„Es gibt keine Rechtfertigung für die Todesstrafe“. Da macht der Autor mal wieder die Behauptung zum Argument und rührt anschliessend China, Iran, Irak et al mit den USA zu einer grossen „Todessuppe“ zusammen. Russland hat er dabei wohl vergessen. Aber irgend einer muss sich schliesslich auch Sorgen darum machen, dass zumindest den Mördern kein Haar gekrümmt wird.
Ausnahmsweise mal nicht einverstanden. Wenn eine Gesellschaft sich Menschen aufbürdet, die harte Strafen aus ihrer Heimat gewohnt sind, dann nehmen diese Leute ein Rechtssystem, dass auf “Resozialisierung” beruht, nicht ernst. Resozialisierung ist ja überhaupt nur DANN möglich, wenn jemand vorher sozialisiert war. Und zwar in dem Kulturkreis, in dem die Straftat begangen wurde. Und das trifft eben auf viele Täter nicht mehr zu. Es geht auch nicht unbedingt um Rache (obwohl es den Hinterbliebenen der Opfer sicher ein Trost wäre), sondern um den Schutz der Bevölkerung. Als einzige Alternative kann ich mir auch eine lebenslängliche Haft vorstellen. Diese müsste dann aber tatsächlich lebenslänglich sein.
Es war eine kleine Minderheit die sich hier durchsetzte: In der Abschaffung der Leibeigenschaft, der Todesstrafe und bald auch der Impfpflicht. Die Hoffnung bleibt, gerade in schwierigen Zeiten, das weltweit Menschen sich mit wichtige Dingen wie etwa dem Geld- und Mediensystem beschäftigen und trotz jahrtausenderalte Narrative man zu neuen Abkommen und Vereinbarungen gegen alle Widerstände gelangt, wie etwa mit dem Bitcoin oder den Abrahamabkommen. Wenn auch Gewalt und Ignoranz manches erneut vereitelt, die Abschaffung von Sklaverei und Todestrafe mit der Natur des Christentums zu begründen, ignoriert, welche Widerstände gegen Adelund Klerus aufgebracht werden mußten, um das Jammertal der Mehrheit einzudämmen. Haben wir die Hoffnung, das auch in anderen Teilen der Welt durch die Nachrichtenrevolution neue Sichtweisen auf Überlieferungen erwachsen und das die Minderheit der Ungeimpften kulturell sich durchsetzt und unsere Nachfahren mit Schauder auf das Coronaspektakel blicken. Ich schätze die Chancen von Anbeginn hoch ein, da Ansichten von Minderheiten sich oft durchsetzen. Taleebs schwarzer Schwan lässt grüßen.
Bestrafung ist Sühne für ein Verbrechen. Nicht nur „Abschreckung“. Dem Glauben „das Böse damit aus der Welt schaffen zu können“ dürften die Wenigsten anhängen. Es gibt Verbrechen bei denen die Todesstrafe angemessen ist. Abzulehnen ist sie, weil auch der beste Rechtsstaat Fehlurteile nicht verhindern kann.
Ein Anhänger der pol. Aufklärung sagt: das ist die universal gültige Erkenntnis der europäischen Aufklärung: Religionen haben weder die Kompetenz noch das Recht, über gut und böse, richtig und falsch zu entscheiden. Der Mensch selbst muss das tun. Das ist unsere wahre Leitkultur – nicht Tannenbaum und Schweinswürstel. ++ Wenn jedoch eine Mehrheit der Menschen dann anders entscheidet, was soll daran grausam sein? Dostojewski sagt: wo kein Gott, ist alles erlaubt. Ich verstehe die Beweggründe dieses Autors nicht. ++ Dann schreibt er das, Zitat: “[...] Denken Sie an die Inquisitionsprozesse und die Hexenverbrennungen. [...] ++ Im protestantischen Nürnberg gab es mehr Hinrichtungen als von Spanischer und Römischer Inquisition zusammen. Haben Sie das mitbedacht? Und die Hexenverbrennungen? Die Päpste haben dies strikt abgelehnt, die Inquisition hat praktisch keine Hexenprozesse durchgeführt und im 17. Jahrhundert, wo besonders in den protestantischen Gebieten nördlich der Alpen eifrig die Feuer brannten, überhaupt keinen Hexenprozeß durchgeführt. Die Schätzung der Opfer beläuft sich für Deutschland auf etwa 25.000 Frauen. Im Vergleich dazu wird die Zahl der Hexenverbrennungen in Spanien auf insgesamt 300 und beispielsweise im katholischen Irland auf zwei geschätzt. Die oft kolportierte Zahl von 9 Millionen Opfern stammt übrigens von SS-Chef Himmler, der damit die antikatholischen Reflexe fördern wollte. Tatsächlich hat seine Recherche-Gruppe nicht mehr als 30.000 Opfer auffinden können. ++ Warum weiß der Autor das nicht? Das jüdisch-christliche Wertesystem beruht auf einer Offenbarung, kann also keine menschliche Erfindung sein, daher auch keine Religion oder Ideologie.
Man stelle sich vor, den heutigen Bundesregierungen stünde dieses Mittel zur Verfügung.
“Die Wirksamkeit ihrer Abschreckung ist nicht nachgewiesen.” Ja, deswegen heißt sie auch nicht Todesabschreckung, sondern Todesstrafe.
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