112-Peterson: Psychologie oder Politik

Wenn es darum ging, mich zwischen der Arbeit an der Ermutigung des Individuums oder einer politschen Karriere zu entscheiden, habe ich mich immer für das Erstere entschieden.

Ich glaube, die richtige Lösung für die größten Probleme wird auf der Ebene des Individuums gefunden. Wenn es also darum geht, zu definieren, was ich als ultimatives Ziel betrachte, dann wäre es, das Individuum zu ermutigen. Das ist im Wesentlichen kein politisches Unternehmen. Es ist im Wesentlichen ein theologisches Unterfangen. Und die Politik sollte sich dem unterordnen.

Ich habe mein ganzes Leben überlegt, ob ich eine politische Laufbahn einschlagen sollte, denn das war meine ursprüngliche Ambition, als ich ungefähr 14 Jahre alt war. Aber wenn es hart auf hart kam, an jedem Wendepunkt meines Lebens – wenn es darum ging, mich zwischen der Arbeit an der Ermutigung des Individuums oder einer politischen Karriere zu entscheiden – habe ich mich immer für das Erstere entschieden.

Das geschah jedes Mal, wenn die Frage aufkam. Es gab zum Beispiel Angebote in Kanada, mich praktisch und öffentlich als politische Figur einzusetzen. Ich bleibe aber lieber bei dem, was ich tue. Ich stehe in Kontakt zu Leuten, die dauerhaft politisch arbeiten, sowohl im linken, mittigen als auch rechten Spektrum. Ich bin diesbezüglich agnostisch, weil ich weiß, dass sowohl Konservative als auch Linke etwas zu sagen haben. Sie unterscheiden sich einfach hinsichtlich ihres Temperamentes, das gewissermaßen ihre politische Anschauung vorherbestimmt.

(...)

Ich möchte jedenfalls lieber Menschen dazu ermutigen, von der freien Rede Gebrauch zu machen, damit sie an diesem Dialog teilnehmen können. Ich glaube, dies ist der beste Weg in die Zukunft.

Dies ist ein Auszug aus einem Gespräch von Jordan B. Peterson und Steven Bartlett. Hier geht's zum Auszug.

Foto: jordanbpeterson.com

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Arne Ausländer / 23.11.2022

@L. Luhmann: JB Peterson scheint ja in einigen Punkten inzwischen eine vom Eliten-Mainstream abweichende Position zu haben. Ähnlich wie Musk, mit dem er hinsichtlich der Identifizierungspflicht ja bestens harmoniert. Aber letztlich ist es wohl so: Manche lieben Wagner, ich finde ihn kaum hörbar. Manche finden Erbauung in JB Peterson, ich finde ihn ziemlich creepy, ganz emotional. Als ich letztens ein Video von seiner Tochter sah, fand ich genau diese Züge in ihr wieder, etwas abgeschwächt. Seitdem meide ich den Herrn lieber ganz, weil sich mir sonst unangenehme und vielleicht ja völlig unberechtigte Vorstellungen aufdrängen, wie es bei diesem Meister der Psychologie zu Hause zugegangen sein mag. - Kanada erscheint mir doch sehr britisch in dem Punkt: je aristokratischer die Leute, desto seltsamer. Als ich mal da war, hatte ich zum Glück nur mit einfachem Volk zu tun, das habe ich nur positive Erinnerungen. Die im Februar beim großen Trucker-Protest wiederbelebt wurden, war ich doch seiner Zeit ganz unversehens eben beim Parliament Hill gelandet, zu Fuß allerdings, zuvor getrampt von Akewesasne.

Klaus Keller / 23.11.2022

,,,das Individuum zu ermutigen. Das ist im Wesentlichen kein politisches Unternehmen. Es ist im Wesentlichen ein theologisches Unterfangen. Und die Politik sollte sich dem unterordnen…. Natürlich ist es wichtig das Individuum zu ermutigen. Aber warum soll man daraus wiederum eine Religion machen. Das ist doch Unsinn. Für andere Gesellschaften ist das Individuum nur Teil des Ganzen. Mit Grundsatzaussagen die andere Möglichkeiten dogmatisch ausschließen kommt man auf diesem Planeten nicht weit.

Thomas Taterka / 23.11.2022

@Ludwig Luhmann - Übrigens, wenn ich mal Heimweh nach dem ... alten…  Vancouver habe , schaue ich mir ” Shoot to kill / Deadly Pursuit”  mit Sidney Poitier an . Niedlicher, sehr humorvoller unterhaltsamer Abenteuerfilm. Das ist das Vancouver, wie ich es kennengelernt habe , als junger Mann. - Oder eben eigene Fotos .

Thomas Taterka / 23.11.2022

@Ludwig Luhmann - Vancouver ist eine der schönsten Städte auf der Welt . Wenn Sie mal hinkommen , gehen Sie die East Hastings Street runter . Kenne die Straße ganz gut ( Downtown, bin ausdauernder , furchtloser Sohlengänger )  und noch aus der Zeit ... davor ( mittlerweile 30 Jahre ) , siehe ” Vancouver Homeless Downtown Eastside” , Kanal Explore Vancouver Canada, YouTube . Nehmen Sie sich mal die 6 Minuten . - Und hier meine Frage : was bedroht dieses Land ( eines der reichsten auf der Welt , 39 Millionen Einwohner !!!!!!! ) am meisten ?

Ralf Pöhling / 23.11.2022

Man muss den Kunstgriff hinbekommen, den Staats- und Politikapparat von innen zu analysieren, ohne sich dabei an seinen Fehlern anzustecken. Erst durch die Nähe entsteht ja das ganze Bild mit allen Interna. Von außen ist die Korrektur zwar in der Tat einfacher, weil die Neutralität erhalten bleibt, aber für die korrekte Fehleranalyse muss man eben in den Programmcode eintauchen. Wenn man charakterlich gefestigt ist, geht das. Bleibt noch das Problem des staatlich verordneten Maulkorbes. Geheimnisträger werden erst dann offiziell zu Geheimnisträgern, wenn das in ihrem Arbeitsvertrag bzw. Beschäftigungsverhältnis fest vorgegeben ist. Eine Privatperson, die über Zufälle in ihrem eigenen Lebenslauf an Informationen gerät, ist kein Geheimnisträger im rechtlichen Sinne und hat damit keinen Maulkorb. Für Politiker bzw. Staats- und auch Sicherheitsbedienstete sieht das meist anders aus. Und das ist und bleibt ein großes Problem. Wenn der Staat gekapert wird, muss man faktisch das Gesetz brechen, um den Staat zu befreien. Ein rechtlicher Zirkelschluss.

Ludwig Luhmann / 23.11.2022

Für die eingeschworenen Fans von Peterson habe ich zwei ganz besonders süße Pralinen. 1. Video auf RUMBLE:“Jordan Peterson Wants To Abolish Internet Anonymity - Musk Digital ID”. In diesem Video spricht sich Peterson sehr aggressiv und auf menschenentwürdigende Art und Weise für die Einführung einer ID im Internet aus. Kein echter Peterson-Fan sollte sich das entgehen lassen! 2. “Jordan Peterson a UN Globalist: Edited a Report for the High-Level Panel on Sustainable Development” - Ein interessanter Artikel aus dem Jahre 2018 auf redice tv.—- Keine Bange, ich gehe erfahrungsgemäß davon aus, dass mein Peterson-kritischer Kommentar auch diesmal ins wieder “Memory Hole” getreten wird ...

Rolf Mainz / 23.11.2022

Kanada verdient Besseres als Mr Trudeau, viel Besseres. Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun. Und gute Politiker sind knapp, sicher noch knapper als gute Therapeuten. Go ahead!

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