Bibi kann man alles vorwerfen. Daran, dass sich seine Gegner so schwer tun, eine stabile Regierung zu bilden trägt er keine Schuld.
Ich möchte die Träumerei mit einer Frage unterbrechen. ++ Gerade jetzt, wo der schlimmste Feind Israels, der Iran, vor der Fertigstellung seiner ersten Atombombe stehen soll, wollen gewisse linksextremistische Kräfte, Israel seiner besten Waffe (Netanyahu) berauben?
@Josef Katz sie halten allen Ernstes Abbas für einen ansatzweise ernstzunehmenden Partner? Ist es nicht eher so, dass das propagandistische Dauerfeuer gegen Netanjahu maßgeblich zu der verfahrenen Situation beigetragen hat? Ich ziehe meinen Hut vor dem Mann, dass er noch immer nicht aufgibt
Es ist ein Genuss, Chaim Noll zu lesen, vor allem, wenn er aus Israel berichtet! Die Lektüre sei auch allen “Experten” empfohlen, deren Analysen oft daherkommen wie ein Räuber- und Gendarmspiel mit Playmobilmännchen.
@ T. Weidner “Drängte sich der Verdacht auf…” Verdacht? Bisschen dünn. Wer hat den denn aufgedrängt? Nethanjahu scheint mir da einfach Realist zu sein. Im Nahen Osten wird es keinen Frieden geben. Das hat dem traditionellen “Wir hauen uns im heiligen Land den Schädel ein” mit allen Involvierten und ihren geopolitischen Interessen von nicht dort Ansässigen zu tun. Einer wird immer quer schießen. Denn was in Oslo oder anderswo wortreich beschlossen wird, kommt im Alltag nicht an. Allein der Islam mit seinen “Ansprüchen” und seiner “Diversität” ist eher nicht “friedensfähig”. Jüdische Extremisten sind ebenfalls ein Problem. Der jüdische Extremist Jigal Amir (angeleitet von Rabbi Schlomo Aviner) hat schließlich Rabin ermordet. Gut und so vertrauenswürdig: “Nach dem ersten Gerichtsurteil gegen Amir vom 27. März 1996 veröffentlichte die Schamgar-Kommission ihren 250-seitigen Untersuchungsbericht über den Mord an Rabin. Davon unterliegen 117 Seiten der Geheimhaltung.” (Quelle: Wiki) PS.: Wer seinen Kishon gelesen hat, kann sich über eine 8-Parteien-Koalition in Israel nur lachen. Der “Blaumilchkanal” hat das Parlament erreicht.
@ K.H. Faller Bei Merkel hätte mir eine Wahlniederlage gegen Schröder (nicht unbedingt mein Liebling) gereicht.
Herr Noll hat sicher recht, dass Amtszeiten nicht zu lange dauern dürfen. Niemand wandelt ungestraft über den Roten Teppich: Irgendwann beginnt er, den vielen Schmeichlern zu glauben, die ihm erzählen, er sei der Beste, Schönste und Klügste. Und dann ist es vorbei mit der Klugheit. Auf der anderen Seite hat Premier Netanjahu seinem Land erfolgreich gedient. Einige der Leistungen spricht Herr Noll an, gerade uns Ausländer beeindruckt aber vor allem das Geschick, mit dem Netanjahu Außenpolitik betrieben hat. Israel aus dem Syrienkonflikt herauszuhalten, den Iran dort einzudämmen und Russland dabei nicht zu vergrätzen, ist ein Meisterstück, zu dem der alte Otto von Bismarck applaudiert hätte. Ebenso bemerkenswert seine Fähigkeit, günstige Konstellationen in Osteuropa wahrzunehmen und neue Partner zu finden. Indem Netanjahu erkannte, dass Israel in der europäischen Rechten bessere Freunde findet als unter der Linken, leistete er etwas, was anderen nicht gelingen will. Schließlich ist Netanjahu ein Mann, der für sein Land nicht nur gedient, sondern auch gekämpft und geblutet hat. “Kampf gegen den Terror” ist für ihn nicht nur ein Wort, sondern vollbrachte Tat. Er ist gewiss kein Wegener, aber immerhin ein Mann, der auch in Mogadischu hätte dabei sein können. Die Israeli sollten ihn mit Ehren verabschieden und ihm allmonatlich eine Kiste mit Cognac und guten Zigarren schicken. Er hat sie sich verdient.
Danke, lieber Chaim Noll, für diese fundierte und für uns in Germany sehr lehrreiche Einschätzung.
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