Ich bin seit nunmehr 20 Jahren in diesem Geschäft unterwegs, anfangs noch als unterbezahlter (Mindestlohn? Hahaha!) und ausgebeuteter (32h Dienste, Arbeitszeitgesetz? Noch mal haha!) AiP (Arsch im Praktikum). In meiner Assistenzarztzeit habe ich in 5 Jahren Facharschausbildung insgesamt 1 vollständiges Zeitjahr (24h/7d/52w) im Spital verbracht. Das soll nicht als Jammerei verstanden werden. Nur zeigte diese Praxis der medizinischen Leistungserbringung sehr offen die Wertschätzung seitens der Gesellschaft und die hüsch und sauber, ethisch und moralisch ins Helfersyndrom verpackte, schon damals evidente Unterfinanzierung einer versprochenen Dienstleistung in Form der Sozialgesetzgebung. Eigentlich ein Feudalsystem. Karrieresystem nach dem Motto: Wer als erster Feierabend macht, hat verloren. Heute nun endlich (oder leider?) am Ende der Spezialisierung und auf der Spitze der Fachidiotie in der Medizin angelangt, stelle ich fest: Alles was man als Arzt braucht ist Instinkt und gesunder Menschenverstand, und alles was einem in diesem Gesundheitswesen im Weg steht sind Instinkt und gesunder Menschenverstand. Die angesprochene Rationierungs- und Priorisierungsdebatte wäre eine zwingende und dringende Notwendigkeit aufgrund der endlichen Resourcen, wird aber in Deutschland in diesem politischen System NIE geführt werden. Mir sagte in einem persönlichen Gespräch ein Minister unseres Freistaates, dass man solche Binsenweisheiten wie “einen Tod sterben wir alle” zwar privat, aber nicht im politischen Geschäft äußern darf. Das wäre das Karriereende. Also gaukeln uns alle Amts- und Würdenträger weiterhin das Märchen von der endlosen Lebenserwartung und den unbegrenzten Möglichkeiten der Medizin vor. Und lassen die Standards durch schlichtes Ignorieren schleifen. Ärztemangel? Studienplatzmangel?, Bildungsrendite? Allein diese 3 Punkte hausgemacht durch Ignorieren der so häufig geforderten Quote im Erwerbsleben: 70 % Mediziner sind weiblich…upps darf man nicht mehr sagen…
Da man das Gewinnstreben der Pharmaindustrie und der Ärzteschaft nicht beeinflussen kann, geschweige denn die unheilbringende WHO-Politik, sollten wir alle uns sehr gut überlegen, ob wir Arztbesuche und Medikamenteneinnahme nicht vermeiden können. Zum Beispiel durch eine gesunde Lebensweise (Wissen!, Ernährung, Bewegung, Freundschaften, Liebe, Treue, Genügsamkeit…). Ich habe mal über eine Untersuchung gelesen, wonach Menschen in abgelegenen Regionen Europas (z.B. im Norden Finnlands, Norwegens, Schwedens), wo es keine Arztpraxen in der näheren Umgebung gibt, wesentlich gesünder seien als im ärztereichen deutschen Süden. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Menschen aus Einsamkeit zum Arzt gehen, weil sie dort andere Menschen in ähnlichen Situationen treffen, oder es ist eine Art „Wellnessprogramm“ für das Ego. Selbstverständlich weiß ich, dass es viele echte und schwere Krankheiten gibt. Aber ich vermute ganz stark, dass es mindestes ebenso viele herbeigeredete Krankheiten gibt, an denen sich ausgezeichnet verdienen lässt. Es gibt ja einen schönen Witz zu dem Thema: Ein Patient kommt mit Rezept vom Arzt in die Apotheke, holt sich seine Medizin ab – und wirft sie zu Hause in den Müll. Nach diesem seltsamen Verhalten gefragt, antwortet er: „Der Arzt will leben, der Apotheker will leben – aber ich will auch leben.“
Sicher richtig, dass man auch über so etwas reden muss. Aber vorher sollte man IMHO über Optimierung des Systems reden. Und hier in D läuft wahrlich so einiges im Gesundheitssystem schief. Wenn man dieses optimiert, wird es auch weniger solcher Extremfälle geben, die quasi über Bord gehen müssen. Und es zählt für mich zum Wohlstand einer Gesellschaft dazu, dass man sich ebenso um gesundheitliche Problemfälle in ausreichendem Maße kümmern kann. Zum einen sorgen wir dafür, dass die Leute immer älter werden, aber auf der andren Seite sind wir nicht in der Lage, deren Gesundheit bis zum letzten Tag zu gewährleisten?! Das steht im Gegensatz.
@ Horst Scharn: Gut beobachtet. Und in einer derartigen Öffentlichkeit “das Thema offen ansprechen”? BLOSS NICHT! Es kommt garantiert sowas raus wie das Sterbehilfegesetz, wo jede(r) parlamentarische(r) Hanswurst(in) sich für einen berufenen Ethikexperten hält und ihren Ernährern erklärt, was und wie sie beim Sterben (oder triagiert werden) zu leiden und zu dulden haben. Ernsthafte Dinge werden am erfolgreichsten immer noch unter den Beteiligten geklärt. Manchmal scheitern die Menschen daran. Das wird nur schlimmer, wenn sie daran regelhaft und nach Vorschrift scheitern. Schweden und Grossbritannien haben in dieser Hinsicht extrem miese Beispiele dafür, was Politiker anrichten, wenn sie einer ernsthaften intellektuellen und moralischen Ansorderung ausgesetzt sind. Im Übrigen ist es übelstes Framing zu behaupten, dass das Problem von begrenzten Ressourcen versursacht sei. Es ist verursacht von einer marktwirtschaftlich getunten Medizin, in der man sich Nachfrage für ein überbordendes Angebot sucht, bis kein Geld mehr da ist um die wesentlichen Dinge zu bezahlen. Insofern ist unser Gesundheitssystem ein ziemlich getreues Abbild unserer Gesamtgesellschaft, wo “der Staat” diskussionslos 40 Mrd. für Sozialsystems-Immigration ausgibt, aber noch 6 Monate “vor Corona” die Zahl der Krankenhausbetten halbieren wollte.
Nein, über so etwas spricht man nicht! Das hat zwei Vorteile: erstens kann man sich öffentlich als “Gut” präsentieren, und zweitens können die Entscheidungen ungestört im Dunklen geschehen.
Hunde wollt ihr ewig leben?
Tja dann,lasst uns aus den ganzen “nicht notwendigen” Therapien sogenannte Igel Leistungen machen. Wer sie für sich als notwendig erachtet kann sie auf eigene Rechnung in Anspruch nehmen,so wie zum Beispiel die Bestimmung des Vitamin D3 Spiegel im Blut. Mehr als achtzig Prozent der Bundesbürger laufen mit defizitären D 3 Status durchs Land und entwickeln im Laufe der Zeit genau die Krankheiten über die wir jetzt nachdenken ,wie wir es durchboxen können das der Versicherte dafür selbst aufkommt. Paradox oder eine Win Win Situation für den pharmazeutisch medizinischen Komplex?
Offen reden? In Clownsland? Möglichwerweise noch über Fehler der “Führung”? Da glaube ich noch eher an den “Endsieg”. PS.: “So ist es nur schwer nachvollziehbar, warum Menschen, die mehrere 10.000 Euro für ein neues Auto oder tausende von Euros für teure Urlaubsreisen ausgeben, nicht auch ein paar Tausend Euro für neue Zähne ausgeben sollten.” Das tun wir doch. Der Staat zahlt nix, der hat nur unser Geld, das Geld der Sklaven-Bürger. Wir zahlen Steuern und Abgaben wie blöde und kriegen dafür nix, zahlen dann selbstredend alles selbst. Wenn ich mein Leben lang mein Brutto ausbezahlt bekommen hätte, bräuchte ich keinen Staat. (Zumindest nur einen kleinen, der sich um Straßen, Sicherheit, seine Kernaufgaben kümmert.) Gesundheitsökonom? Was soll denn für ein Quatsch sein? Expertioden mit unklarem Einnahmehintergrund? Wenn solche gut dotierten Figuren nach der Marktwirtschaft rufen, heißt das immer. Bürger du noch ein paar € unter der Matratze. Die wollen wir auch. Die Marktwirtschaft der BRD besteht aus: “Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren und jeden, der nichts leistet und geleistet hat, Geld in den Allerwertesten zu schieben. Hauptsache kein Deutsch Deutscher mit deutschen Wurzeln. Weil der hat mit Zahlemann und Söhne genug zu tun. Wenn ich Hunderte von € monatlich in die KK, RV und sonstige Zwangsmitgliedschaften schiebe, kann ich sicher was erwarten. “Menschen” die genau nix einzahlen, erwarten nicht nur, sie kriegen auch. Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein Staat der 50 Milliarden für selbsternannte “Flüchtlinge” auf die hohe Kante legt auch Geld für die Bürger hat, denen er es abgepresst hat.
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