Mit den „Perlen“ meinte Jesus wohl das „Heilige“, welches nicht den Unverständigen „hingeworfen“ werden soll, damit diese es in den Schmutz ziehen. Denn diese Unverständigen haben keinen Respekt vor dem Heiligen, da sie sich keine Idee von diesem machen können, es weder verstehen, noch kennen, noch erahnen können. Das Heilige drängt sich niemals auf. Es existiert diskret und unabhängig von einer Religion. Mit dem dem Wahren verhält es sich ebenfalls so, dass es weiser sein kann, in bestimmten Fällen zu schweigen.
Ich beobachte, wer bereit ist, anderen zuzuhören; ein großer Teil lässt lieber andere zuhören und ist an einem wirkungsvollen Austausch nicht wirklich interessiert. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass meine ausgeführten Konsequenzen eindruckvoller als Worte sind. Und auf einmal findet man freiweillige, wirkliche, Gesprächspartner, die wissen wollen, was man zu sagen hat.
An Herrn Jörg Themlitz: Trotz gewaltiger Wortschlachten im Vorfeld verlief gerade jetzt eine Diskussion zusammen mit Herrn Sarrazin vollkommen friedlich und ungestört an der Universität Siegen! Zeit das sich was dreht…
Ja , das ist ein Phänomen unserer Zeit, das nicht-mehr-zuhören. Vielleicht liegt es am Fakt, dass der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses Grenzen gesetzt sind. Und oft mit der eignen Meinung besetzt ist. Wobei ich davon ausgehe, dass meine Meinung meine ist und nicht immer vom Glanz der Perlen überstrahlt wird. Beobachten wäre gut, nützt aber wenig wenn man, über dem Thema, schon eingeschlafen ist. Weil das Gegenüber zu langatmig vorgeht. Oder immer die gleichen Sätze wie Perlen aneinanderreiht.
Mir kommt Herr Petersen wie ein eifriger Anhänger mit tiefem Verständnis für das Dschou I, dem chinesischen Buch der Wandlungen, vor. Wohlan…
“Ziehen Sie sich von denen zurück, die nicht zuhören. Denn Sie entwerten das, was Sie mitzuteilen haben, wenn Sie es einem Publikum anbieten, das Ihrer Mitteilung nur Ablehnung entgegenbringt.” Hat leider mit der Lebenswirklichkeit nicht viel zu tun. Die Zahl der Säue die nicht nur nicht zuhören, sondern die Quelle zerstören wollen, ist latent groß. So bezahlt “die Perle vor den Säuen” (mal frei übersetzt) in Victor Hugos Der Glöckner von Notre-Dame ihre Lebensauffassung und ihr Reden selbst nach Rückzug mit dem Tod. Können Sie sich einen Vortrag der Herren Sarrazin und Buschkowsky an einer deutschen Hochschuleinrichtung vorstellen, ohne das die …. erscheinen? Selbst Eremiten, Einsiedler, wilde Männer die nur mit sich selbst gesprochen haben, sind von Säuen drangsaliert und erschlagen worden. Dem Problem aus dem Weg zu gehen, funktioniert nicht immer.
Einleuchtend! - und besser als jedes Argument und zudem noch energiesparend. Danke Herr Peterson! b.schaller
Schwierig, für mich ist das sicherlich nicht die Lösung. Ich müsste demnach wohl die Kommunikation zu einem großen Teil meiner Familie einstellen, das werde ich aber nicht tun.
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