112-Peterson: Schaden durch Rufmord

Wenn unser Ruf zerrüttet wird und andere Leute uns meiden, sind wir nicht nur einsam und isoliert, sondern wir haben ein echtes Problem. Denn die soziale Integration schützt uns, historisch betrachtet, vor dem Tod.

Aktuell werde ich von meinem Berufsverband ins Visier genommen (das kanadische Psychologie-Aufsichtsgremium College of Psychologists of Ontario hat Jordan B. Peterson aufgefordert, eine politisch-korrekte Umschulung zu absolvieren, sonst verliere er seine Berufserlaubnis, Anm. d. Red.). Nun könnte man sagen, dass es sich dabei nicht gerade um ein lebensbedrohliches Ereignis handelt und ich nicht rumjammern sollte.

Aber an alle, die glauben, das ganze sei ein Erholungsspaziergang: Ich kenne mittlerweile ungefähr 200 Leute, denen Ähnliches widerfahren ist. Jeder Einzelne von ihnen – außer den wenigen, die aufs Kämpfen stehen – reagierte, als würde er selbst oder eine ihm nahestehende Person an einer lebensbedrohlichen Krankheit leiden. Ich kenne extrem stabile, elegante, geschliffene, gebildete, gut positionierte, wohlsituierte Leute, die am Ende durch den Druck vonseiten des aufgebrachten Mobs in der Psychiatrie gelandet sind.

Und diejenigen, die glauben, dass das alles nichts sei, können ja abwarten, bis ihre Nachbarn mit Mistgabeln und Fackeln vor ihrer Tür stehen, und dann sehen, was das mit ihnen macht. Man sollte sich also besser vorsehen, wenn man findet, dass die Leute, die sich über Mobbing beschweren, einfach nur „herumheulen, weil sie nicht klarkommen“.

Angst lässt sich in zwei große Kategorien einteilen: einmal in die Angst vor dem Tod sowie körperlicher und psychologischer Auflösung, also die Angst vor der biologischen Verletzbarkeit. Die zweite große Gruppe ist die Angst vor dem sozialen Ausschluss. Historisch betrachtet ist derjenige, der sozial ausgegrenzt wird, dem Tod geweiht. Denn die soziale Integration schützt uns vor dem Sterben. Wir kooperieren, arbeiten, spielen, essen mit anderen Menschen. Wir sind von der Leistung Anderer abhängig. Wir werden durch unsere soziale Erwünschtheit und Einbeziehung aufrechterhalten.

Und wenn uns das genommen wird, unser Ruf zerrüttet wird und andere Leute uns meiden, sind wir nicht nur einsam und isoliert, sondern wir haben ein echtes Problem. Und unser Nervensystem reagiert darauf wie auf eine tödliche Bedrohung, was es im Grunde ja auch ist.

Dies ist ein Auszug aus einem Video von Jordan B. Peterson. Hier geht's zum gesamten Video.

Foto: jordanbpeterson.com

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Thomas Szabó / 29.03.2023

Die Cancel Culture ist die neueste, raffinierteste Form des Faschismus. Der “neue Führer” spricht: “Mein Kampf gegen Nazis!” “Andersdenkende sind Nazis!” “Kampf gegen Rechts!” Mit zuckersüßem Lächeln, liebevollem Blick, sanfter Stimme diffamiert er Andersdenkende pauschal auf die aller schlimmste Art & Weise. Aus seiner buntgeblümten Gießkanne ergießen sich “Nazi”, “Rassist”, “Populist”, “Kolonialismus” über die Köpfe seiner Opfer. Hitler, Goebbels, Stalin könnten viel von ihm lernen! Wenn sich z. B. ein Jude über den islamischen Antisemitismus beklagt, dann schaut ihn der “neue Führer” von oben herab, abwertend, verächtlich, mit mitleidigem, vorwurfsvollem, tadelndem Blick an und bezichtigt ihn des “antimuslimischen Rassismus” und rückt den Juden subtil in die Nähe von Rassismus, Faschismus, Nationalsozialismus. Der “neue Führer” ist keine existente Person. Er ist wie der “Big Brother” aus Orwells “1984” keine reelle Person, sondern eine “kollektive Persönlichkeit”, die Geisteshaltung Millionen ekliger klitzekleiner “Big Brothers”, die als Kollektiv den großen “Big Brother” ergeben. Rufmord ist seine mächtigste Waffe: Er ignoriert die Argumente Andersdenkender. Statt zu argumentieren wiederholt er nur seine Verleumdungen, bis sie geglaubt werden: “Warum ist Peterson so böse?” “Warum ist Peterson so böse?” “Warum ist Peterson so böse?” “Warum ist Peterson so böse?” “Warum ist Peterson so böse?” “Warum ist Peterson so böse?” “Warum ist Peterson so böse?” “Warum ist Peterson so böse?”

Rollo Tomasi / 29.03.2023

“Ave Caesar, morituri te salutant !”  - Heiterer Gruß der Angestellten an das Bossing der Zukunft .

J. Brandenburg / 29.03.2023

“Stabile"Erwachsene landen unter diesen Umständen schon mal in der Klappsmühle! Psychiatrien sind in allen Diktaturen als Herrschaftsinstrument gegen politische Feinde, Konkurrenten und Unangepasste genutzt worden. Das ist auch eine deutsche Tradition: Niemand hat wohl in kürzester Zeit mehr “Irrenhäuser” gebaut als Kaiser Wilhelm II. Dorthin wurden -vin Massen - unangepasste Untertanen, KünstlerInnen und ungehorsame Ehefrauen verschleppt und gequält.  Erwachsene! Tabuisiert, heute: In Deutschland nehmen sich im Jahr etwa 120 Kinder und Jugendliche das Leben. Meist hat die Schule damit zu tun. Mobbing, Gewalt, Tyrannei durch Mitschüler (Mitgefangene), Lehrer und ein gnadenloses, weltweit einzigartiges Schulsystem, das aus dem Faschismus stammt! Fragt noch jemand nach den Kindern, die jahrelang unter permanenten Sauerstoffentzug unter die Maske, sogar beim Sport(!), gezwungen wurden? Nach der Isolierung und Schikane gegen die ungeimpften Kinder? Es gibt für Kinder keinen Ausweg aus struktureller Gewalt außer dem Tod! Wenn sie dem Terror nicht mehr standhalten, sich einkapseln und verweigern, kommt die Polizei um sie zur Schule, zum Mobbing, zu schleifen. Es droht Jugendarrest (in Hamburg sind etwa 300 Kinder regelmäßig wegen Schulverweigerung eingesperrt), Einweisung in ein Heim oder die Jugendpsychiatrie. Den Eltern drohen Bußgelder, Sorgerechtsentzug, Haft. Wegen des hohen Nachahmungseffekts sind die Medien gehalten wenig über diese Selbstmorde von Kindern und Jugendlichen zu berichten. Manchmal kommt doch eine Geschichte durch. Etwa die des 14-jährigen Mädchens, das, als die Polizei vor der Tür stand um sie mit Gewalt zum Ort ihres Leidens zu zerren, über den Balkon kletterte und vorzog in den Tod zu springen. Trockener Kommentar der Polizei: Die Eltern seien schließlich verantwortlich dafür ihr Kind in die Schule zu zwingen. Täter-Opfer Umkehr par exellence! Was jammern Sie über gemobbte Erwachsene?

Karl Wenz / 29.03.2023

Im Umkehrschluss ist dies die Erklärung für konformistisches Verhalten, die Antwort auf die Frage: Wie konnte das geschehen? Und deshalb können wir sicher sein, dass es wieder und wieder geschehen wird.

Ilona Grimm / 29.03.2023

Was Dr. Peterson schreibt, ist schlüssig. Kaum jemand hält soziale Ausgrenzung auf die Dauer aus, wenn er/sie nicht sehr starken Rückhalt in der Familie und im Freundeskreis (bzw. im christlichen Glauben) hat. Sich dem Druck der Mehrheit zu beugen, verspricht Besserung oder gar Heilung. Aber ist das wirklich der Fall? Bei den wenigen Gelegenheiten, wo ich mich menschlicher Druckausübung gegen meine Werte und alles, was mich ausmacht, gebeugt habe, habe ich anschließend darunter gelitten, mich selbst aufgegeben zu haben. Eine Lösung für das Dilemma weiß ich nicht. Aus Erfahrung weiß ich aber, wie schwer es ist, öffentlichen Angriffen, Anfeindungen und Drohungen aller Art ausgesetzt zu sein und sich dennoch treu zu bleiben - obwohl meine Erfahrung nur auf meine kleine Stadt begrenzt war. Ein Ausgegrenzter wie Dr. Peterson hat aber auch jede Menge Anhänger, die von ihm Standhaftigkeit erwarten. Ich bin froh, nicht in seinen Schuhen zu stecken.

Wiebke Lenz / 29.03.2023

Nicht umsonst war das “Vogelfrei-Erklären” an sich der Tod. Und ob es Kain unbedingt so gut ging, nachdem der das Mal bekommen hat, wage ich auch sehr zu bezweifeln. Schade ist nur, dass Viele, die entgegen der Strömung schwimmen und es nicht offiziell zu sagen wagen beklagen, dass z.B. Schauspieler bei “Alles Dichtmachen” eingeknickt sind. Ich kann es durchaus nachvollziehen, es hängen (nicht nur die eigenen) Existenzen daran.

Marcel Seiler / 29.03.2023

Autor Peterson hat recht. Die westliche Welt ist gerade dabei, ihre Zivilisiertheit abzuschaffen. Hauptakteure sind diejenigen, die für sich die höchste Moral in Anspruch nehmen.

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