Die Statistik könnte etwas präzisiert werden, denn nicht jede Patentanmeldung führt zum Patent. Wenn die Erfindung in der Anmeldung bestimmte Vorgaben (z.B. der Neuheit) nicht erfüllt, dann wird kein Patent erteilt. Beim Patent Cooperation Treaty (PCT) geht es um Anmeldungen, nicht um Patente. So etwas wie PCT-Patente gibt es nicht, wohl aber PCT-Anmeldungen.
Lieber Gunnar, ich bin mir nicht sicher, ob eine wirtschaftliche Einheit wirklich 50% Mathe-Asse braucht. Im übrigen steigen Einheiten (Nationen) auf und ab. D. steigt gerade ab. Aber viel mehr Sorgen als die fehlenden Spitzentalente machen mir folgende Beobachtungen: Bei der Ernte arbeiten geschulte Saisonhelfer aus Osteuropa. Bei meinem Nachbar wird der Umbau des Badezimmers von Polen gemacht. In einer Apotheke kann nur noch eine Mitarbeiterin die Mischungsverhältnisse von Salben oder Desinfektionsmitteln berechnen. Im Haus gegenüber sind alle Etagen mit bulgarischen Bauarbeitern belegt. Usw. Der Alltag wird das Problem.
@Bernhard Idler Mathematische Fähigkeiten kann man als Marker für die Fähigkeit betrachten, in abstrakten Zusammenhängen zu denken. Ich kenne aus meinem beruflichen Alltag genug “studierte Leute”, die nicht abstrakt denken können. Sie können nicht von “Word benutzen” abstrahieren und verstehen nicht, dass es darum geht, einen Text zu produzieren. Dieselben Leute können dann auch nicht von konkreten IT-Technologien abstrahieren, sie denken nur in Markennamen und Frameworks, verstehen aber konzeptionell nicht, was die Software oder das Framework leisten soll und warum diese Fähigkeiten in dem Prozess gefordert sind. Selbst wenn einer im Job nicht rechnen muss oder dafür einen Laptop benutzt: Die kognitive Fähigkeit zum Abstrahieren ist diesen Leuten trotzdem gegeben. Und wenn Sie Roboter und Computer konzipieren wollen, müssen Sie für gewöhnlich auch sehr gut Mathematik beherrschen. Oder wie berechnen SIE denn die notwendigen Steuerimpulse der Aktoren am Roboterarm, um bei einer gegebenen Geometrie bestimmte Bewegungen im Raum ausführen zu können? Der nächste Punkt ist, dass die 100 besten Mathematiker aus einer Grundgesamtheit von 1 Milliarde besser sind als die 100 besten Mathematiker aus einer Grundgesamtheit von 100 Millionen. Ist statistisch leider einfach so, auch wenn mal ein Ausnahmetalent dabei ist. Schauen Sie sich die ehemalige Dominanz der sowjetischen Schachspieler an: Wenn in der UdSSR 50 Millionen Kinder Schach spielen, dann ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass ein Kasparow besser spielt als der Beste aus Deutschland, wo vielleicht 1 Mio. Kinder spielen. Kasparow sagt selber, dass das der ganze Trick war. Es sind aber die absoluten Spitzenkräfte, die mit ihren Erfindungen das ganze Land nach vorne bringen. Sie perpetuieren die kurzsichtige Denkweise, die dieses Land unaufhaltsam in den Ruin führen wird. PS. Auch erwähnter Markus Krall ist sehr gut in Mathematik.
Lieber Herr Heinsohn, so sehr ich Ihre Beiträge schätze und Ihren darin zutage tretenden scharfen Verstand, so sehr fehlt mir in diesem Beitrag die Sicht auf die für eine Führung und Forschung notwendigen weiteren Kompetenzen außer einm überdurchlichtlichen Zugang zu Mathematik oder MINT im allgemeinen. Diese aber lassen sich in den vorgetragenen Studien nicht herauslesen. Dazu kommt noch, dass sich, eben weil es soo viele sind, sich die Wettbewerbssituation untereinander deutlich verschärfen wird. Meine bisherigen persönlichen Erfahrungen mit Chinesen ist keineswegs einheitlich, aber eine gewisse Emphatielosigkeit war doch bei allen vorhanden. Empathie wird allerdings in den nächsten Jahrzehnten wesentlicher Bestandteil der globalen Kommunikation. Ich will nicht ausschließen, dass Chinesen diese Fähigkeiten wiedererlangen, allerdings kaum in der aktuell bestehenden Staatsform. So sehr der chin. Nachwuchs Richtung Zukunft zeigt, so sehr zeigt er seiner Führung deren Grenzen auf. Das wird nicht mehr lange gutgehen. Viele der chin. Nachbarn haben sich die letzten Jahrzehnte eben nicht übertölpeln lassen wie die meisten Europäer und sehen sich intellektuell ebenso gut gerüstet. Die Zukunft der Gesellschaft wird für längere Zeit im Fernen Osten gestaltet werden. Europa, speziell die Schland AG kann dankbar sein, wenn sie als Naherholungsgebiet und Technikmuseum durchgeht.
Sehr geehrter Herr Johnson, Zitat: “Das möglicherweise dort in die Welt gesetzte Schandteil wird dafür sorgen, dass nicht nur ich einen Bogen um alles aus China mache.” Ich bitte Sie, sich einmal intensiv bei amazon z.B. zu informieren. Es gibt kaum ein Produkt, welches nicht aus China und Co. kommt. Sie dürfen das auch gern bei Saturn machen, nur gibt es dort nicht alle Produkte. Es beginnt bei der Elektronik, bei Kabeln, es geht weiter über das Bad mit Duschvorhängen, Duschvorleger, Badteppiche, Toilettenbrillen, Zahnputzbechern, weiter bis hin zu Textilien, Schuhen (vielfach aus Südostasien und Indien) bis hin zu Tüchern, weiteren Sanitärartikeln und Kurzwaren. Auch wenn Produkte äußerlich noch einen europäischen Namen tragen, ist drinnen sehr viel China. In Italien gibt es ganze chinesische Textilbetriebe, wo auch nur Chinesen arbeiten, die ihre Waren unter Made in Italy verkaufen. In Deutschland gibt sich auch keiner damit ab, irgendwelches Henkelband o.ä. zu produzieren. Es kommt schön eingepackt mit nettem Dankesbriefchen aus China. Fast die ganze Konsumgüterindustrie setzt auf China. Corona ist das beste Beispiel, alles kommt aus China, was Schutz verspricht. Falls sie sehr reich sind, könnten sie das vielleicht überbrücken, aber ich müsste mich fast nackt in eine elektronische Wüste setzen und hätte sicherlich sehr viele wichtige Konsumgüter einfach nicht. Ich kann es mir halt nicht leisten, in irgend einer Boutique oder bei einem Töpferhandwerker einkaufen zu gehen.
Nach dem Flynn-Effekt nun der Lynn-Effekt. Aber erstens gibt es keinen Zusammenhang zwischen Leitkultur und Intelligenz, zweitens darf man nicht darüber sprechen, und drittens lässt sich unsere Öffentlichkeit längst nicht mehr durch Fakten verunsichern, die sie nicht versteht. – Die Inkubationszeit des IQ, frei nach Habeck, verdoppelt sich jede Woche, und bald haben wir Sechzigjährige mit dem Intellekt von Fünfjährigen. Ideale Bürger, fleißig, treu, gehorsam, Arbeiternarrativ und Adelsgehabe, leicht dämlich, aber pflegeleicht bis ins Grab.
Den Altersdurchschnitt mittels Migration zu senken und das soll gut sein. So, so ... Ostasiaten nehmen kaum Migranten auf. Japan mit einem hohen Altersdurchschnitt ist ökonomisch sehr viel weiter als Deutschland. Wenn es so einfach wäre, den Altersdurchschnitt mittels Migration zu senken und ökonomisch zu gewinnen, zeigt Deutschland gerade das krasse Gegenteil. Migranten sind ja nicht einmal in der Lage Spargel zu stechen oder Erdbeeren zu pflücken. Sie tragen absolut nichts zum technologischen Fortschritt bei, sondern ziehen unseren mittelmäßigen Bildungsdurchschnitt noch einmal nach unten. Ich habe gesehen, wie die südkoreanischen Kinder während ihres Bildungs"urlaubes” klassenweise in Seoul im Völkerkundemuseum Bildung erworben haben, die abends dann auch vertieft und abgefragt worden ist. Erst danach wurde gefeiert. Man mache das mal in einer deutschen Schule. Da möchte ich mal die Helikoptereltern sehen. Hier arbeitet man lieber an Projekten, die zwar kaum einen Lernerfolg versprechen, aber es hört sich schön an. Dann kommt es eben dazu, dass die Schüler nicht mehr richtig lesen, schreiben, rechnen können, von Synonymen kaum eine Ahnung haben und an Fremdwörtern scheitern. In solch einem Schulsystem werden wir niemals MINT-Asse in Vielzahl hervorbringen können. Dazu kommt noch die Überforderung der Schulen mit Migranten, die nicht lernen wollen, nicht können und nichts verstehen. Das wird so in Deutschland nichts mehr werden. Der Abstieg ist vorprogrammiert. Von nix kommt eben nix. Aber keine Bange. Wenn Gender/Feminismus mal der Hit in der Welt werden sollte, da steht dann Deutschland an der Spitze von allem.
@Hans Meier: Dass Intelligenz hauptsächlich vererbt sein soll, kann man anzweifeln. Vermutlich entwickelt sie sich in einer komplizierten Wechselwirkung aus Anlage und Umwelt, die günstig oder weniger günstig verlaufen kann. Analogie: Wenn einer gute Gene zum Spitzensportler hat, aber nur faul herumliegt, wird er dieses Potential nicht realisieren.
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