Ausgerechnet Pfarrer Friedrich Schorlemmer als Verteidiger des SED-Genossen Gregor Gysi! Ich erinnere mich an eine gut besuchte Diskussionsveranstaltung im Magdeburger Roncalli-Haus, in der Freya Klier ihre Vorwürfe gegen Friedrich Schorlemmer mit diesem unter Gesprächsführung des damaligen Chefredakteurs der “Volksstimme” in den frühen 90-er Jahren austragen wollte. Im letzten Moment hatte Schorlemmer wohl der Mut verlassen. Der Domprediger Giselher Quast konnte als Widerpart für Freya Klier gewonnen werden. Schorlemmers Behauptung, als DDR-Pfarrer hätte man unausweichlich mit der Stasi paktieren und “zusammenarbeiten” müssen, konnte von Quast ad adsurdum geführt werden. Klier wirkte in ihrer Argumentation und aufgrund ihrer vorzüglichen Detailkenntnisse sehr glaubwürdig und konnte das Publikum überzeugen. Ihre Information, wonach auch Schorlemmer zu den Figuren gehörte, die Einfluss auf die Rednerliste des 4. November hatten und diesen quasi bis zum letzten Moment auch auszuüben versuchte, ist mir gut im Gedächtnis geblieben. - Heute kann man über Schorlemmer sagen: “Er hat es wieder getan.” Gysi-Schorlemmer - eine unheimliche Seilschaft, die der historischen und juristischen Aufklärung harrt.
Danke Herrn Wilfried Döring: Erschreckend das Ansinnen Steinmeiers, in Familien, Schulen, Büros und Betrieben für die “richtige Gesinnung” zu kämpfen. Besonders erschreckend auf dem Hintergrund der Lektüre “Wohn-Haft” von Manfred Haferburg.
Die DDR existierte ziemlich genau 40 Jahre. Wenn wir diese Geschichte zugrunde legen, dann müssen wir das Merkelregime (bzw. CDUCSUSPDFDPGRÜNLINKE) noch 10 weitere Jahre erdulden. Wir sind also jetzt (umgerechnet auf die DDR-Geschichte), beim 30. Jahrestag. Das Gysi die Parade der Kulturschaffenden abnimmt, damit kann ich leben. Aber noch 10 Jahre “bunte Republik”? Nein. Abgesehen davon- wohin sollten wir flüchten, wenn dieser Staat zusammenkracht. Die Ruine, die Merkel hinterlässt ist noch zig mal toxischer als alles was die SED hinterlassen hat.
Hætte es nicht geglaubt , aber es gibt tatsæchlich noch GUTE nachrichten . Hatte schon wieder am menschlichen verstand gezweifelt , dieser DDR hanswurst als festredner , ich glaub ich spinne . Aber die haben gerade noch mal die kurve gekrigt .—- Und dann ausgerechnet Leipzig !
@Herr oder Frau Ziegler: ‘Die real regierenden 68er haben der BRD nie verziehen, dass nicht sie sondern die DDR untergegangen ist.’ Sie haben es verstanden! Das ist ganz genau ein wesentlicher Punkt! Und diese 68’er mußten sich auch niemals für ihr Tun bzw. Lassen rechtfertigen. In der wiedervereinigten BRD gibt es drei Gruppen von Leuten, die eine ‘Vergangenheit’ haben, welche ‘aufgearbeitet’ und ‘bewältigt’ werden muß: ehemalige ‘Nazis’, ‘ehemalige ‘Stasis’ und ehemalige Zonen-Dödel allgemein (sichtbar an der angeblichen ‘FDJ-Vergangenheit’ der Kanzlerin - albern). RAF-Sympathisanten, 68’er, Jusos, die Militanten unter den ‘Friedensbewegten’ und den ‘Kernkraftgegnern’, DDR-Verharmloser (was ist aus den sogenannten Rosenholz-Akten geworden ?), die vielen ‘Warner’ vor der deutschen Einheit sind offenbar Menschen ohne Vergangenheit. Die kleinen und großen FISCHER’s, TRITTIN’s, die JENS’s und GRASS’s in Kultur, Medien, Publizistik, an den Universitäten. Die WEST-deutsche Linke mußte sich niemals kritisch mit eigenem Versagen und eigenen Fehlern beschäftigen - und hat es auch - von Ausnahmen abgesehen - (z.B. Otto Schily, Götz Aly) nie getan. Es waren immer genug andere ‘Sünder’ da, deren Taten ‘bewältigt’ werden mußten !!! Die Aufregung über Gysi ist wohlfeil, vor allem aber ist sie (um es mit den Worten der Kanzlerin zu sagen) auch ‘wenig hilfreich’. Wo war die starke Solidarität der Bürgerrechtler, als Hubertus Knabe ‘entfernt’ wurde? Wo ist der GEMEINSAME Aufschrei, wenn Menschen wegen ihrer Gesinnung wieder Angst um den Arbeitsplatz haben müssen (Bibliothekarin der Kunsthochschule Dresden)? Wo bleibt die VERWEIGERUNG, wenn HEUTE der ‘Kampf gegen Rechts’ mit denselben Methoden geführt wird, wie DAMALS der ‘Kampf für den Frieden’ und der ‘Kampf gegen den Klassenfeind’ (Rede Steinmeier)? Diese Fragen müssen wir beantworten, wenn wir Rechtsstaat und Gewissensfreiheit verteidigen wollten. Und das sich diese Fragen heute stellen - ist NICHT die Schuld der alten SED!
Ich glaube, wohl jede Machtelite eines Staates zeigt wenig Begeisterung für ihre Abschaffung. ABER, der Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie ist denoch, dass bei Letzterer grundsätzlich ein Machtwechsel unblutig möglich sein muß. Man kann es mal vorsichtig so sagen: Es wird vermutlich manche Demokratien geben, die würden diesen demokratischen Beweis im Ernstfall schuldig bleiben ...
@Wilfried Düring: Haben Sie in diesem Sinne mal an Herrn Steinmeier geschrieben? Ich wiederhole mich zwar, aber ich halte Briefeschreiben (nicht E-Mails, die schnell gelöscht sind) für eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erlangen. Was wir hier auf der Achse schreiben, nimmt - vielleicht - irgendein Referent zur Kenntnis, aber es bleibt nur ganz kurz an der Oberfläche hängen, und schon bei den nächsten zehn Zeilen Text ist alles wieder weg.
Was ich über diesen Kommi-Nazi denke, darf ich hier der Netiquette wegen nicht schreiben, aber die meisten hier können es sich lebhaft vorstellen. Gut, nach dem Ende der Nazi-Herrschaft gab es auch im Nachkriegsdeutschland etliche arrivierte Nazis, aber nicht anders ist es heute mit den Kommunisten. Nur geriert man sich hierzulande damit als moralisch besonders hochwertig. Zum Kotzen!
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