deutschland, auf die, diese Aussage passen würde. Und wenn auch noch die Wirtschaft stabilisiert werden könnte, dann hätten beide mehr erreicht als so mancher Präsident nach langjähriger politischer Karriere.  Hat Obama irgend etwas Bedeutendes geschaffen ? Mir fällt nichts ein. Haben sich die Kriege unter seiner Regentschaft reduziert ? Für was hat dieser Mann eigentlich den Friedensnobelpreis erhalten ? “Ist die EU demokratisch genug? Wird sie von den Europäern wirklich akzeptiert? Ist sie effizient und bürgernah? Wo löst sie Probleme, wo schafft sie nur Bürokratie und Bevormundung? Ist sie ausreichend stark, um echte Probleme lösen? Droht ihr der Zerfall, weil die Europäer ihr nicht mehr trauen? ” Sie ist weder effizient noch bürgernah.  ich empfinde, daß durch die enorme Bevormundung eine ausufernde Bürokratie entstanden ist. Außerdem bin ich der Meinung, daß die Amtszeiten auf maximal fünf Jahre festgeschrieben werden muß. Vor ein paar Tagen konnte ich lesen, daß ein EU Politiker allen EU Ländern den Euro aufs Auge drücken will und wer nicht bereit ist, denen will er ein “ANGEBOT” machen, was sie nicht ablehnen können ” Das ist ja die pure Erpressung. Dieser Mann hat seinen Hut zu nehmen. Die EU in der jetzigen Form wird keinen Bestand haben, sie muß von Grund auf reformiert werden und zwar umgehend.

Hans Meier / 26.05.2017

Bravo Herr Weimar, Sie durchbrechen die Vorurteils-Front der Journalisten, die nicht wahrhaben wollen Mister Trump ist ein Realist und ein Familienmensch, und von denen wurde er ja gewählt, weil die auch in den USA die Mehrheit der Bevölkerung sind

Frank Gausmann / 26.05.2017

Vielen Dank für diesen Artikel. In der Tat zeigt sich im ganz besonders in Deutschland ausgeprägten “Trump-Bashing”, dass es sich hierbei auch um panische Rückzugsgefechte des den politischen Diskurs noch bestimmenden „Partei- und Medienkartells“ handelt. Wenn ich auch etwas skeptisch in Bezug auf die konjunkturellen Andeutungen in der Analyse bin, muss man dem Polit-Clown Trump zumindest lassen, dass seine extrem unkonventionelle/unberechenbare Art des Politiktreibens, frischen Wind in verkrustete Strukturen bringen wird. „Alternativlos“ gibt es dann plötzlich nicht mehr, das vermeintlich Undenkbare kann neu gedacht werden, allzu links-grüne, als internationalistisch und progressiv verkaufte Dogmen können zumindest wieder hinterfragt werden. Überhaupt kann der politische Diskurs in einer zum Einheitsbrei erzogenen und bevormundeten Öffentlichkeit wieder in Gang kommen.

Roland Richter / 26.05.2017

Wer von Trump nach dessen ersten Rundumschlägen gegen alle und gegen jeden, nach der Hofierung der Saudis, noch eine positive Veränderung der amerikanischen Politik erwartet, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Die Amis machen auch unter Trump das was sie am besten können, Bomben auf Zivilisten werfen. Immer nach dem alten Motto, nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.

Petra Wilhelmi / 26.05.2017

Zitat: “Auch wenn uns Europäer das mulmige Gefühl beschleicht, dass sich zwei Kirmeskerle damit die Welt wie einen Jahrmarkt aufteilen könnten, ...” Wieso sprechen Sie “UNS”, wenn Sie von Europäern sprechen? Ich habe kein mulmiges Gefühl und viele andere auch nicht. Dieser neue Kalte Krieg mit Russland war von Anfang an irre. Deutschland ist er nicht gut bekommen. Wieso bezeichnen Sie Trump und Putin als “Kirmeskerle”? Ich denke, dass man sich damit total im Ton vergreift. In Deutschland scheint es üblich geworden zu sein, alle, die etwas anders daherkommen, als man es sich selbst wünscht oder sich in bestimmten Kreisen vielleicht wünscht, mit irgendwelchen Kraftausdrücken zu belegen. Wir haben mit unseren Nullen von Regierungsmitgliedern kein Recht andere mit Kraftausdrücken zu belegen. Dafür müsste man in Deutschland erst vor der eigenen Tür kehren.

Klaus Klinner / 26.05.2017

Es ist eine interessante Entwicklung. Die Vertreter der klassischen politischen Strukturen verlieren an gesellschaftlicher Akzeptanz. Statt nach den Ursachen dafür zu suchen beschimpfen sie das Volk als dumm, weil es die Segnungen nur nicht richtig versteht. Alle die - mehr oder weniger - geschmeidig nach anderen Wegen suchen, werden beschimpft und diffamiert. Und so sitzen sie in ihrem Cocon und wundern sich, dass ihnen das Volk wegrennt geht.

Georg Siegert / 26.05.2017

Wie so oft hinken die deutschen Medien hinterher. Beim Thema Trump ist man immer noch im 100% negativ Modus gefangen (na gut, in der ARD sind es “nur” 98% negative Berichte, aber man darf vermuten, dass die Chefredaktion bei den 2% nicht richtig aufgepasst hat). Und die Huldigungen Obamas hören immer noch nicht auf, obwohl selbst Liberals in Amerika bereits eine vernünftige und kritische Sicht eingenommen haben. So schrieb z.B. Jonathan Rauch im Atlantic, dass man bei Obama auf einen neuen Theodore Roosevelt gehofft habe, nur um einen Jimmy Carter zu bekommen. Donald Trump verdient sicher viel Kritik, aber die deutsche Öffentlichkeit verdient auch eine sachliche und objektive Berichterstattung. Von letzterer sind wir noch weit entfernt.

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