@ Arthur Sonnenschein Sie stellen pfiffige Fragen und ich vermute, dass die differenzierte Gedächtnisleistung ein wesentlicher Bestandteil der kognitiven Intelligenz ist, um zu kreativen Anwendungen und Erfindungen gelangen zu können. Dabei spielt die schriftliche Kommunikation sicher eine große Rolle, insbesondere die Vielzahl an Schriftzeichen und Verständigungs-Symbolen. Asiaten lesen und schreiben nicht in Buchstaben, sie benutzen komplexe Schriftzeichen, was möglicherweise eine tendenzielle höhere Konzentration in der schriftlichen Kommunikation erfordert und eine kulturelle Auslese der Gebildeten fördert. In den Disziplinen der fachlichen Kommunikation der Ingenieure existieren ebenfalls enorme Mengen an Symbolen und Funktionen, um konstruktive Pläne zu verstehen und abstrakte Zusammenhänge zu optimieren, die dann zu der Wunderwelt der Laien werden, ohne sie begreifen zu können. Seit der Industrialisierung hat sich die Lebenserwartung und Wohlstand dort erhöht, wo Intelligenz sich entfalten konnte. Insbesondere in Ländern wo Wettbewerb und Demokratie die Bürger traditionell als Souverän respektiert. Die technische Lebens-Realität wird von Ingenieuren permanent weiterentwickelt und dabei fällt auf, wie eine emotionale Überforderung derer schreiend protestiert, die ihre hysterischen Neigungen theatralisch aufführen, mit ungeheuer negativen Gefühlen, frei von aller Intelligenz. Schlimmer nur noch wenn religiöses Gebets-Geschrei von Minaretten, um den gefangenen Kopf zu senken aber fromm das Gesäß zu erheben, da wird Hopfen und Malz verloren bleiben, da hat der IQ keine Chance. Auch nach Corona bleiben alle Axiome gültig, und die vierte Dimension, die als die Zeit alles ermöglicht und relativiert bleibt die Gegenwart der Lebensrealität. Diese gern, als künstliche Intelligenz umschriebene Logik der Computer gestützten Steuerungen und Funktionen, macht das Leben auch derer einfacher, die weniger Glück hatten, ob beim sicheren Rechnen oder logischen Denken.
@Frances Johnson: Wir sollten weder Moslems noch Chinesen ins Land aufnehmen - Handel treiben schon, aber wer will schon die Kundschaft die ganze Zeit im Haus haben?
@Peter Robinson: China ist ein Vielvölkerstaat, kein Wunder bei der Größe. Selbst die Mehrheit der Han-Chinesen kann sich untereinander häufig nur über ihre Schriftzeichen verständigen, mündlich geht nicht. Deshalb haben sie ja auch die relativ umständlichen Schriftzeichen bis heute im Gebrauch - die übrigens die gleichen sind wie die japanischen, oft mit Bedeutungsunterschieden, klar. Das Erlernen derselben ist eine Sisyphosarbeit, die viel Lernkapazität und somit Kreativität absorbiert. In den 90-er Jahren hatten wir viele japanische Anmeldungen, die wir häufig schlichtweg nicht verstehen konnten - wegen völlig unverständlichem Englisch. Ich schrieb dann gerne: “The application appears to suffer from a too literal translation from Japanese into English”. (Den herrlichen Satz hat mir mein englischer Ausbilder und Kollege Peter - “Sir Peter” - , leider selig, einstens gleich zu Beginn beigebracht). Heute ist das viel besser geworden. Neben der Fremdsprache “Japanese” existiert nebenbei bemerkt auch die Fremdsprache “Patentese” ... . Aber das ist eine andere Geschichte.
Die WIPO verwaltet lediglich Patentanmeldungen, die über den Weg des PCT zu einem Patent führen können - es gibt mehrere Wege zu einem Patent. Sie erteilt keine Patente, es gibt also auch kein “PCT-Patent”. Das einzige Kriterium einer Patentanmeldung ist das Datum der Anmeldung; dabei ist die Einheit ein Tag, der um 0 Uhr endet, ab da ist es eben der nächste Tag. Wer sich wirklich informieren will, dem empfehle ich die website der EPO (= European Patent Organisation), also “epo.org”. Unter Rubrik “about us” findet man u.a. ein Schaubild, das zeigt: 45% der Anmeldungen kommen aus den EPO-Staaten, davon allein 15% aus DE, 25% aus den USA, 12% aus Japan, 7% aus China, 5% aus Korea, 6% “others”. Die “others” sind die islamische Welt, Russland, die Amerikaner ohne USA, Indien, ganz Afrika, sowie AUS/NZ. Man sieht: Europa ist der innovativste Kontinent, mit Abstand. Die USA, Japan und China bringen zusammen genommen die gleiche Anzahl von Anmeldungen auf die Waage. Man bedenke, dass es auch noch ein Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA) gibt, ebenfalls in München. Das DPMA hat gut zu tun, vor allem für die zahlreichen Erfindungen, die nach dem Arbeitnehmererfindungsrecht angemeldet werden - und die oftmals das Prioritätsdatum für internationale Anmeldungen liefern. Es besteht kein Zweifel, dass China gewaltig aufholen wird - und muss, um in dieser Liga mit spielen zu können. Was ist bloß mit Indien los? Nix? Die islamo-afrikanische und süd- und mittelamerikanische Welt einschließlich Mexiko kann man vergessen. Bange machen gilt nicht. Die Musik spielt bei uns, den USA und Japan. Andere dürfen gerne mitfiedeln - sie müssen es halt können, wenn sie es zu Konzertreife gebracht haben.
Die Statistik könnte etwas präzisiert werden, denn nicht jede Patentanmeldung führt zum Patent. Wenn die Erfindung in der Anmeldung bestimmte Vorgaben (z.B. der Neuheit) nicht erfüllt, dann wird kein Patent erteilt. Beim Patent Cooperation Treaty (PCT) geht es um Anmeldungen, nicht um Patente. So etwas wie PCT-Patente gibt es nicht, wohl aber PCT-Anmeldungen.
Lieber Gunnar, ich bin mir nicht sicher, ob eine wirtschaftliche Einheit wirklich 50% Mathe-Asse braucht. Im übrigen steigen Einheiten (Nationen) auf und ab. D. steigt gerade ab. Aber viel mehr Sorgen als die fehlenden Spitzentalente machen mir folgende Beobachtungen: Bei der Ernte arbeiten geschulte Saisonhelfer aus Osteuropa. Bei meinem Nachbar wird der Umbau des Badezimmers von Polen gemacht. In einer Apotheke kann nur noch eine Mitarbeiterin die Mischungsverhältnisse von Salben oder Desinfektionsmitteln berechnen. Im Haus gegenüber sind alle Etagen mit bulgarischen Bauarbeitern belegt. Usw. Der Alltag wird das Problem.
@Bernhard Idler Mathematische Fähigkeiten kann man als Marker für die Fähigkeit betrachten, in abstrakten Zusammenhängen zu denken. Ich kenne aus meinem beruflichen Alltag genug “studierte Leute”, die nicht abstrakt denken können. Sie können nicht von “Word benutzen” abstrahieren und verstehen nicht, dass es darum geht, einen Text zu produzieren. Dieselben Leute können dann auch nicht von konkreten IT-Technologien abstrahieren, sie denken nur in Markennamen und Frameworks, verstehen aber konzeptionell nicht, was die Software oder das Framework leisten soll und warum diese Fähigkeiten in dem Prozess gefordert sind. Selbst wenn einer im Job nicht rechnen muss oder dafür einen Laptop benutzt: Die kognitive Fähigkeit zum Abstrahieren ist diesen Leuten trotzdem gegeben. Und wenn Sie Roboter und Computer konzipieren wollen, müssen Sie für gewöhnlich auch sehr gut Mathematik beherrschen. Oder wie berechnen SIE denn die notwendigen Steuerimpulse der Aktoren am Roboterarm, um bei einer gegebenen Geometrie bestimmte Bewegungen im Raum ausführen zu können? Der nächste Punkt ist, dass die 100 besten Mathematiker aus einer Grundgesamtheit von 1 Milliarde besser sind als die 100 besten Mathematiker aus einer Grundgesamtheit von 100 Millionen. Ist statistisch leider einfach so, auch wenn mal ein Ausnahmetalent dabei ist. Schauen Sie sich die ehemalige Dominanz der sowjetischen Schachspieler an: Wenn in der UdSSR 50 Millionen Kinder Schach spielen, dann ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass ein Kasparow besser spielt als der Beste aus Deutschland, wo vielleicht 1 Mio. Kinder spielen. Kasparow sagt selber, dass das der ganze Trick war. Es sind aber die absoluten Spitzenkräfte, die mit ihren Erfindungen das ganze Land nach vorne bringen. Sie perpetuieren die kurzsichtige Denkweise, die dieses Land unaufhaltsam in den Ruin führen wird. PS. Auch erwähnter Markus Krall ist sehr gut in Mathematik.
Lieber Herr Heinsohn, so sehr ich Ihre Beiträge schätze und Ihren darin zutage tretenden scharfen Verstand, so sehr fehlt mir in diesem Beitrag die Sicht auf die für eine Führung und Forschung notwendigen weiteren Kompetenzen außer einm überdurchlichtlichen Zugang zu Mathematik oder MINT im allgemeinen. Diese aber lassen sich in den vorgetragenen Studien nicht herauslesen. Dazu kommt noch, dass sich, eben weil es soo viele sind, sich die Wettbewerbssituation untereinander deutlich verschärfen wird. Meine bisherigen persönlichen Erfahrungen mit Chinesen ist keineswegs einheitlich, aber eine gewisse Emphatielosigkeit war doch bei allen vorhanden. Empathie wird allerdings in den nächsten Jahrzehnten wesentlicher Bestandteil der globalen Kommunikation. Ich will nicht ausschließen, dass Chinesen diese Fähigkeiten wiedererlangen, allerdings kaum in der aktuell bestehenden Staatsform. So sehr der chin. Nachwuchs Richtung Zukunft zeigt, so sehr zeigt er seiner Führung deren Grenzen auf. Das wird nicht mehr lange gutgehen. Viele der chin. Nachbarn haben sich die letzten Jahrzehnte eben nicht übertölpeln lassen wie die meisten Europäer und sehen sich intellektuell ebenso gut gerüstet. Die Zukunft der Gesellschaft wird für längere Zeit im Fernen Osten gestaltet werden. Europa, speziell die Schland AG kann dankbar sein, wenn sie als Naherholungsgebiet und Technikmuseum durchgeht.
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