Vorsicht! Offenbar liest der Feind auf der Achse tatsächlich mit - BolscheWikipedia hat den Artikel zu Frau Peinemann heute um 11:58 Uhr entsprechend aktualisiert. Dann ist mir der Name Pfitzner aufgefallen. Pfitzner? Pfitzner! Richtig Pfitzner, der war zwar kein Nazi - aber lt. BolscheWikipedia ein ‘antisemitischen Chauvinist’. Ein durch seine ‘starrsinnige Unbelehrbarkeit’ ‘Verstrickter’. Einen wie diesen Pfitzner sollte man deshalb vergessen (damnatio memoriae) - und nicht seine Werke spielen! Frau Peinemann hätte sich von ihm ‘distanzieren’ sollen. Aber dafür war sie halt zu anständig.
Der vorletzte Satz beschreibt das Problem treffend! Den guten Fach-Journalisten kann/will sich kaum noch ein (Print-) Medium leisten, dann muss noch die Haltung stimmen ... Probleme zuhauf.
Danke für die Erinnerung an Edith Peinemann ! Ihre Einspielung von Alban Bergs Violinkonzert “Dem Andenken eines Engels” mit dem BBC Symphony Orchestra unter Leitung von Rudolf Kempe ( London, February 1976) ist einfach wunderbar und die Aufnahme u.a. auf YT zu hören. In einer Zeit zunehmender geistiger Verwahrlosung und Kulturlosigkeit ist das Bewahren vor dem Vergessen heute notwendiger denn je ... .
Das ist ja eine traurige Geschichte. Ich habe sogleich mal bei Youtube nachgesehen, und höhre zur Stunde eben von dort “BEETHOVEN Violin Concerto E Peinemann, RSO Köln, G Szell live 1964” mit Edith Peinemann von ehedem. Als eingefleischter Liebhaber der klassischen Musik seit meinem dreizehnten Lebensjahr (und durchgehend bis heute) ist mein musikalisches Urteil ... sehr gut. Aber warum ist sie in Vergessenheit geraten? Das ist für die meisten Musiker vorherbestimmt, die sich nicht mit Krach, Krawall und Angeberei in den Vordergrund drängeln, sondern sich einfach nur um die Musikpflege kümmern, und hierbei trotz Meisterschaft bescheiden bleiben. Meine frühere Klavierlehrerin hat auch viele Wartburgkonzerte gespielt (Klavierabende), wie schön und welche umfassende Bildungserfahrung war der klassische Klavierunterricht bei so jemandem! Doch sie ist auch in Vergessenheit geraten ... dazu kommt, daß man heute als Liebhaber klassischer Musik wie ein Dinosaurier wirkt, und angeglotzt wird, als wenn man aus dem Irrenhaus ausgebrochen wäre. Fast alle Erwachsenen im mittleren Alter sind hier völlig ungebildet, es ist empörend. Ich habe in meinem ganzen Leben nur zwei oder drei Leute getroffen, die von dem Thema zumindest ansatzweise was verstehen. Die anderen geben sich mit dem Lärm aus Fernsehen und Radio zufrieden, und halten dies für das Maß aller Dinge. Die Jungend kannst du hier sowieso vergessen - wenn die wüßten, was ihnen von den Massenmedien vorenthalten wird ... die ganze Musikgeschichte von Oswald von Wolkenstein bis Richard Strauß - nichts von den musikalischen Stilmitteln in der Klassik kommt auch nur ansatzweise in der Popmusik vor, darum ist die Popmusik jedenfalls für mich totlangweilig. Und da ist es auch kein Wunder, wenn gute Violinistinnen vergessen werden, obschan das an sich keine gute Entwicklung ist. Vielleicht hilft dieses Kalenderblatt hier auf der Achse, die Erinnerung zu erhalten.
Einem der ganz Großen, der aus einer anderen musikalischen Ecke gekommen ist (Folkmusik) und Welthits geschrieben und gesungen hat - Gordon Lightfoot - wurde anlässlich seines Todes am 1.5. auch nicht eine einzige Zeile in den mir zugänglichen gängigen Medien gewidmet. Vielleicht - werter Herr Etscheid - mögen Sie hier eine Würdigung dieses wunderbaren Sängers nachholen? Oder ein Kollege, der diesen Sänger und seine Musik geschätzt hat?
Vielen Dank für den informativen Nachruf. Im heutigen Land der ehemaligen Dichter und Denker ist es nicht verwunderlich, dass der “Mainstream” Kompetenz- und Leistungsträger (m,w,d) vergisst oder nicht mehr beachtet. Was soll man auch von denen erwarten, die Menschen ohne Bildung und/oder Lebenserfahrung als ihre Vertreter ins Parlament wählen.
Das deutsche “Feuilleton”, - ich kann dieses Wort ohnehin nicht leiden, weil es vor belesener, bildungsbürgerlicher Plattheit nur so transpiriert, - vergisst nicht, es ist einfach WC - Papier von der Rolle, die man sich vom Blatt liest. Da wird alles vergessen, was die Dummheit der Masse auch nicht antizipiert. Und wo keiner Klassik hört, dort herrscht Schelene Hifer oder irgend so ein Berlin - Hartz4 , “ich bin fett und das vom Zucker” - Rapp in der Welt zwischen Billigparfum, ausgewaschenen Leggins und Kindern, die kein Geld haben etwas Sinnvolles zu kaufen, was die Mutter auch nicht kaufen täte, wenn sie Geld hätte. Und wo bitte soll in diesem “Isch bin Doitschland” - Gestank bitte die Kunst sein ? Ich habe schon etliche Gedichte über das Leben eines Stringtangas in den Klüften von Bitterfeld verfasst und die sind auch nicht gedruckt worden, wegen dem Buttersäure - Anteil im Papier und dem Übergewicht des bergmannssprachlichen “Deckengebirges” aus den Überresten von Langeweile, Computerspielen und dem Fraß aus der Angebotsware von Fetto. (Ich bin gespannt, ob die Achse den Mut hat, das zu veröffentlichen, denn auch die gehexelte Wahrwringe ist eine Kunstform). Fragt mal, wer Dinu Lipatti kennt. oder Maria Cebotari oder Paul Morgan oder Claire Waldoff ? Das waren Zeiten, da bestand das Feuilleton noch aus Verrissen mit der Schärfe von Lauschaer Filetierkristall. Heute ist das ein Streichelquast für Babyärsche, was da geschrieben wird.
Auf YT: BEETHOVEN Violin Concerto E Peinemann, RSO Köln, G Szell live 1964 ... sie schwebt über dem Orchester wie ein Schmetterling über einer Frühlingswiese!
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