Nun lese ich die BILD bis heute nicht. Jedoch ist der Grundtenor der sog. “einfachen Leute” kein anderer als der der sog. “gebildeten Leute”: Ja, nein, vielleicht. Und nachdenken kann auch das “untere Drittel”. Es nutzt mir kaum, wenn ich frage: “Mein Raphanus sativus gedeiht nicht. Was tust du dagegen?” Sondern ich frage einfach: “Meine Radieschen sehen schlecht aus. Bei dir auch und hast du ein Gegenmittel?” Ein Doktor der Wirtschaftswissenschaften hätte mit meiner ersten Wortwahl auch eher ein Problem gehabt als ein Gärtner. (Ich kann übrigens von einem Analphabeten genau so viel lernen wie von einem Professor. Und vor beiden habe ich unwahrscheinliche Hochachtung ob Ihrer Leistungsfähigkeit. Auch alle anderen Menschen, denen ich begegne, bringen mir viel Wissen bei.) Aber ich schweife bei einem Nebenthema ab - da ich, wie bereits geschrieben, die BILD nicht lese, interessierte mich, ob die Zeitung im September 2015 auch darüber berichtete, dass die Flüchtlinge aus Ungarn an sich gar nicht das Land verlassen durften und zumindest einen Bahnhof besetzten, um nach Deutschland zu gelangen. Danach wurden Sonderzüge von BP Dr. Merkel geschickt. Ungarn hat versucht, sich an das Schengener Abkommen zu halten.
Und wenn die Auflage nicht so stark gesunken wäre, dann wäre es in Ordnung gewesen, für diejenigen Propaganda zu machen, die mit der Migration die europäischen Völker zerstören und mit der Einwanderung Profit machen? Ich würde solchen “Journalisten” nicht erlauben, auf meiner Internetseite Artikel zu veröffentlichen.
Ich habe bis zur Stelle “Uiguren und Rohingya verfolgt werden” gelesen, danach bin ich lieber zu den Kommentaren übergegangen, um mich nicht aufregen zu müssen.
Bruuuuhahahahaha, der ist gut, der ist wirklich gut! Von der BLÖD-Zeitung erwarten, dass sie “die Wahrheit” sagt. Mensch, Herr Schuler, in welchem Paralleluniversum haben Sie eigentlich die letzten 20-30 Jahre zugebracht? Wer “Wahrheit” inder BLÖD-Zeitung lesen will, kann genau so gut Religionsfreiheit in Saudi-Arabien suchen, Meinungsfreiheit in Nord-Korea, oder Vollversorgung der Bevölkerung mit allen lebensnotwendigen Gütern in Venezuela.
Damals dachte man : Ja, sogar Bild macht mit. Welt machte mit, Frankfurter Allgemeine machte mit. Die Süddeutsche sowieso. Spiegel und Stern vorne weg. Da war niemand mehr. Da gab es weit und breit keine Gegenstimme. Keinen Mahner. Keine kritische Stimme. Kritische Leserbriefe wurden nicht abgedruckt. Einöde. Einheitsmeinung. Enthusiastisches Geschrei. Dauerberieselung im Fernsehen. Regionale Zeitungen fielen als Kritiker aus. Journalisten mussten mit den Wölfen heulen. Was ist hier los? Verzweiflung. Dann hörte man von der Achse. Also, es gibt doch noch selbstständig denkende. Es gibt sie, die Andersdenkenden, die sich noch trauen, ihre Meinung zu sagen. Die Rettung. Und Bild? Korrigiert seit einiger Zeit etwas seinen Kurs. Stellt kritische Fragen. Immerhin. Hoffnung? Bin skeptisch.
Als ich das mit den “verfolgten” Rohingya gelesen hatte, wusste ich: Herr Schuler hat nichts dazugelernt und ist nach wie vor Teil des Problems und nicht der Lösung. Von daher kann ich mir die Lektüre seines Buches sparen.
Ein BILD-Redakteur legt auf der ACHSE DES GUTEN seine Beichte ab: “Ausgerechnet in einer gesellschaftlichen Spannungssituation, in der unabhängige Medien wichtiger gewesen wären denn je, wurde aus der Vierten Gewalt eine Blockpartei der Macht, Gleichschritt statt Kontrolle.” Wir leben schon in komischen Zeiten. Aber mal zu Ende gedacht. Den Spiegel bezeichnete man einst zu Recht als “Sturmgeschütz der Demokratie”. Ist die Vierte Gewalt heute noch eine Säule der Demokratie? Oder: Haben wir noch die gleiche Demokratie, die wir vor Merkel hatten?
Ich stimme hier weitgehend der klugen Analyse zu, aber zum Kommentar über den Syrien-Konflikt habe ich eine andere Sicht. Der gesamt Nahe Osten, eigentlich alle Islamischen Länder haben seit Menschengedenken einen problematischen Status hinsichtlich der Achtung von Menschenrechten. Hier einseitig mit dem Holzhammer dreinzuschlagen zerstört nicht ungerechte Misstände, sondern vor allem jegliche positiven Ansätze, die eigentlich der Förderung bedürft hätten. Hier das syrische Regime, das immerhin die religiösen Konflikt weitgehend eindämmen konnte, als Hauptschuldigen auszumachen und damit faktisch das Land zu destabilisieren und den Islamisten in die Hände zu spielen, war von Beginn an ein schwerer Fehler des Westens, und nicht erst seit Obamas Appeasement-Politik. Da war das Porzellan schon lange zerbrochen.
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