Habe gerade eben in “Politico” einen Artikel zum Protrokoll beim Tod der britischen Monarchin gelesen: „London Bridge is down.“ Mit diesem Satz wird ein ranghoher Beamter den britischen Premierminister informieren, dass Königin Elizabeth II. tot ist. Und in GB läuft die „Operation London Bridge“ an. Die Aufbahrung der Queen läuft unter Code „Feather“, die Inthronisierung des neuen Königs ist die „Spring Tide“. Einheitlich werden alle Banner der staatlichen Social-Media-Accounts in schwarz erscheinen und als Profilbild das Behördenwappen verwendet.” Was hat das nun mit Quenschers Sandalen zu tun? Viel, es zeigt dass ein Land oder eine Person noch Stil besitzen. Ebenso, wie manche in Badelatschen und Jogginghose zur Wahl gehen, wären in Deutschland die Abläufe mit den seelen- und herzlosen behördlichen Aktenzeichen xy/123/§35|Merk gekennzeichnet und gut ist. Nur Wenige besitzen bei noch das Gespür oder Gefühl für besondere Tage oder Anlässe.
Lustige Meldung: “In einer Insa-Umfrage hat die SPD den Vorsprung auf die Union auf fünf Prozentpunkte ausgebaut.” Wusste ich es nicht schon immer, dass es die SPD ist, die bei Insa-Umfragen für ihre Prozentpunkte sorgt? Sonst müsste es ja lauten: “In einer Insa-Umfrage gewährten die Befragten der SPD einen Vorsprung von fünf Prozentpunkten auf die Union.” Hier wurden ganz klar Ross und Reiter vertauscht. Schmunzeln musste ich auch hierbei: “Die Grünen verlieren erneut.” Hey, noch drei lange Wochen. Da geht noch ziemlich viel mehr. Da kann noch viel Luft raus zwischen zurückliegendem Höhenflug und bevorstehendem Aufprall! Es geht nicht darum, dass eine CDU nicht gewinnt. - es geht darum, dass die Grünen verlieren. Und die Wähler sind den Grünen ganz und gar nicht so sehr grün.
Ich geh da im zivilisierten Erscheinungsbild hin. Im Wahlvorstand sitzt mein ältester Sohn und da will ich mich nicht blamieren.
Bislang habe ich meistens im Wahllokal gewählt. Bin auch schon mit Wachsjacke und Gummistiefel wählen gewesen, weil ich keine Zeit mehr hatte mich umzuziehen.
Zum Ritus gehört die innere Haltung. Das können sie zu Hause auch machen. Der Wahlumschlag landet halt zunächst in der gelben Tonne oder ähnlichem und erst später in der Urne, was auch nicht so nett klingt. Das mit der Heiligkeit der Handlung sollten Sie nicht überbetonen. Im ungünstigen Fall übertragen Sie unbewußt diese Heiligkeit auf die Gewählten. Sie sind aber nur Wahlbeamte. Ob Beamte Heiligenscheine haben weiß ich nicht. Es gibt wenige die im Arbeitseifer leuchten. Das müssen sie auch nicht. Normal würde mir genügen. PS Eine Trauerfeier im Anschluß wäre angemessen. Ihre “Wählerstimme” ist ja dann erst mal weg und man wird jahrelang nichts mehr von ihr hören wollen, was traurig ist. Beste Grüße an die Wählerstimmen in der Schweiz bei dieser Gelegenheit. Von denen hört man ja öfter was interessantes.
Frau Kuhn: “URNEN ?? Bei uns waren es MÜLLTONNEN !!” Bei uns sehen die Wahlkabinen, die iim Wahllokal herum stehen wie Papphütten aus einem 5. Welt-Slum aus. Zusätzlich wird an dem Abfall, den sie zum Zusammentackern wohl im Sperrmüll gesammelt haben, auch noch gespart, sodass der Oberkörper der Wähler nicht verdeckt ist. Jeder im Raum kann einem beim Ankreuzen direkt ins Gesicht glotzen. Also bei uns hat das Wählen den Flair von Altpapier wegbringen.
Stutzig wurde ich in der letzten Woche als bekannt gegeben wurde, dass durch Olaf Scholz in Brandenburg jetzt schon 11% mehr für die SPD stimmen als man erwartet hat. Schon klar! Und ich frage: wie viele Köfferchen mit fertig angekreuzten Stimmzetteln sind 11%?
Sie können doch auch aus der Briefwahl eine heilige Handlung machen, wie die Großmeister der Demokratie es gerne sehen. Sie rasieren sich, ziehen sich die besten Sachen an, versammeln Ihre Liebsten um sich und zünden eine Kerze an. Dann nehmen Sie sich den Wahlzettel vor, teilen die Anzahl der Kandidaten/Listen duch 6. Sie nehmen sich die vier oder fünf Würfel, schütteln einmal kräftig durch und werfen. Die Summe der Augen aller Würfel ist der Listenplatz, den Sie ankreuzen. Sie können auch ein Gesellschaftsspiel daraus machen. Alle dürfen würfeln und zum Schluß wird die Gesamtsume der Augenzahlen durch die Anzahl der Teilnehmer geteilt. Das setzt aber mindestens einen voraus, der rechnen kann. Sind mehrer Wahlberechtigte dabei, kann das Spiel reihum stattfinden.
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