@Michael Müller : “Wie bei nicht wenigen Kettenrauchern war der Tabak bei ihm wohl so etwas wie der einzige Freund in einer ansonsten feindlichen Umwelt”. Das erinnert mich an Nachrufe auf Bernhard Klemens Maria Hofbauer Pius Grzimek : “Weil er die Menschen kannte , liebte er die Tiere” . Klappt auch mit (Tabak-)Pflanzen . (Vegan-)Psychologie hilft zum Verständnis von Vergangenheit und Gegenwart ... und würzt sogar Kommentare !
Ja, das war wichtig, was Fritz Bauer gemacht hat.
Ich kannte Fritz Bauer nicht. Sehr interessant. Ein Mann mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Er war aber zu hart was die Beurteilung von Mitläufern angeht und trotzdem hatte er Recht. Jeder sollte nach den 10 Geboten leben. Dies ist der moralische Kompass. Was die nahtlose weitere Zusammenarbeit mit ex-Nazis angeht, die Kommunisten, welche sich nicht einmal “ex” nannten sondern sogar heute noch dazu stehen, denen wurde noch weniger der Prozess gemacht. Die Auswirkungen sehen wir heute. Es sollte genauso ein Wiederbetätigungsverbot für Kommunismus/Sozialismus geben wie für Nationalsozialismus. Und während den Corona-Massnahmen gab es auch zu viele Ja-Sager. Jetzt noch. Siehe Abstimmung in der Schweiz zur Verlängerung der Corona-Massnahmen vom 18. Juni, obwohl momentan gar keine Massnahmen in Kraft sind. 62% Ja. Noch was zur aufarbeitung der Geschichte und Verfolgung von Tätern: Viele Täter der Sowjetunion leben z.T. heute noch unbehelligt und hochdekoriert. Da die Geschichte in Russland nie aufgearbeitet wurde wirkt sich das bis heute aus, . Es ist sogar verboten darauf hinzuweisen, dass die SU mit Deutschland gemeinsame Sache gemacht hat von 1939-41. Dasselbe gilt z.B. auch für die Türkei. Die Erwähnung des Genozids an Armeniern oder andere historische Tatsachen stösst auf Unverständnis. Da sehe ich grosse Parallelen zwischen Russen und Türken.
“Bauer geht der Frage nach, wie es möglich geworden war, dass Menschen andere Menschen ausgrenzten, verfolgten und ermordeten.” Weil die damals schon genau so waren, wie sie heute sind. (H.M.Broder).
Ein hervorragender Beitrag über eine vorbildliche Person. Ich habe ihn so in Erinnerung, dass er immer am Rauchen war. Auf allen möglichen Bildern sah man ihn eigentlich immer mit Zigarette oder Zigarre abgelichtet. Wie bei nicht wenigen Kettenrauchern war der Tabak bei ihm wohl so etwas wie der einzige Freund in einer ansonsten feindlichen Umwelt. Sehr gut hat der Autor die schmierige Rolle der CDUler bei der verhinderten Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit ins Licht gerückt. Besonders ekelhaft ragt dabei ein junger, ehrgeiziger CDU-Schmirofatz namens Helmut Kohl heraus, der mal wieder den Nerv der Zeit traf, als er davon plapperte, dass es noch zu früh sei, ein abschließendes Urteil über den Nationalsozialismus zu fällen. Klar, man hätte ja mit zeitlichem Abstand auch als BRD-Mainstream zum Beispiel darauf kommen können, dass gewisse Leute durchaus zu Recht schon gleich 1933 ins KZ gekommen sind, denn da waren dann wenigstens die Unruhestifter von der Straße weg. So klang es bei vielen CDU-Wählern, die ich in den 60ern und 70ern zu dem Thema so hörte.
Einer, der heute um die 25 ist, wird um 2050 herum dringend gebraucht, um furchtlos die Verbrechen des Sozialismus der dritten Diktatur innerhalb von 100 Jahren aufzuarbeiten. Insbesondere dessen Mitwirker in Gestalt von Ärzten und Juristen. Eine gründliche Einarbeitung in die Grundrechte und in das Verfassungsrecht ist die Voraussetzung. Dies unter besonderer Berücksichtigung der Nürnberger Ärzteprozesse und der unseligen “Tradition” deutscher Juristen.
Auch Jürgen Habermas, Katrin Göring- Eckardt und Angela Merkel tragen inzwischen die Wilhelm-Leuschner-Medaille als Auszeichnung für Personen, die sich im Geiste Wilhelm Leuschners hervorragende Verdienste um die demokratische Gesellschaft und ihre Einrichtungen erworben haben. Fritz Bauer trägt das Verdienst, auch ihnen schon vor sechzig Jahren etwas ganz anderes ins Stammbuch geschrieben zu haben: „Widerstand meint Kampf gegen staatliches Unrecht. Voraussetzung dafür ist, dass der Staat nicht höchster Wert ist, sondern dass Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung gewogen und möglicherweise zu leicht befunden werden können.“ Zu Corona-Zeiten wäre dieser aufrechte Mann dafür nicht als Verteidiger des Rechtsstaates geehrt worden, sondern als Querdenker gebrandmarkt. Es hätte ihn nicht verwundert: „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland.“ Fritz Bauer Ruhe in Frieden.
Der Vollständigkeit halber: Der kritisierte Roland Koch traf sich gerne mit dem Dalai Lama in Hessen. Der damalige Kanzleramtsminister Steinmeier, meinte dazu das dies die Beziehungen zu China stören könnte. Ich habe mich damals gefragt seit wann man in Peking nachfragen muss, wer zu Besuch kommen darf. Koch hätte ja auch eine Vermittlerrolle spielen können. +++ Zum 20 Juli 1944: nur ein kleiner Teil der Beteiligten ist als politisch links einzustufen. Die meisten waren, wenn man Sebastian Hafner glaubt, politisch gesehen rechts von Hitler. Das die hessische SPD Wilhelm-Leuchner auf den Schild hob ist verständlich. Die Frage ist nur warum die meisten anderen, außer Staufenberg, unter den Tisch fallen. +++ Zur Entnazifizierung allgemein. Für die sorgte 1945 nicht zuletzt Hitler selbst, dessen letztes Ziel die Zerstörung Deutschlands war, da es in seinen Augen den Sieg nicht verdient habe und deswegen untergehen könne. Zitat: Wenn dieser Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein….Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft. Was nach diesem Kampf übrig bleibt sind ohnehin nur die Minderwertigen, denn die Guten sind gefalle. etc +++ Das sich einige der Strafverfolgung entziehen wollten ist natürlich nicht überraschend. Politische Aufgabe war es aber auch die Gesellschaft zu befrieden. Das Problem hatte man zB auch in der SU nach Stalin und später anderswo. z.B. In Südafrika, Ruanda usw. Im übrigen waren ehem. Nationalsozialisten oder WH Offiziere auch in der DDR tätig. GFM Paulus, dem Chef der 6. Armee in Stalingrad wurde eine Villa in Dresden zugewiesen und beriet z.B. die NVA und starb 1957 in Dresden-Oberloschwitz
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