Lieber Herr Broder, bevor ich Leser der Achse wurde, wußte ich nur eines, unser Verhalten in Bezug auf Energieverbrauch und Lebensweise überhaupt ist klimaschädlich. Jetzt las ich mehrfach auf der Achse, dass da kritische Betrachtungen durchaus dagegen stehen. Aber was ist Ihre Aussage bei diesem Text ? beste Grüße L.H.
Unglaublich, was für eine Unsinnspropaganda uns da zugemutet wird.
Das Kernproblem der zeitgenössischen Politik tritt in diesen Tagen deutlich sichtbar hervor: Nur das Nicht-Individuum kann “gerecht” sein, indem es den Zukunftshorizont der ultimativen Gleichheit entfaltet, der wiederum nur gegen das Individuum - bzw. durch Maßnahmen, die seiner “Auflösung” zuarbeiten - erreichbar zu sein scheint. Gender, Klima, Globalismus, keine “Politik der roten Linien” (der Verschuldung) mehr (Gabriel vs. Schäuble): Diese politischen Wegweiser kennzeichnen den Fluchtweg des Individuums, das keines mehr sein möchte, sich aber zugleich - und zwar genau so - für die höchste Ausgabe desselben hält. Das ist es, was sich in Zweikämpfen à la Macron gegen Le Pen oder Trump gegen die EU (“gegen” jeweils in Anführungszeichen gesetzt) - zugespitzt und zugleich verschleiert - zu erkennen gibt.
Woher bitte schön will denn Frau KGE wissen, wie man Arbeitsplätze vernichtet oder schafft, wo sie doch in ihrem ganzen Leben noch nie einer geregelten Erwerbstätigkeit nachgegangen ist. Da kann man nur lachen. Das Schlimme ist, dass diese Halbwissenden sogar die Chance bekommen werden, den Unsinn auch noch umzusetzen und uns vollständig zu deindustrialisiren. Als wenn nun in Zukunft die Deutschen für alle auf der Welt Windräder bauen. Das Prinzip ist einfach und das können andere auch. Merkel wird um an der Macht zu bleiben, die spinnerten Ideen auch noch mittragen. Der Umweltschutz und der Naturschutz haben doch jetzt schon unter dem Unfug der Energiewende massiv zu leiden. Der ökologisch-industrielle Komplex in Deutschland und Europa ist mittlerweile genauso gefährlich wie die amerikanischen Militärfalken in der deren Administration.
Broder: “Damit Sie nicht glauben, ich habe eine Flasche Verpoorten auf Ex geleert und mir das alles ausgedacht, schauen Sie bitte hier”: Man braucht diese Flasche Verpoorten vermutlich, um alles ertragen zu können, was unsere (grünen) Umweltaktivisten mit ihrem völlig übertriebenen gefühlsmäßigen Hypes in Politik und Medien in nahezu allen Bereichen zumuten. Es wäre segensreich für unser Land und die Politik, wenn wieder mehr vom klaren Verstand und Pragmatismus Gebrauch gemacht würde. Andere bei Wert- und Interessengegensätzen abzuwerten, ihnen den politischen Diskurs zu verweigern, ist die primitivste Art der Auseinandersetzung, die keine erstrebenswerten Lösungen und Kompromisse möglich macht, wo ein Konsens nicht möglich ist.
Da laufen sie zur Hochform auf, unsere Grünen. Die Gelegenheit um ihren sinkenden Stern noch einmal aufzuhalten wollen sie sich wohl nicht entgehen lassen. Wahrscheinlich sieht sich die Katrin schon mit höheren Weihen gesegnet als Europavorsitzende der europäischen Klimaunion. Hoffentlich behalten wenigstens andere einen kühlen Kopf und verfallen jetzt nicht in getriebenen, blindwütigen Aktionismus, wie die Grünen ihn gerne anheizen möchten. Ist doch interessant festzustellen, welche Reaktionen jede Trump Entscheidung hier in Europa auslöst. Schaun wir mal wann unsere Politik beginnt zu agieren anstatt zu reagieren.
Warum wundert sich keiner von denen, dass zwar behauptet wird, man wisse, wie in 50 oder 100 Jahren das Klima aussehe und wie man es beeinflussen könne, aber eine zuverlässige Wettervorhersahe für den nächsten Tag gelingt partout nicht?
Ich will ja nicht sagen: die haben sie nicht mehr Alle. Die gebrauchen sie halt nur nicht der Reihe nach. Alles ist im Fluss, alles ändert sich - nur das Klima soll auf dem Stand von 1970 (?) “eingefroren” werden? Irgendjemand muß da den letzten Schuß nicht gehört haben. Zur Erinnerung: 1970 betrug die Weltbevölkerung rd. 3,7 Mrd. Menschen. 2016 liegt diese Zahl bei rd. 7,4 Mrd und steigt jährlich um rd. 100.000.000 an. D.h., 3,7 Mrd. Menschen mehr, von denen jeder einzelne pro Jahr im Mittel 365 kg CO2 (das läßt sich googlen: zwischen 168 kg im Ruhezustand bis zu 2.000 kg unter Höchstbelastung) ausatmet. Diese 3,7 Mrd. mehr Menschen benötigen Nahrung, benötigen Unterkunft, benötigen Energie, benötigen Kleidung usw. usf. Das Alles ist mit der Produktion von CO2 verbunden. Hinzu kommt: Wo ein Mensch steht, steht kein Baum. Statt den Regenwald abzuholzen, müsste permanent eine beispiellose Aufforstung des Planeten erfolgen. Selbst wenn man an eine “menschgemachte Klimakatastrophe” glaubt und damit ignoriert, daß es bereits gewaltige Klima- und CO2-Veränderungen gab, bevor die Natur an den Menschen überhaupt gedacht hat: Wo läge wohl der am ehesten zu beeinflussende Faktor, um die CO2 Entstehung einzuschränken? Meines Erachtens wäre es einfacher, die Sahara zu bewässern und aufzuforsten, als mit dubiosen Sparmaßnahmen (unter gewaltigen Kosten zu erzielende geringfügige Verringerung in Europa gegen starke Zunahme in z.B. China) gegen den bevölkerungsbedingten CO2-Anstieg ankämpfen zu wollen. Für all diejenigen, die beim Lesen der Jahreszahl 1970 jetzt schon mal tief Luft holen: Sinngemäß gilt dies auch, wenn “das Klima” auf der Basis von 1998 oder 2005 oder 2015 “eingefroren” werden sollte.
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