Quentin Quencher / 01.03.2024 / 16:00 / Foto: Pixabay / 6 / Seite ausdrucken

Das Lächeln der Elizabeth

Ein Lächeln sagt viel über eine Person aus. Das Lächeln von Kindern ist besonders vielsagend und einprägsam, es spiegelt im Idealfall Unbeschwertheit, Sorglosigkeit und Offenheit wider.

Es ist schon ein paar Jahre her, da sollte unsere Tochter in der Schule eine Beschreibung über sich abgeben, geschrieben von jemandem, der sie kennt. In welchem Unterrichtsfach das war, weiß ich nicht mehr, meine Tochter auch nicht. Kurz und gut, sie kam mit diesem Anliegen zu mir, und ich fühlte mich für diesen Vertrauensbeweis geschmeichelt und schrieb diesen kleinen Text:

Elizabeth

Keiner der Leute kannte ihren richtigen Namen, aber jedes Mal, wenn ich in dem Stadtteil von Cebu/City (Philippinen) auftauchte, in dem viele Handwerker, Dienstleister, kleine Läden, aber auch Großhandel,  Leistungen und Waren anboten, waren die Leute aus dem Häuschen: „The smiling baby is here“. Elizabeth war da noch kein Jahr alt und ich oder ihre Mutter trugen sie oft mit so einer „Baby-Björn-Trage“ herum. Sie quengelte fast nie oder schrie gar, sie lächelte meist. Wenn ich dann doch manchmal, selten, allein dort einkaufen war – wir brauchten ständig irgendwelche Baumaterialien – dann wurde gefragt: „Where is your similing baby?“, sie war unter diesem Namen vielen Menschen bekannt.

Eigentlich wäre damit schon mein Auftrag erfüllt, nämlich eine Beschreibung über meine Tochter abzugeben. Es hat sich seitdem nicht viel geändert, ihr Lächeln ist geblieben. Aber vielleicht sollte ich noch kurz auf das Lächeln der Elizabeth eingehen, denn Lächeln ist nicht gleich Lächeln. Manches artet ins Grinsen aus, manches ist auch künstlich und aufgesetzt, das erkennt man vor allem daran, wenn nur die Lippen zu lachen scheinen, die Augen aber seltsam unberührt davon sind. Die Aufzählung von falschem oder künstlichem Lächeln oder Lachen könnte noch lange fortgesetzt werden, übers sarkastische Lachen gehen, bis hin zum Auslachen, womit wir eher im Bereich der Beleidigungen wären.

Doch all das hat Elizabeth nicht, dieser Art negatives Lachen ist ihr fremd, ihr Lächeln ist ein offenes, freundliches, von Herzen kommendes. Was nicht heißt, dass ihr negative Emotionen fremd sind, auch die hat sie, wie jeder, doch dann lacht sie nicht. Einer der Händler in Cebu/City nannte sie nicht „Smiling Baby“, sondern „Sunshine Baby“, und wahrscheinlich trifft diese Beschreibung auf die Person Elizabeth besser zu. Sie hat Sonne im Herzen, zeigt dies durch ihr Lächeln. Ich als ihr Vater hoffe und bete, dass ihr diese Sonne ein Leben lang erhalten bleibt.

Nun fiel mir dieser Text durch Zufall wieder in die Hände, und ich bin sehr froh darüber, dass sich seither nichts geändert hat, obwohl Elizabeth nun schon über zwanzig Jahre alt ist. Und doch mischt sich ein kleiner Wermutstropfen in meine Gedanken, wenn ich mir betrachte, was heute mit unseren Kindern in Kindergärten und Schulen geschieht. Mit Frühsexualisierung, optionalem Geschlechtswechsel, Weltuntergangsfantasien und ähnlichem gefährlichen Unsinn werden sie verunsichert, politische Indoktrination auch noch. Wie sollen da „Sunshine Babys“ entstehen, die später dann einmal mit einem natürlichen Lächeln durchs Leben gehen? Wir Eltern, das meine ich ganz im Ernst, müssen heute unsere Kinder vor der Schule schützen.

Auch auf Quentins Blog Glitzerwasser erschienen.

 

Quentin Quencher, geb. 1960 in Glauchau, Sachsen, wuchs in der ehemaligen DDR auf, die er 1983 verließ. Seine Heimat war es nicht, die er verlassen hat, er war nie heimisch dort. Auch der Westen oder das wiedervereinigte Deutschland wurde ihm nie ein Zuhause. Immer ist sein Blick der eines Außenstehenden. Hier wie dort, heute wie damals. So ist er ein Vagabund zwischen den Welten. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Asien lebt er heute mit seiner Familie in Baden-Württemberg.

Foto: Pixabay

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Hans-Peter Dollhopf / 01.03.2024

Der Mensch ist von innen heraus nach außen gewandt. In einem Gesicht mögen sich Unbekümmertheit als erlebte und Heiterkeit als gelebte Freundlichkeit spiegeln. Menschen anderer Natur erleben dies manchmal als Affront, denn Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Es gibt eine Seele und manche Religionen sind Konzepte zum Schutz unschuldiger wie schuldiger Seelen. Die Aufrichtung der Seele wehrt den Umständen und kehrt sie um in stille Freude. Vater unser im Himmel. Finsternis wird Licht.

Elizabeth Bennett / 01.03.2024

Mir fällt es inzwischen selber manchmal schwer, zu lächeln. Ich versuche es trotzdem, denn es gibt anderen Menschen Wärme und Zuversicht, ausserdem kann ich auf Anhieb an der ungeschminkten Reaktion erkennen, ob mir mein Gegenüber wohlwollend gesinnt ist. Damit auch meine Sunshine Babies weiterhin lächeln können, begehre ich auf gegen woke Unterrichtsinhalte und vor allem die gewohnheitsmässig werdende Indoktrination durch woke NGOs mittels thematischen Trojanern wie Sexualaufklärung, „Medienkompetenzerziehung“ (Zerziehung wäre wohl das richtige Wort) et cetera pipi. Ich habe dafür gesorgt, dass an unserer Schule keine woke Agitprop mehr aufgehängt oder Unterrichtsstürmungen durch fanatisierte Klimajünger mehr geduldet werden. Ich beruhige meine Kinder, dass der Dritte Weltkrieg, den drittklassige deutsche Demagogen geradezu herbeizufaseln bemüht sind, zum Glück nicht in erster Linie von diesen abhängt, denn Gott sei Dank steht diesem besten Deutschland aller Zeitenwenden weder eine funktionierende Armee, noch ein Roter Knopf zur Verfügung und der russische Präsident hat im Interview mit Tucker Carlson unmissverständlich deutlich gemacht, warum er deutsche Verbalbellizisten nicht einmal ignoriert. Desweiteren schenke ich alten Leuten gerne ein Lächeln, weil sie heutzutage entgegen aller althergebrachten Traditionen ja wahlweise als Umweltsau, Hausbesetzer oder, noch schlimmer, unnütze Esser (vulgo: lebensunwertes Leben) „gelesen werden“. Fast immer wird mein Lächeln verstanden. Lächeln ist Harmonie, dem Lachen vorgeschaltet, und Lachen ist Medizin. Gegen Unsicherheit und Spaltung. Meistens werde ich durch ein so unwillkürliches wie warmes Lächeln zurücktherapiert!  Es ist faszinierend zu sehen, wie sich ein sorgenvoll verhärmtes Gesicht plötzlich verjüngt, und wie kulturelle und selbst ideologische Brandmauern plötzlich fallen, weil tatsächlich der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ein Lächeln ist.

Christian Weis / 01.03.2024

Dazu paßt der Artikel ” Kinder-Nachrichtensendung „logo!“ irritiert mit Spaß-Video zu Taurus-Debatte” auf Apollo-News.

Rainer Niersberger / 01.03.2024

Wir sollten vor allem die Hilfs - oder Helferfunktion ( nicht nur) der Schulen und ihres Personals begreifen.  Der Feind sitzt keineswegs, aber natuerlich dort sehr gerne, in den Einrichtungen, die mit Kindern zu tun haben. Wuerde ich als Transformator genauso machen. Laeuft unter dem Dictum der Herrschaft ueber die Kinderbetten. Fangen “wir” damit an, dass wir die Taeter dahinter und ihre Ziele endlich begreifen und dann angemessen damit umgehen.  Bislang ist davon so gut wie nichts zu erkennen, bei aller Wertschätzung fuer die Bauern und ihre Aktionen. Transformiert wird auch, aber nicht nur die Landwirtschaft.

Georg Dobler / 01.03.2024

Wir müssen leider nicht “nur” die Kinder vor der Schule schützen. Wir müssen die Kinder und uns vor einer erdrückenden vorschrifts- und zensur-authoritären EU-Bürokratie, vor einem alles abnickenden Parlament das der WHO allmachtsähnliche Vollmachten überträgt, vor erdrückenden Einreise- Nachzugs- und Nachwuchswellen völlig kulturfremder, meist von Sozialkassen lebender Menschen und einem alles aufsaugenden Finanzamt (damit es woanders mit vollen Händen ausgeschüttet werden kann) schützen. Vor Letzterem gibt es gar keinen Schutz, da die Zahlungsverweigerung strafbar wäre. Und letztendlich weiß ich gar nicht ob ich das so noch schreiben durfte oder ob schon sogenannte Verfassungsschützer und EU-Digital-Überwacher wegen Hetze, Delegitimierung oder sonstiger DDR-Wortmarkierungen aufmerksam werden.

Dr. Joachim Lucas / 01.03.2024

Habe gerade ein Video auf Youtube angeschaut (“Erzieherin klärt auf”), in der eine vernünftig wirkende junge Frau ihre Erfahrungen als (FsJ, Freiwilliges soziales Jahr) in so einem “fortschrittlichen” (für mich perversen) Kindergarten schildert. Dort werden nach ihrer Schilderung kleine Masturbationszelte für 2-6jährige in einem großen Raum des Kindergartens aufgebaut. Die zu nutzen werden die Kinder ermuntert (2-6jährige!!!). Alle Erzieherinnen mussten/sollten unterschreiben, dass sie mit sowas einverstanden sind und müssen sich auch aktiv an der Planung solcher und ähnlicher Perversitäten. beteiligen. Wohlgemerkt, da gehts um Kleinstkinder, die noch nicht mal einen Löffel halten können und wichsen lernen sollen. Das sind doch reine Wunschprojektionen von Päderasten. Wie kaputt kann man dieses grünversiffte Land eigentlich noch machen?

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