Dieter Prokop, Gastautor / 03.12.2021 / 12:00 / Foto: Sandra / 29 / Seite ausdrucken

„Schutz künftiger Generationen“?

Eine Generation von Mehrwertfressern, die von Subventionen lebt, schafft für die übernächste Generation gar nichts: keine Arbeitsplätze, keine Fachkräfte und keinen industriellen Fortschritt.

„Schutz künftiger Generationen“ – mit dieser Phrase legitimiert die grün-gläubige Bewegung die Zerstörung der Autoindustrie, der Kohlekraftwerke, der Kernkraftwerke; ideologische Steuererhöhungen auf Benzin, Diesel, Kohle, Gas; die Zerstörung von hochqualifizierter Industrie und Forschung – und die Zerstörung der Natur durch „Windparks“. In der italienischen Zeitung La Repubblica wirbt ein Stromkonzern mit dem Bild einer jungen, sommerlich gekleideten Frau, deren Haare und deren Rock im Wind wehen. Fröhlich wirft sie ihren Strohhut in den blauen Himmel, in die Richtung von zwei weißen Windrädern – ein optimistisches Bild. (Nur böswillige, verbohrte, hasserfüllte Kritiker stellen sich vor, dass gleich das Windrad den Strohhut zerschreddern wird.) Dazu der Text: „Nachhaltigkeit ist ein Wind, der niemals aufhört.“

Damit die jungen Leute der nächsten Generation auch so optimistisch werden, vergab die Regierung Merkel Milliarden an Subventionen für die grün-gläubige Bewegung, an die Interessenverbände, die sich „Nichtregierungsorganisationen“ und „Zivilgesellschaft“ nennen, aber unzivil Milliarden Regierungsgelder einstecken. Die Regierung Scholz setzt das fort und schützt die künftige Generation vor allem als künftige Wählerinnen und Wähler, indem sie noch mehr Posten, Quoten und Staatsknete für Gleichgesinnte schafft und das Wahlrecht bereits den 16-Jährigen gibt. Sie nennt das „Politik des Fortschritts“, früher nannte man das Klientelpolitik. Die nächste Generation, soweit sie an die Fleischtöpfe kommt, wird sich geschützt fühlen. Die Kulturschaffenden werden speziell von einem ganz in Weiß gekleideten weiblichen Schutzengel behütet. Soweit sie „Geflüchtete“ sagen, gendern und die Überschwemmung im Ahrtal auf die Erderhitzung zurückführen, erhalten sie Subventionen.

Aber eine Generation von Mehrwert-Verspeisern, die von Subventionen lebt, schafft für die übernächste Generation gar nichts: keine Arbeitsplätze, keine qualifizierten Ausbildungs-Institutionen, keine Fachkräfte und keinen industriellen Fortschritt – es sei denn, man hält ein Windrad für ein Industrieprodukt, mit dem Deutschland mit China konkurrieren kann. Wenn Außenministerin Baerbock mit einer Delegation von Windrad-Industriellen zu Herrn Xi reist, wird jener wohl sein feines Lächeln aufsetzen.

Leider gehen der grün-gläubigen Regierung irgendwann die Subventionsgelder aus, dann ist auch die Generation der Mehrwertfresser pleite, und damit ist dann auch der Schutz der übernächsten Generation dahin. Auch dafür findet sich in der genannten italienischen Zeitung ein Bild. Es soll die Flüchtigkeit von Sinneswahrnehmungen illustrieren, ist jedoch zugleich ein Sinnbild dafür, was die übernächste Generation erwartet: Das Bild zeigt eine Hand, die ein Häuflein Sand in den blauen Himmel hält. Der Sand zerrinnt ihr zwischen den Fingern, und der Wind weht ihn davon.

 

Dieter Prokop ist Professor em. für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Er schrieb mehrere Bücher über Europa. Sein neuestes Buch zur Europawahl heißt „Europas Wahl zwischen Rhetorik und Realität.“

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Leserpost

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Thomas Brox / 03.12.2021

@ Sabine Schönfelder. “Wir durchlaufen einen Feldversuch der Globalkapitalisten. Geldschöpfung, nennen wir es „schwarzes Geld“, wird in die Wirtschaftskreisläufe reingepumpt, von welchen die globalen Machthaber profitieren” Unterlassen Sie ihre faktenfreie Desinformation. SIE VERBREITEN UNWAHRHEITEN. Halten Sie sich an FAKTEN. ++ Fast die gesamte inflationäre Geldschöpfung der EZB (täglich 5,7 Milliarden Euro) bei erzwungenem Null-Zins wird wird zur STAATSFINANZIERUNG der Eurozone durch AUFKAUF VON STAATSANLEIHEN benutzt, ein geringer Rest zum Aufkauf von Unternehmensanleihen, siehe [web.de/magazine: “Madame Inflation” schafft jeden Tag 5,7 Milliarden Euro neu]. Es werden also STAATLICHE Ausgaben damit finanziert: In erster Linie die aufgeblähten schmarotzenden Staatsapparate der Eurozone samt staatlichen Pensionären, in zweiter Linie die aufgeblähten staatlichen Sozial- und Asyl-Sektoren, in dritter Linie irgendwelche staatlichen Projekte. Das hat NULL Und NICHTS mit Globalkapitalisten oder WEF oder ihrem sonstigen Humbug von der großen kapitalistischen Verschwörung zu tun. Sie verbereiten exakt die gleiche antikapitalistische Propaganda wie die zwangsfinanzierten Staatssender. Vermutlich haben Sie auch das gleiche Motiv.

Mathias Rudek / 03.12.2021

Ich habe für so eine Weltsicht des politischen Kitsches kein Verständnis mehr. Das einzige was uns da retten kann sind die einen oder anderen Hintergrundfiguren die Politik real administrieren. Staatssekretäre z. B., die noch genügend Verstand haben und abgeklärten Durchblick. Aber ganz ehrlich sehe ich am Ende des Tunnels noch lange kein Licht.

Petra Wilhelmi / 03.12.2021

@Peter Wachter: Habe den Film nicht gesehen, weil ich prinzipiell keine deutschen Filme mir anschaue, aber das Sujet ist aus Star Trek jenseits der Klassikserie geklaut und ein bisschen umgeeselt worden, die wiederum haben es aus “Soylent green” und auch ein bisschen umgeeselt, wenn ich Ihre Beschreibung lese. Und die anderen Filme haben den Vorteil nicht Deutsch zu sein.

Petra Wilhelmi / 03.12.2021

Meine Worte, danke, für die bessere Formulierung, Herr Prokop. Ich frage mich immer wieder, wenn ich höre, was der noch nicht Kanzler Scholz schon wieder an Geld ausgeben will. Da will der Einzelhandel etwas, da will die Silvesterknallerindustrie etwas, da will x etwas und y ebenso. Jeder will Zuschüsse haben und jedem werden Zuschüsse zugesichert. Da wird der Mindestlohn angehoben. Ich habe nichts dagegen, dass die Menschen mehr verdienen, aber woher bitteschön, soll das Geld kommen? Aus dem Bankautomat? Die Industrie steht nicht rosig da, die Exportwirtschaft ebenso nicht. Und wer soll dann die Steuern erarbeiten, die dann nach oben transferiert werden und die dann an nutzlose Organisationen und Projekte vergeben werden? Der Beamtenapparat und die Staatsdiener erwirtschaften nichts. Es ist linke Tasche, rechte Tasche bei denen und noch vielen anderen Tätigkeiten. Nur die Industrie, die verjagt werden soll, schafft den Reichtum. Nun gut, nicht mehr lange. Der Realität kann man nicht lange entkommen oder volkstümlicher: Der Topf geht solange zu Brunnen, bis er bricht.

Thomas Brox / 03.12.2021

@ Detlef Dechant. Zum Thema Netto Gehalt für Staatsangestellte. Ich glaube Sie machen einen Denkfehler, Staatsangestellte kosten die produktive Volkswirtschaft das Arbeitgeberbrutto = Bruttogehalt + Arbeitgeberanteil (Beamte kosten wegen der Pension noch mehr). (1) Angenommen ein Staatsangestellter hat ein Arbeitgeberbrutto von 70.000 E, und dabei 34.000 E Abzüge (mit Arbeitgeberanteil). Der Privatsektor muss also netto nur 36.000 für den Staatsangestellten aufbringen. (2) Angenommen der gleiche Mann arbeitet im nächsten Jahr im Privatsektor: Ebenfalls 70.000 Arbeitgeberbrutto, 34.000 Abzüge. Der Privatsektor spart jetzt die 36.000 aus (1) ein, der Mann trägt sich netto selbst. Gleichzeitig werden aber auch 34.000, die der Mann im Privatsektor erarbeitet hat, in den staatlichen Sozialtopf gelegt. Diese 34.000 müssen jetzt nicht mehr von anderen Personen des Privatsektors aufgebracht werden! Gesamter Gewinn für den Privatsektor: 36.000 + 34.000 = 70.000.

Dr Stefan Lehnhoff / 03.12.2021

Ich fürchte, da muss man nicht bis zur übernächsten Generation warten. Ich bin 56 und kann mir nicht vorstellen im Alter noch in Deutschland leben zu können. Noch eruiere ich, wo der Wahnsinn als letztes herrscht, aber allzulange darf man wohl nicht warten mit der Entscheidung .

Sabine Schönfelder / 03.12.2021

Die Kohle geht aus? Wie kommen Sie denn darauf? Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte wird Massen-Geld aus NICHTS akquiriert. 5,7 Milliarden n u r in der EU TÄGLICH. Es ist längst nicht mehr mit den klassischen Wirtschaftstheorien zu beschreiben. Deshalb treten auch alle vorausgesagten Katastrophen NICHT ein. Wir durchlaufen einen Feldversuch der Globalkapitalisten. Geldschöpfung, nennen wir es „schwarzes Geld“, wird in die Wirtschaftskreisläufe reingepumpt, von welchen die globalen Machthaber profitieren, um globale AGITATION zu finanzieren. Alle Handy, alle Internet, alle Amazon. Jeder Benziner zahlt an Musk. Für den kleinen Mann, den Arbeiter, bleiben nur geringe Subventionen. Der Hauptanteil läuft über die Globalisten in sysytemimmanente Bereiche des Machterhalts. MEDIEN, NGOs, Stiftungen, staatliche Ideologieschmieden, THINK TANKS, REGIERUNGSPROGRAMME, BLM. Die dicke Kultur- Claudi wird jetzt gegenderte Lesben- und Schwulen- Musik und alles gegen räächtsss, = heißt in WAHRHEIT: KRITIKER - , mit 2 staatlichen Lagarde-Milliarden zusch@ißen. Das kann noch JAHRE so weiter gehen. Es gibt keine Marktwirtschaft mehr. Genau wie China wird ein WEF- geleiteter Staatskapitalismus einfach improvisieren, falls es zu finanziellen Katastrophen kommt. ALLES mit GELD zuschütten. Allerdings, gibt es ein kleines Problemchen. Wir sind als Subventionsbetrieb ohne Wertschöpfung, VIEL ZU VIELE. Dafür gibt es die Impfung. Reduktion an Profit gekoppelt. Geile Geschäftsidee . Montgomery sagt, daß EINS klar ist. Die Länder, die den teuren Impfstoff herstellen o p f e r n auch ihre eigene Gesellschaft! ( Interview bei der Welt! ) Einfach total(itär) überzeugend.

Axel Kracke / 03.12.2021

„… eine Generation von Mehrwert-Verspeisern, die von Subventionen lebt…“ Früher nannte man solche Leute ganz einfach Schmarotzer…

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