Während Merkel und Sarkozy den griechischen Premier unter Druck gesetzt und erreicht haben, dass Griechenland schon am 4.Dezember und nicht über das Rettungspaket, sondern über den Euro abstimmen soll, knirscht es gewaltig im Euro-Gebälk. Der ESFS (das ist der „ertüchtigte Rettungsschirm“, der wundersam „gehebelt“ wurde) musste eine für heute geplante Anleiheplatzierung verschieben, wegen „ungünstiger Marktbedingungen“, will heißen aus Mangel an kaufwilligen Interessenten.
Bereits vor zwei Wochen hatte das AAA-Deutschland Mühe, eine zehnjährige Anleihe zu platzieren und musste das Volumen von 5Mrd.€ senken, weil nur Gebote für 4,55 Mrd.€ vorlagen. Das sieht nach einem Käuferstreik aus. Verwundern kann das nicht, denn eine Währungsunion, die sich nicht an ihre eigenen, im Maastricht-Vertrag festgelegten Kriterien hält, muss sich ebenso wenig über Vertrauensverlust wundern, wie die Politiker, die ihre Zusagen schon in dem Augenblick vergessen haben, in dem sie gegeben wurden.
So sieht die Schlussfolgerung aus der Erfahrung aus, die Banken mit den „Eurorettern“ bisher gemacht haben:
Die Commerzbank will so viele ihrer verbliebenen Staatsanleihen verkaufen wie möglich….Kritik, wonach ein massiver Verkauf solcher Papiere die Krise verschärfe, wollte Bankchef Blessing nicht gelten lassen. Er verwies darauf, dass Europas Spitzenpolitiker noch 2010 den privaten Gläubigern Griechenlands versprochen hätten, dass es bis 2013 keinen Schuldenschnitt für Athen geben werde. Man habe damals beteuert, dass es daher nicht nötig sei, Staatsanleihen schnell zu verkaufen. „Wenn heute noch mal ein Politiker zu mir käme und verlangte, wir sollten unsere Staatsanleihen in den Büchern halten, dann antworte ich: Trau, schau, wem.“