Vera Lengsfeld / 15.02.2017 / 06:00 / Foto: U.S.N.A / 14 / Seite ausdrucken

Dresden, die Kunst und der Schrott

Die Schrottbusse des „Aleppo-Monuments“ sind, bevor sie zum „Monument“ umfunktioniert wurden, nicht entkernt worden. Inzwischen ist aus einem Bus sogar Öl ausgelaufen. In Deutschland ist es somit erlaubt Schrott auf einem zentralen städtischen Platz zu entsorgen, man muss es nur Kunst nennen.

Das umstrittene „Kunstprojekt“ des syrisch-deutschen Aktionisten Manaf Halbouni (32), das sogenannte „Aleppo-Monument“, das kürzlich gegen erheblichen Widerstand vor der Frauenkirche aufgestellt wurde, macht weiter von sich reden. Allerdings nicht unbedingt aufgrund seiner künstlerischen Aussage. Peter Grimm hat auf der Achse das Wichtigste dazu bereits gesagt.

Doch die Stadt scheint für die Schrottbusse nicht nur den politischen Kompass sondern auch gesetzliche Vorschriften außer Kraft zu setzen. Ein Leser machte mich darauf aufmerksam, dass die Busse, bevor sie zum „Monument“ umfunktioniert wurden, offenbar nicht entkernt worden sind. Wie verträgt sich das beispielsweise mit den Brandschutzvorschriften? Das Kunstwerk enthält noch reichlich brennbares Material. Wie gut so ein Bus brennt kann man hier sehen. Wurde auf eine brandschutztechnische Prüfung verzichtet? Man scheint die Brandvorschriften auf dem Dresdener Neumarkt jedenfalls erheblich lässiger zu sehen als auf dem BER.  Inzwischen ist Öl aus einem der Busse ausgelaufen. Das Umweltamt der Stadt sieht aber keine Gefahr der Verschmutzung, da es sich nur auf dem Betonsockel gesammelt habe. Wagenwaschen oder Ölwechsel in einer Schutzzone wird laut Bußgeldkatalog in Sachsen übrigens mit 300 bis 1 000 Euro bestraft, das Wegschütten von Öl mit bis zu 7.500 Euro.

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Karla Kuhn / 15.02.2017

Das zeigt wieder einmal, daß Gesetze nicht für alle gelten, wir sind eine Zwei-klassen Gesellschaft geworden.  Wenn Herr “Mustermann” fahrlässig Öl aus seinem Auto verliert, muß er blechen aber aus dem Schrotthaufen läßt man es laufen.  Da helfen nur noch Anzeigen von vielen Bürgern, denn die Ausrede es es habe sich nur auf dem Betonsockel gesammelt ist grotesk.  Starker Regen kann das Öl ganz schnell in die Umwelt spülen, die damit vergiftet wird, Auch durch einen starken Sturm kann Öl in die Umwelt gelangen. WAS ist das für einen Umweltbehörde, die das Öl ignoriert ?  Das ist skandalös.  Und was macht Hilbert, wenn die Busse aus welchem Grund auch immer kippen ?  Es sind schon riesige Kräne umgekippt!! Und der ganze Inhalt verteilt sich mit mörderischer Kraft in die Umgebung? Wurde für diesen Schrotthaufen eine Versicherung abgeschlossen ?  Die ganze Schande gehört ganz einfach weg. Warum stellt der Initiator dieses Machwerk es nicht vor Merkels Amtssitz auf ?  In Dresden hat es jedenfalls nichts verloren.

W. Scholz / 15.02.2017

Völlig irre sowas! Ausgerechnet in Dresden solchen Schrott aufzustellen. Im Original von islam. Fanatikern aufgestellt ... Dazu passt ja noch folgende News: “Antifa verhüllt Denkmal für Dresdner Bombenopfer” - nur noch peinlich.

Joachim Nowak / 15.02.2017

Hier reiht sich Farce an Farce. Aber nicht nur in Sachsen/Dresden. Im übrigen kann ausnahmslos jeder Halter eines KFZ in Regress genommen werden & zahlt natürlich Strafe, wenn sein Auto dann sichtbar Öl verliert. Die Entfernung der Ölflecken auf Beton/Asphalt, oder Stein kostet satt Geld - sollte es dann beim nächsten Regenguss nachweislich bis in den Gully gelangt sein, kommt noch Gewässerverschmutzung hinzu. Ölverlust an Motor/Getriebe/Achsen/Servolenkung sind Gründe für den TÜV die Plakette nicht zu erteilen. Schön, daß ein Umweltamt Dresdens kein Problem sieht, wenn sich Öl “nur auf dem Betonsockel gesammelt hat”. Der nächste Regen erledigt den Rest. Aber wie war das in Berlin? Da haben “Protestierende Flüchtlinge” Hütten im Park & Stadt gebaut. Sie wohnten & lebten dort - man bezog Strom von umliegenden Häusern - kochte dort mit Elektro, oder Gasherden. Der Bausenator Berlins verkündete über die Medien, daß es NICHT gegen die geltende Bauordnung Berlins verstosse. Ich warte noch darauf, daß sich nun jemand in den Görlitzer Park aufmacht - sich eine Scholle absteckt & sich dort eine Hütte baut. Ist doch nicht verboten…..^^

Wanda Pflug / 15.02.2017

Jeder anständige Dresdner sollte eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung gegen den Künstler machen. Das wäre eine tolle Reaktion.

Michael Lorenz / 15.02.2017

Wenn man die entsprechende Vorschrift ganz genau liest, steht da drin: “Das Wegschütten von Öl wird mit Bußgeld bestraft, es sei denn, man kann einen sauberen linksideologischen Hintergrund im Tatzusammenhang vorweisen.” Die Textstelle ist allerdings nur bei Besitz eines CDUSPDFDPGrüLi-Parteibuches erkennbar, deswegen übersehen sie so viele!

Wolfgang Richter / 15.02.2017

In Dienst der Guten Sache, hier im Sinne des Mainstreams für die Kunst eines Botens der Willkommenskultur, darf man halt nicht kleinlich sein, muß mit Blick auf das Große Ganze schon mal über Kleinigkeiten hinweg sehen, wie im vorliegenden Beispiel über austretendes Öl oder im Original-Bild zu erkennende ISlamisten-Flaggen auf der Vorlage in Aleppo. Vielleicht hättte man auch seitens der oder vor allem des Stadtoberen darüber nachdenken könne, das Geld für diese Schrott-Präsentation einzusparen u. es stattdessen den ansonsten ziemlich abwesenden westlichen Hilfen für die nun nicht mehr durch Kämpfe drangsalierte Bevölkerung von Aleppo zukommen zu lassen.

Hristian Schulz / 15.02.2017

Aber wenn es doch um die gute Sache geht! Der Fall zeigt sehr gut wo unser Problem liegt: Es wird in Deutschland ständig mit zweierlei Maß gemessen. Und nicht nach zweckmäßig und unzweckmäßig, sondern nach Gut und Böse entschieden. Moral geht vor Vernunft, sonst ein typisches Zeichen der Tyrannen. Immer an Erich Honecker denken: “Wahr ist nicht, was stimmt, sondern was ‘unserer gerechten Sache’ dient!”

Roland Richter / 15.02.2017

Liebe Frau Lengsfeld, ich schätze sie außerordentlich. Sie, der Broder und der Maxeiner sind meine Favoriten hier auf dieser Seite. Das Problem mit dem Bussen ist aber weniger, daß aus den Bussen das Öl ausläuft. Das Problem ist der Herr Hilpert, dem die Gefühle seiner Bürger und Wähler gleichgültig sind. Als 4-jähriger kleiner Junge habe ich die Bombennacht in Dresden miterlebt und als Kind noch die Ruinenwelt selbst gesehen und bewußt wahrgenommen. Ich fühle mich auch nicht verantwortlich für eine Vergangenheit, die ich nicht beeinflussen konnte. Das JETZT aber kann ich beeinflussen, versuche es zumindest. Deshalb sage ich hier: Bei Herrn Hilpert scheint mir auch etwas ausgelaufen zu sein, der Verstand?

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