Gastautor / 11.11.2021 / 06:00 / Foto: Pixabay / 45 / Seite ausdrucken

Xi Jinpings China: Ein Land mauert sich wieder ein

Von Dr. Volker Stanzel.

Der Autor ist ehemaliger deutscher Botschafter in Peking und Tokio sowie Politischer Direktor im Auswärtigen Amt. Er beschreibt unsere wachsende Abhängigkeit von China und mit wem wir es mit diesem China und dieser KP zu tun haben.

Geschichte lebt davon, Geschichten zu erzählen. Eine alte Kultur wie die chinesische hat viele zu bieten. Aus ihnen können wir lernen: über das Land, darüber, wie es heute dort ausschaut, und vielleicht auch, wie es werden wird in der Zukunft dieser neuen Weltmacht.

Tief in Chinas Geschichte und Mythologie wurzelt etwa das Xiyouji (西游记), der Roman „Die Reise nach Westen“, der allerhand Erlebnisse eines Mönchs in der Tang-Zeit erzählt und im 16. Jahrhundert, während der Herrschaft der Ming-Kaiser (明朝), aufgeschrieben wurde. Er schildert eine Fülle von Abenteuern, die vier Reisende, der Mönch Tang Seng (唐僧), ein Affe, ein Schwein und ein Wassergeist auf der Suche nach buddhistischer Erleuchtung im „Westlichen Himmel“ (西天), im damaligen Zentralasien und Indien erlebten. Das ist dort, wo Karawanen auf den von Europäern später „Seidenstraße“ (絲綢之路) genannten Pfaden den Osten und den Westen miteinander verbanden. Es ist literarisch ein Riesenspaß, ein unterhaltsames Kaleidoskop, die das wundersame Faszinosum des fremden Westens für die Menschen in China erklären und begreifbar machen sollte.

Hier knüpfte Xi Jinping, seit 2012 Generalsekretär der KPCh und seit 2013 Präsident Chinas auf Lebenszeit, mit seinem großen Projekt an – einer „neuen Seidenstraße“, die sich von Peking quer durch Zentralasien bis in den Westen zieht und über die Meere spannt. „Ich höre die Kamelglöckchen klingeln und sehe den Rauch der Oasenfeuer emporsteigen,“ sagte Xi Jinping, als er 2013 in Kasachstan die Idee Pekings vorstellte, mit viel Geld Straßen, Schienen und Flughäfen zu bauen, um die Länder der Welt noch besser miteinander zu verknüpfen.

Anders aber als in der Zeit des Xiyouji späht China nun nicht mehr neugierig nach den Wundern der Ferne und der Weisheit der Fremde. Es baut vielmehr Eisenbahntrassen bis ins ferne Duisburg, Porto und London, es baggert Häfen in Sri Lanka, Djibouti und Piräus aus, dazu asphaltiert es Straßen in Montenegro, Tansania und Pakistan.

Der Zweck dieses Projektes ist es, chinesische Waren überall an den Mann oder die Frau zu bringen, zugleich chinesischen Arbeitern in Südostasien, Südamerika oder Südwestafrika Lohn und Brot zu verschaffen. Erstmal um die ganze Welt verschickt, erstellen sie dann mit chinesischem Kapital und Knowhow – das ist die neue „Weisheit“ des Ostens – Infrastrukturprojekte von gigantischen Ausmaßen. Für solche Gigantomanie verschulden sich die häufig kleinen und meist armen Empfängerländer auf Jahrzehnte in Peking, unterwerfen sich zudem chinesischer Rechtsprechung, und so gibt Peking weltweit den Ton an.

Zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Erde

Das jedoch ist nicht mehr der freundliche Ton einer uralten freundlichen Reiseerzählung. Es ist die Sprache einer neuen Weltmacht. China ist heute die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Erde, beherrscht große Teile der internationalen Liefer- und Handelsketten, hunderte Millionen Chinesen haben sich aus dem Zustand absoluter Armut emporgearbeitet, studieren, reisen und arbeiten im Ausland. Sie genießen einen Wohlstand, der vor dem Beginn der Zeit der sogenannten „Reform- und Öffnungspolitik“ vor 40 Jahren undenkbar gewesen wäre.

Vom Erfolg dieser neu errungenen Macht profitieren auch wir. Der Preis unserer iPhones wäre wahrscheinlich unbezahlbar, wären sie nicht in China zusammengebaut worden. Und wir fangen besser gar nicht erst an, die Umsätze europäischer Unternehmen zu errechnen, hätten sie keine chinesischen Abnehmer für ihre Waren. Grund genug, froh zu sein, dass sich die Vernetzung der globalisierten und digitalisierten Welt um einen solch ertragsträchtigen Akteur wie China bereichert hat. Allerdings sollten wir genau Bescheid wissen, mit wem wir es mit diesem China und dieser KP zu tun haben.

Die KPCh erzählt gerne von der Geschichte, auch Xi Jinping tut das mit Vorliebe. 5.000 Jahre alt sei China, allerdings 100 Jahre lang von westlichen Imperialisten und japanischen Aggressoren gedemütigt worden. Doch Dank der KPCh sei die Zeit des Wiedererwachens Chinas gekommen. Nun wird das Land den ihm zustehenden Platz in der Welt wieder einnehmen. In dem Bestseller „Der chinesische Traum“ von Liu Mingfu aus dem Jahr 2010 heißt es dazu, es sei das „Schicksal“ Chinas, die Welt zu führen. „Der chinesische Traum“ war Xi Jinpings Schlagwort, als er 2012 die Macht in China ergriff.

Nationen sind, wie wir von dem Wissenschaftler Benedict Anderson wissen, „eingebildete Gemeinschaften“. Menschen erdenken sich eine gemeinsame „Nation“, wenn sie sich von einer schnell verändernden Umwelt bedroht fühlen und Schutz im Zusammengehörigkeitsgefühl suchen. Das geschah mit der Unabhängigkeit und Gründung der Vereinigten Staaten im 18. Jahrhundert, in Europa und Lateinamerika im 19. Jahrhundert, und so geschieht es noch heute, wie wir beim Ringen um staatliche Souveränität rund um den Globus immer wieder aufs Neue beobachten.

Sogar Konfuzius wird instrumentalisiert

In China benutzt die KP diese menschliche Neigung nach Sicherheit und Geborgenheit für ihre Zwecke des Machterhalts. In ihrer historiografischen Erzählung gibt es keine Völker, aus denen im Lauf vieler Dynastien (darunter vieler nicht-chinesischer) jenes Amalgam entstand, das wir heute als chinesische Kultur und China verstehen. In dieser KP-autorisierten Geschichte gibt es nur ein einziges jahrtausendealtes, unveränderliches chinesisches „Volk“, unterdrückt vom „Westen“, und schließlich durch die KP befreit. Die hat somit durch das „Volk“ das Recht zugesprochen bekommen, China zu regieren. Und zwar totalitär und, wer weiß, auf alle Ewigkeit.

Totalitäre Herrschaft bedeutet, dass es keine Grenzen zwischen dem Leben der Bürger und dem allumfassenden Herrschaftsanspruch der Partei gibt. Die KP greift zur Erklärung dessen weit in die Geschichte zurück. Inzwischen wird selbst Konfuzius dafür bemüht, der Philosoph, der vor 2.500 Jahren lebte und eigentlich eine perfekt regierte und funktionierende Feudalgesellschaft anstrebte. Damit hat er, so heißt es in der Propaganda jetzt, genau jene „sozialistischen“ Gesellschaftsstrukturen vorgedacht, die die KP heute verwirklicht habe. Selbstverständlich mit dem Partei- und Staatschef wie einem Vater – oder Kaiser – an der Spitze, den Parteisekretären, die, wie früher die Mandarine, den Willen des Herrschers umsetzen, und mit einem Volk, das seinen Herrscher liebt und ihm aufs Wort gehorcht.

Natürlich ist das ein durch und durch gefälschter „Konfuzius“. Meister Kong (孔夫子) hat die Welt philosophisch zu verstehen versucht und komplexe Gedankengänge entwickelt, die der einfachen, schwarz-weißen Welt der KPCh fern sind. Doch lohnt es, ihn für die Zwecke der Partei zu instrumentalisieren, und selbst im Westen lässt sich die Geschichte dieses großen Denkers nutzen; man denke an die „Konfuzius-Institute. Worauf das hinausläuft, zeigt George Orwell in seinem Roman „1984“, in dem ein Parteisekretär sagt: „Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit. Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft.“

Verbote aller Art zur Gefahrenabwehr von außen

Kontrolliert die KPCh die Zukunft? Was dies für China bedeuten könnte, sehen wir bei einem weiteren Blick in die Geschichte. Von 1368 bis 1644 wurde China von der Ming-Dynastie regiert. Die Ming (明朝) hatten die Mongolen, die Gründer der Yuan-Dynastie (元朝), als Herrscher Chinas abgelöst. Sie wiederum wurden vom Nomadenvolk der Mandschu, den Gründern der Qing-Dynastie (清朝), vom Thron gestoßen. Die Ming-Herrscher hatten also guten Grund, fremde Völker zu fürchten. Sie erbauten die Chinesische Mauer, wie wir sie heute kennen, ein Bollwerk, das die Nomadenvölker der nördlichen Steppen fernhalten sollte.

Gegen die vermeintlichen Bedrohungen, die übers Meer kommen könnten, erließ der Ming-Hof überdies Gesetze, die befahlen, keine Siedlung dürfe näher als zehn Meilen an der Küste liegen, und niemand dürfe das Meer außer zum Zweck der Küstenfischerei befahren. Selbst die großen imperialen Erkundungsfahrten im Indischen Ozean wurden während der Ming-Regentschaft untersagt. Die ab dem 16. Jahrhundert in China eintreffenden Händler und Missionare aus Portugal, Spanien und den Niederlanden durften sich nur an festgelegten Orten wie Macau oder Kanton niederlassen und sich nur mit Bewachung im Land bewegen.

Liu Xiaobo (刘晓波), der berühmte chinesische Kämpfer für Demokratie, politische Gefangene und Friedensnobelpreisträger von 2010, der 2017 in einem chinesischen Gefängnis an einem unbehandelten Krebsleiden verstarb, sagte mir einmal: „Ein starkes Land braucht keine Mauer“. Die KP sieht das anders. Schon 1991 schrieb der spätere chinesische Präsident Jiang Zemin (江泽民) in der Parteizeitung Renmin Ribao („Volkszeitung“ 人民日報“), jeder Chinese müsse in seinem Herzen „eine Chinesische Mauer aus Stahl“ errichten.

Dieser Wunsch, sich gegen vermeintliche Gefahren aus dem Ausland zu schützen, das ist unter Xi Jinping zur Obsession eines ganzen Landes geworden, das jetzt in der Tat an die Ming-Dynastie erinnert. Die Lektüre nichtchinesischer Literatur ist in Xis China mittlerweile untersagt, es sei denn, es ist beruflich erforderlich. Der Import von Filmen, Fernsehsendungen, Musik, besonders aus dem Westen, wird stark eingeschränkt und scharf kontrolliert. Filme ohne positive chinesische Protagonisten haben keine Chance, in China gezeigt zu werden, und Hollywood hat sich längst bei der Produktion darauf eingestellt.

Totale Kontrolle zwecks vermeintlicher Pandemieprävention

Die KP hat letztes Jahr die Einführung eines sogenannten „doppelten Kreislaufs“ (双循环) für die Volkswirtschaft beschlossen. Sie will den Wirtschafts- und Handelsaustausch mit dem Ausland auf das für China notwendige Minimum beschränken. Zugleich erfahren ausländische Unternehmen in China, dass sie nicht mehr erwünscht sind, sobald es chinesische Firmen gibt, die gleiche Produkte herstellen können.

Die Unternehmen, die bleiben dürfen, sollen chinesisches Personal bis hinauf zur Chefebene beschäftigen und sich, in der Zusammenarbeit mit der Partei, in ihren Strukturen weitgehend den Staatsunternehmen angleichen. Daher residieren in China nach dem letzten Zensus von 2020 nur noch 845.697 Ausländer, und davon stammen die meisten aus Nachbarländern wie Myanmar oder Vietnam. Zum Vergleich: Im kleinen Luxemburg leben etwa 300.000 Ausländer, mehr als in Peking und Shanghai zusammengenommen.

Die Corona-Pandemie hat es der Partei erleichtert, das Land noch rascher einzumauern. Strenge Quarantäneregeln schrecken Reisewillige ab, nach China zu kommen. Die Kontrolle der eigenen Bevölkerung mit elektronischen Maßnahmen, das in unseren Medien bereits reichlich beschriebene „Sozialkredit-System“ (社会信用体系), lässt sich zwecks vermeintlicher Pandemieprävention immer weiter ausbauen. Noch tritt Xi Jinping international als Vertreter von Globalisierung und grenzüberschreitender Zusammenarbeit auf. Tatsächlich entfernt er das Land aus seinen internationalen Bindungen, solange sie nicht zum Nutzen der KP sind.

 

(Aus einem Vortrag am 8. Oktober, gehalten auf dem Literaturfestival Literatur im Nebel“ in Heidenreichstein, Österreich.) Dieser Beitrag erschien zuerst bei „Der Rikscha-Reporter“, dem Blog von Jürgen Kremb.

Dr. Volker Stanzel ist ehemaliger deutscher Botschafter in Peking und Tokio sowie Politischer Direktor im Auswärtigen Amt. Er publiziert zu außenpolitischen Themen sowie Asien und forscht an der Stiftung Wissenschaft und Politik. Dazu lehrt er an der Hertie School in Berlin. 

Lesen Sie morgen Teil 2 dieses zweiteiligen Essays: Die KP will „chinesische Lösungen“ für die Probleme der Welt

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H.Wess / 11.11.2021

Warten wir ab… und freuen uns auf die “Entwicklungshilfen-Gelder” aus dem Reich der Mitte!

Alois Mueller / 11.11.2021

Die haben also das schon, was im Westen von den “Eliten” angestrebt wird.

Olaf Hüffner / 11.11.2021

Erneut ein Bericht mit klaren Worten. Niemand - insbesondere Politiker - kann später erzählen, man hätte nichts gewusst. Auffällig ist, wie sich die Vorstellungen der “Paneuropäischen Bewegung” (Stichwort: robustes Regieren) mit den Realitäten in China decken.

Rainer Hanisch / 11.11.2021

“Zugleich erfahren ausländische Unternehmen in China, dass sie nicht mehr erwünscht sind, sobald es chinesische Firmen gibt, die gleiche Produkte herstellen können.” Das ist eben auch “Marktwirtschaft”! Nicht wie es in DE bzw Europa passiert ist, dass eine immer größere Abhängigkeit von ausländischen Produkten aufgebaut wurde, obwohl vieles auch im eigenen Land produziert werden könnte. Wurde vielleicht den einen oder anderen Arbeitsplatz erhalten. Aber wer hauptsächlich auf Export baut und den Binnenmarkt vernachlässigt, macht sich eben von Anderen abhängig. Und weder China noch Russland dürften ein übersteigertes Interesse daran haben, dass die Schlafmichel weiterhin im gewohnten Wohlstand leben können. Und was die “vermeintliche Bedrohung aus dem Ausland ” angeht: haben wir hierzulande nicht schon genug Konfrontation mit der realen Bedrohung aus dem Ausland zu tun? Beispiel: erst vor wenigen Tagen wieder ein Messerstecher in einem ICE. Natürlich wieder “psychisch gestört” und damit schuldunfähig, wie in Windeseile verkündet wurde. Wäre es ein Deutscher gewesen, wäre er/sie/es sofort in die rechte Ecke gestellt worden. Psychisch kranke Deutsche gibt es ja nicht. Alles Nazis!

Rainer Weiss / 11.11.2021

Lebe nun schon etwas länger, und kann mich noch gut an die Filme erinnern, die ein bitterarmes China zeigten. Das war in den Achtzigern, Was ich nicht erinnern kann, das es uns hier in Deutschland schlechter als heute ging. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Ich kann nicht sehen, was uns die Kooperation mit China außer Abhängigkeit gebracht hätte. Habe ich den aufrühren Achtzigern bei der Post in Nachtschicht über 600 Mark die Woche als ungelernter verdient. Bei Warmmiete von 300 Mark. Für 3000 Mark gab es einen guten Gebrauchtwagen und im Urlaub hat man weniger ausgegeben als zuhause. Ein Hauskauf war überhaupt kein Problem. Ein Gehalt hat bei Familien für alles gereicht, heute reichen zwei kaum aus, bei weniger Kindern.

Frances Johnson / 11.11.2021

China hat allen Grund, sich einzumauern. Man lese, so man kann: “Das 1,5-Grad-Ziel ist unrealistisch, unehrlich und sogar gefährlich” von Martin Rhonheimer, w-on. Und wenn man nicht kann, lese man wenigstens den ersten Absatz. China sieht, wie der Westen einem Wahn verfällt, der gefüttert wird von Horrorszenarien, und der nur zu einem führen würde, falls umgesetzt: Verarmung weiter Teile der Welt, wie schon unter westlichen Luxus-Lockdowns angedeutet. China kann nicht anders, als sich davon abzusetzen. Wenn es über westliche Universitäten liest und linke Ballermänner auf Eliteinstituten, die dort freie Lehre lahmlegen, kann es nicht anders, als seine Leute auf den eigenen Schulen und Universitäten weiterzubilden, was bekanntlich nicht zu linkem Aktivismus führt, sondern zu höherer Kompetenz in Mathematik, Physik und Chemie. Das andere Land, das sich vom Westen absetzen wird, ist Russland. Man wird sich in beiden Staaten diese tolerierte Selbstzerstörung, ursprünglich in die Wege geleitet von Al Gore, genauso wenig antun wie eine Kindliche Kaiserin mit M. Asperger oder eine Welle von lern- und arbeitsunfähigen Migranten. Dann wird man einfach warten und eines Tages ohne Umschweife Care-Pakete schicken. Den Wahn des Westens können Länder, die am Fortschritt interessiert sind, nicht mitmachen. Und da sie sehen, dass dies unter zunehmender Beteiligung meines eigenen Geschlechts passiert ist, werden sie dieses Gedöns auch nicht installieren. Statt dessen dürften sie Afrika auf den Beinen, auf denen es selbst steht, helfen. In Südamerika sind sie auch präsent. Geburtenplanung wäre allerdings nicht verkehrt. Der Westen macht sich zu einem Auslaufmodell. Das war mal von der anderen Seite der Medaille betrachtet. Eins ist sicher: Xi ist intelligent. Etwa das Gegenteil von Dornröschen.

Th. Wagner / 11.11.2021

Vielen Dank für diesen sehr interessanten Bericht. Zu dieser neuen Sicht der KP paßt der eigene Energiemangel und das nicht oder verzögerte Liefern von Waren aus Verträgen mit dem Westen.

Rolf Mainz / 11.11.2021

“Der Preis unserer iPhones wäre wahrscheinlich unbezahlbar, wären sie nicht in China zusammengebaut worden. Und wir fangen besser gar nicht erst an, die Umsätze europäischer Unternehmen zu errechnen, hätten sie keine chinesischen Abnehmer für ihre Waren.” Der Preis eines iPhones (oder seiner Konkurrenzprodukte vergleichbaren Marktsegments) wird nur zum kleinsten Teil durch seine Herstellungskosten getrieben - jene sind derart marginal, dass man sie den Endkunden unter allen Umständen verheimlichen möchte. Die Gewinnmarge ist es, welche jene Geräte so teuer macht. Und europäische Unternehmen dürften vor allem davon profitieren, dass sie in China vergleichsweise günstig herstellen lassen, aber vorzugsweise in Europa (d.h. nicht unbedingt in China) zu dortigen Preisen teuer verkaufen können. Dieses Geschäftsmodell wird natürlich dann zusammenbrechen, sobald die europäischen Abnehmer wirtschaftlich nicht mehr in der Lage sein werden, diesen “Aufschlag” zahlen zu können - mit naheliegenden Folgen für die restliche Industrie in Europa… Die EU wäre gefordert, den eigenen Markt vor den chinesischen Importen - oft gefertigt unter inhumanen Bedingungen - geeignet zu schützen. Nun kennen wir jedoch das Potenzial der EU: China kann also unbesorgt sein…

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